idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Prof. Dr. Susanne Hardecker von der SRH Hochschule für Gesundheit veröffentlicht Publikation zum Verständnis von Normen in der Kindheit.
„Nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder im Vorschulalter haben die Tendenz, das zu tun, was die meisten anderen auch tun, also der Mehrheit zu folgen. Wir sind in unserer Studie nun der Frage nachgegangen, ob Kinder das Verhalten einer Mehrheit nicht nur nachahmen, sondern ob sie auch der Meinung sind, dass dieses Verhalten eine Art soziale Norm oder Regel darstellt, die nicht nur sie, sondern auch andere befolgen sollten“, erklärt Prof. Dr. Susanne Hardecker, Professorin für Methodenlehre an der SRH Hochschule für Gesundheit.
Für die Studie, die unter dem Titel „Is the majority always right? Young children's normative interpretations of majority and dissenting peer behavior” erschienen ist, wurden 180 Kinder im Alter zwischen 4 und 5 Jahren untersucht. Dabei konnte beobachtet werden, dass viele Kinder eine einstimmige Mehrheit von anderen gleichaltrigen Kindern nicht nur nachahmen, sondern tatsächlich auch der Auffassung sind, dass diese Mehrheit es „richtig“ macht, also dass sich auch andere so verhalten sollten wie diese Mehrheit. Wenn die Kinder allerdings eine Mehrheit und zusätzlich noch ein anderes Kind sahen, das ein abweichendes Verhalten zeigte, kamen den Kindern Zweifel daran auf, ob es tatsächlich richtig ist, was die Mehrheit tut. Insgesamt konnte festgestellt werden, dass die Kinder so eine Situation sehr unterschiedlich deuteten. Einige Kinder waren nach wie vor der Auffassung, dass die Mehrheit recht hat. Allerdings gab es nun auch einige Kinder, die meinten, dass das abweichende Kind, also die Minderheit, richtig liegt, und wiederum andere Kinder meinten, dass beide Verhaltensweisen, die der Mehrheit und der Minderheit, richtig sind.
Prof. Dr. Susanne Hardecker fasst zusammen: „Wir konnten also zeigen, dass Kinder durchaus normative Verhaltensregeln aus dem Verhalten einer Mehrheit von Gleichaltrigen schlussfolgern. Allerdings zeigte sich auch, dass bereits eine Person, die von der Mehrheit abweicht, diese Interpretation abschwächt und den Kindern damit ein flexibleres Verständnis einer Situation eröffnet.“
https://www.srh-gesundheitshochschule.de/unsere-hochschule/hochschulteam/susanne...
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/sode.12682
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, Students, all interested persons
Psychology
transregional, national
Research results, Scientific Publications
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).