idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
11/18/1998 08:57

Dopamin - Doping fuer die Nieren?

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Dopamin ist ein körpereigenes Molekül, das in verschiedenen Regionen des Gehirns eine wichtige Rolle bei der Übertragung von Informationen zwischen Nervenzellen spielt. Dopamin entsteht aber auch im Dünndarm und in den Nieren in großen Mengen. Welche Funktion es dort ausübt, ist weitgehend unerforscht.

    Prof. Dr. Karl-Heinz Graefe vom Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Universität Würzburg will in einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekt herausfinden, ob das in der Niere gebildete Dopamin für die Funktion dieses Organs wichtig ist oder nicht.

    Gelangt Dopamin direkt in die Blutbahn eines Menschen, so stellen sich mehrere Effekte ein: die Pumpfunktion des Herzens verbessert sich, der Blutdruck steigt. Außerdem wird die Nierenfunktion angekurbelt, was sich in einer zunehmenden Urinproduktion und einer verstärkten Ausscheidung von Kochsalz im Urin äußert. Laut Prof. Graefe wird Dopamin aufgrund dieser Wirkungen eingesetzt, um akute Formen der Herzschwäche zu behandeln. Unklar sei, ob das in der Niere gebildete Dopamin die Nierenfunktion in ähnlicher Weise fördert wie das mit der Infusionspumpe verabreichte Dopamin.

    Das Dopamin der Niere kann einerseits in das Nierengewebe oder Nierenblut, andererseits in den Urin abgesondert werden. Im letztgenannten Fall verläßt es die Nierenzellen über ein spezielles Transportprotein, den sogenannten Kationen-Transporter, der neben Dopamin auch andere positiv geladene organische Moleküle in den Urin befördert.

    Was passiert, wenn dieser Transporter blockiert ist? Verläßt Dopamin die Zellen dann in Richtung Nierengewebe oder Blut? Ändert sich die Nierenfunktion? Solche Fragen will Prof. Graefe beantworten, und zwar mit Hilfe eines hochwirksamen Hemmstoffes, der ausschließlich den in Richtung Urin arbeitenden Kationen-Transporter lahmlegt. Die Substanz heißt Disprocynium 24 und wurde von den Pharmakologen der Universität Würzburg entwickelt.

    Weitere Informationen: Prof. Dr. Karl-Heinz Graefe, T (0931) 201-3994, Fax (0931) 201-3539, E-Mail:
    graefe@toxi.uni-wuerzburg.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Biology, Information technology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research projects
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).