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Wissenschaft
Die soziale Lage vieler Kinder und Jugendlicher ist auch in Deutschland prekär. Die neue Sozialpädagogik-Professorin Nina Thieme nimmt deren Lage ernst. Sie erforscht an der Fakultät für Bildungswissenschaften der Universität Duisburg-Essen (UDE) unter anderem, wie die Kinder- und Jugendhilfe ihnen in und außerhalb der Schule unter die Arme greifen kann.
„Bisher war die Meinung junger Menschen, die sozialpädagogische Angebote in Anspruch nehmen, im Kontext der Forschung eher wenig gefragt“, sagt die 43-Jährige. Das verändere sich seit einiger Zeit. „Sozialpädagogische Forschung muss die Perspektiven der Adressat:innen Sozialer Arbeit in den Blick und ernst nehmen.“ Deshalb verfolgt Thieme mehrere Projekte, die sich mit den Sichtweisen von Kindern, Jugendlichen und ihren Eltern auf Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsangebote beschäftigen.
Ihr erstes Vorhaben fokussiert die Schnittstelle von Kinder- und Jugendhilfe sowie Schule. „Ich möchte untersuchen, wie Kinder auf Bildungsbarrieren und -gerechtigkeit blicken und was sie und ihre Eltern von ganztägigen Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsangeboten halten“, sagt Professorin Thieme. Um dies herauszufinden, plant sie eine DFG-Studie mit Kolleg:innen aus Brandenburg und NRW. Genauer gesagt sollen im Ruhrgebiet und in der Lausitz (Brandenburg) Grundschulkinder und ihre Eltern befragt werden. „Beide Regionen sind vom Kohleausstieg betroffen, die soziale Benachteiligung beziehungsweise das ‚Abgehängtsein‘ spielt an beiden Orten eine bedeutsame Rolle.“ Außerdem möchte sie erforschen, was junge Leute davon halten, wenn Beschäftigte der Kinder- und Jugendhilfe sie etwa als „verhaltensauffällig“ oder als sozial benachteiligt kategorisieren.
Nach ihrem Pädagogik-Studium (1999-2005) an der Universität Bielefeld wurde Nina Thieme 2011 mit Auszeichnung im Rahmen des DFG-Graduiertenkollegs „Jugendhilfe im Wandel“ promoviert. Von 2008 bis 2015 forschte sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Leibniz Universität Hannover und von 2014 bis 2016 sowie von 2020 bis 2022 zum Teil zeitgleich an der Universität Bielefeld. Zudem hatte sie zwei Vertretungsprofessuren (2014/15, 2015/16, 2020) und eine Gastprofessur für Soziale Arbeit (2016-2020) an der Universität Kassel inne.
Hinweis für die Redaktion:
Ein Foto von Prof. Dr. Nina Thieme (Foto: UDE/Frank Preuß) stellen wir Ihnen für die Berichterstattung unter folgendem Link zur Verfügung:
https://www.uni-due.de/imperia/md/images/pool-ps/downloads/2022-03-03-thieme_nin...
Weitere Informationen:
Prof. Dr. phil. Nina Thieme, Fakultät für Bildungswissenschaften, Tel. 0201/18 3-3554, nina.thieme@uni-due.de
Redaktion: Alexandra Nießen, Tel. 0203/37 9-1487, alexandra.niessen@uni-due.de
Fakultät für Bildungswissenschaften: Prof. Dr. phil. Nina Thieme, Tel. 0201/18 3-3554, nina.thieme@uni-due.de
Findet die Meinung von Kindern und Jugendlichen wichtig: Prof. Nina Thieme
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, Students, Teachers and pupils, all interested persons
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transregional, national
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German
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