Dopamin ist ein körpereigenes Molekül, das in verschiedenen Regionen des Gehirns eine wichtige Rolle bei der Übertragung von Informationen zwischen Nervenzellen spielt. Dopamin entsteht aber auch im Dünndarm und in den Nieren in großen Mengen. Welche Funktion es dort ausübt, ist weitgehend unerforscht.
Prof. Dr. Karl-Heinz Graefe vom Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Universität Würzburg will in einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekt herausfinden, ob das in der Niere gebildete Dopamin für die Funktion dieses Organs wichtig ist oder nicht.
Gelangt Dopamin direkt in die Blutbahn eines Menschen, so stellen sich mehrere Effekte ein: die Pumpfunktion des Herzens verbessert sich, der Blutdruck steigt. Außerdem wird die Nierenfunktion angekurbelt, was sich in einer zunehmenden Urinproduktion und einer verstärkten Ausscheidung von Kochsalz im Urin äußert. Laut Prof. Graefe wird Dopamin aufgrund dieser Wirkungen eingesetzt, um akute Formen der Herzschwäche zu behandeln. Unklar sei, ob das in der Niere gebildete Dopamin die Nierenfunktion in ähnlicher Weise fördert wie das mit der Infusionspumpe verabreichte Dopamin.
Das Dopamin der Niere kann einerseits in das Nierengewebe oder Nierenblut, andererseits in den Urin abgesondert werden. Im letztgenannten Fall verläßt es die Nierenzellen über ein spezielles Transportprotein, den sogenannten Kationen-Transporter, der neben Dopamin auch andere positiv geladene organische Moleküle in den Urin befördert.
Was passiert, wenn dieser Transporter blockiert ist? Verläßt Dopamin die Zellen dann in Richtung Nierengewebe oder Blut? Ändert sich die Nierenfunktion? Solche Fragen will Prof. Graefe beantworten, und zwar mit Hilfe eines hochwirksamen Hemmstoffes, der ausschließlich den in Richtung Urin arbeitenden Kationen-Transporter lahmlegt. Die Substanz heißt Disprocynium 24 und wurde von den Pharmakologen der Universität Würzburg entwickelt.
Weitere Informationen: Prof. Dr. Karl-Heinz Graefe, T (0931) 201-3994, Fax (0931) 201-3539, E-Mail:
graefe@toxi.uni-wuerzburg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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