idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Ergebnisse der Beschäftigtenbefragung NRW 2021
Die COVID-19-Pandemie hat zu tiefgreifenden Veränderungen in der nordrhein-westfälischen Arbeitswelt geführt. Die Beschäftigtenbefragung NRW 2021 gibt einen Überblick über Arbeit, Sicherheit und Gesundheit in Nordrhein-Westfalen in dieser außergewöhnlichen Zeit. Hierfür wurden zwischen April und Juni 2021 mehr als 2.000 abhängig Beschäftigte mit Wohn- und Arbeitsort in Nordrhein-Westfalen im Auftrag des Landesinstituts für Arbeitsschutz und Arbeitsgestaltung Nordrhein-Westfalen (LIA) befragt.
Der Fokus der aktuellen Befragung lag auf dem Infektionsschutz, damit verbundenen Auswirkungen auf die Arbeitsgestaltung und dem Arbeiten von zuhause. Die gute Nachricht: Überwiegend stellen die Befragten ein positives Zeugnis für die betriebliche Pandemiebewältigung aus. Dabei wird ein breites Spektrum an pandemiebedingten Veränderungen genannt, allen voran strengere Hygienemaßnahmen.
Psychische Faktoren haben erheblich an Relevanz zugenommen.
Im Vergleich zu nur 14 % im Jahr 2018/2019 arbeiten 2021 beinahe vier von zehn Beschäftigten zuhause – jede bzw. jeder Zweite davon sogar fast die gesamte Arbeitszeit. Insbesondere das Fehlen einer offiziellen Arbeitszeiterfassung kann dazu führen, dass Grenzen zwischen Beruf und Privat eher verschwimmen oder Beschäftigte Mehrarbeit leisten. Die Befragung spiegelt zusätzlich die Herausforderungen im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Beruf und Sorgearbeit wider: Frauen betreuen wesentlich häufiger als Männer während der Arbeit zuhause Kinder oder pflegebedürftige Angehörige und sind bei entsprechenden Mehrfachbelastungen besonders häufig erschöpft. Generell sind insgesamt Veränderungen im Belastungs- und Beanspruchungsgefüge im Vergleich zu 2018/2019 erkennbar: Psychische Faktoren haben erheblich an Relevanz zugenommen.
Vergleich zu Vor-Pandemiesituation.
Wie in vielen anderen Lebensbereichen hatte die COVID-19-Pandemie auch in der Arbeitswelt massive Umwälzungen zur Folge. Als fester Bestandteil der Arbeitsweltberichterstattung in Nordrhein-Westfalen werden die repräsentativen Beschäftigtenbefragungen NRW bereits seit 1994 mit wechselnden Schwerpunkten durchgeführt. Vergleichende Analysen der Vorbefragungen erlauben daher die Betrachtung von Veränderungen im Vergleich zur Vor-Pandemiesituation in Nordrhein-Westfalen.
Der betriebliche Arbeitsschutz ist in Zeiten der Pandemie besonders gefragt. Dies zeigt die Betrachtung im Zeitverlauf: Im Vergleich zur Vorbefragung im Jahr 2018/2019 hat das Vorhandensein bzw. die Sichtbarkeit von betrieblichen Beauftragten für den Arbeitsschutz zugenommen. Zudem wird die große Mehrheit der Beschäftigten zu Arbeitsschutzthemen unterwiesen. In der Zusammenschau zeigen die Befragungsergebnisse, dass trotz der Belastungsprobe, vor die die Pandemie die Arbeitswelt stellt, COVID-19 auch als Chance zur Stärkung von Arbeits- und Gesundheitsschutz betrachtet werden kann, die es zu nutzen gilt.
Dr. Peter Krauss-Hoffmann, peter.krauss-hoffmann@lia.nrw.de
https://www.lia.nrw.de/service/publikationen-downloads/DOI/beschaeftigtenbefragu...
DOI: 10.48551/prqb-pf11
https://www.lia.nrw.de/Statistiken-und-Studien/befragungsstudien/index.html
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Research results, Scientific Publications
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).