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28.12.2022 12:50

Zwischen Desinfektionsmittel, Homeoffice und Kinderbetreuung: Die Arbeitssituation von Beschäftigten in der Pandemie.

Aréne Julia Herbst Öffentlichkeitsarbeit
Landesinstitut für Arbeitsschutz und Arbeitsgestaltung Nordrhein-Westfalen

    Ergebnisse der Beschäftigtenbefragung NRW 2021

    Die COVID-19-Pandemie hat zu tiefgreifenden Veränderungen in der nordrhein-westfälischen Arbeitswelt geführt. Die Beschäftigtenbefragung NRW 2021 gibt einen Überblick über Arbeit, Sicherheit und Gesundheit in Nordrhein-Westfalen in dieser außergewöhnlichen Zeit. Hierfür wurden zwischen April und Juni 2021 mehr als 2.000 abhängig Beschäftigte mit Wohn- und Arbeitsort in Nordrhein-Westfalen im Auftrag des Landesinstituts für Arbeitsschutz und Arbeitsgestaltung Nordrhein-Westfalen (LIA) befragt.

    Der Fokus der aktuellen Befragung lag auf dem Infektionsschutz, damit verbundenen Auswirkungen auf die Arbeitsgestaltung und dem Arbeiten von zuhause. Die gute Nachricht: Überwiegend stellen die Befragten ein positives Zeugnis für die betriebliche Pandemiebewältigung aus. Dabei wird ein breites Spektrum an pandemiebedingten Veränderungen genannt, allen voran strengere Hygienemaßnahmen.

    Psychische Faktoren haben erheblich an Relevanz zugenommen.

    Im Vergleich zu nur 14 % im Jahr 2018/2019 arbeiten 2021 beinahe vier von zehn Beschäftigten zuhause – jede bzw. jeder Zweite davon sogar fast die gesamte Arbeitszeit. Insbesondere das Fehlen einer offiziellen Arbeitszeiterfassung kann dazu führen, dass Grenzen zwischen Beruf und Privat eher verschwimmen oder Beschäftigte Mehrarbeit leisten. Die Befragung spiegelt zusätzlich die Herausforderungen im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Beruf und Sorgearbeit wider: Frauen betreuen wesentlich häufiger als Männer während der Arbeit zuhause Kinder oder pflegebedürftige Angehörige und sind bei entsprechenden Mehrfachbelastungen besonders häufig erschöpft. Generell sind insgesamt Veränderungen im Belastungs- und Beanspruchungsgefüge im Vergleich zu 2018/2019 erkennbar: Psychische Faktoren haben erheblich an Relevanz zugenommen.

    Vergleich zu Vor-Pandemiesituation.

    Wie in vielen anderen Lebensbereichen hatte die COVID-19-Pandemie auch in der Arbeitswelt massive Umwälzungen zur Folge. Als fester Bestandteil der Arbeitsweltberichterstattung in Nordrhein-Westfalen werden die repräsentativen Beschäftigtenbefragungen NRW bereits seit 1994 mit wechselnden Schwerpunkten durchgeführt. Vergleichende Analysen der Vorbefragungen erlauben daher die Betrachtung von Veränderungen im Vergleich zur Vor-Pandemiesituation in Nordrhein-Westfalen.

    Der betriebliche Arbeitsschutz ist in Zeiten der Pandemie besonders gefragt. Dies zeigt die Betrachtung im Zeitverlauf: Im Vergleich zur Vorbefragung im Jahr 2018/2019 hat das Vorhandensein bzw. die Sichtbarkeit von betrieblichen Beauftragten für den Arbeitsschutz zugenommen. Zudem wird die große Mehrheit der Beschäftigten zu Arbeitsschutzthemen unterwiesen. In der Zusammenschau zeigen die Befragungsergebnisse, dass trotz der Belastungsprobe, vor die die Pandemie die Arbeitswelt stellt, COVID-19 auch als Chance zur Stärkung von Arbeits- und Gesundheitsschutz betrachtet werden kann, die es zu nutzen gilt.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Peter Krauss-Hoffmann, peter.krauss-hoffmann@lia.nrw.de


    Originalpublikation:

    https://www.lia.nrw.de/service/publikationen-downloads/DOI/beschaeftigtenbefragu...

    DOI: 10.48551/prqb-pf11


    Weitere Informationen:

    https://www.lia.nrw.de/Statistiken-und-Studien/befragungsstudien/index.html


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Ernährung / Gesundheit / Pflege
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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