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27.04.2021 13:02

Empirische Ästhetik – was ist das?

Ina Wittmann Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik

    Fachartikel zur Einordnung in breiteres Bild der akademischen Landschaft erschienen

    Ästhetische Überlegungen beeinflussen viele unserer alltäglichen Entscheidungen: mit wem wir eine Partnerschaft eingehen, wo wir leben wollen, mit welchen Gegenständen wir uns umgeben oder welchen Freizeitaktivitäten wir nachgehen. Die empirische Ästhetik hat sich zum Ziel gesetzt, das ästhetische Erleben des Menschen mit naturwissenschaftlichen Methoden zu beleuchten und zu erklären. Doch wie genau funktioniert das? Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für empirische Ästhetik haben in einem programmatischen Artikel die wichtigsten Ideen, Begriffe und Konzepte des Forschungsbereichs zusammengefasst.

    Der Wunsch, die Prinzipien zu erkennen, die der ästhetischen Verarbeitung zugrunde liegen, ist sehr alt. Doch erst in den letzten zehn Jahren hat sich das Forschungsgebiet der empirischen Ästhetik – insbesondere ihr Unterzweig der Neuroästhetik – eine breitere akademische und mediale Sichtbarkeit verschafft. Noch besteht allerdings wenig Einigkeit über die allgemeine Konzeptualisierung der empirischen Ästhetik als eigenständiges Forschungsfeld, die Identifizierung und Definition ihrer Schlüsselkonzepte und einen methodischen Rahmen für ihre zukünftige Weiterentwicklung.

    In einem kürzlich erschienenen Artikel setzen sich Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für empirische Ästhetik nun intensiv mit der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Forschungsgebiets auseinander: „Die bisherige Forschung in der Ästhetik kann zwei Hauptkategorien zugewiesen werden: einer subjekt-orientierten und einer stimulus-orientierten Herangehensweise“, erklärt Eugen Wassiliwizky, Erstautor des Artikels. „Um die empirische Ästhetik langfristig in der akademischen Landschaft zu beheimaten, müssen beide jedoch in einem neuen, integrierten Ansatz vereint werden.“ Der Artikel wurde als Open-Access-Beitrag in der Fachzeitschrift Trends in Cognitive Sciences veröffentlicht.

    Die Autoren zeigen in ihrer Arbeit deutlich auf, dass ihr Forschungsgebiet weitaus mehr umfasst, als nur die Erfahrung von Schönheit. Auch negative Emotionen spielen beispielsweise eine zentrale Rolle im ästhetischen Erleben. Ästhetische Verarbeitung durchdringt und beeinflusst alle Aspekte der menschlichen Kognition, Emotion und Motivation. Ein gründliches wissenschaftliches Verständnis der Mechanismen, die ästhetischen Erfahrungen zugrunde liegen, wird deshalb nicht nur den ästhetischen Aspekten des menschlichen Erlebens gerecht, sondern kommt darüber hinaus auch anderen Forschungsgebieten zugute.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Eugen Wassiliwizky
    eugen.wassiliwizky@ae.mpg.de


    Originalpublikation:

    Wassiliwizky, E. & Menninghaus, W. (2021). Why and how should cognitive science care about aesthetics. Trends in Cognitive Sciences. Advance online publication. DOI: 10.1016/j.tics.2021.03.008


    Bilder

    Empirische Ästhetik – Künste und Naturwissenschaften treffen aufeinander
    Empirische Ästhetik – Künste und Naturwissenschaften treffen aufeinander

    Bild: Wassiliwizky & Wontorra


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Kulturwissenschaften, Kunst / Design, Philosophie / Ethik, Psychologie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Empirische Ästhetik – Künste und Naturwissenschaften treffen aufeinander


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