idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
06/28/2023 17:08

Antisemitismus aus psychoanalytischer Perspektive

Dr. Dirk Frank Public Relations und Kommunikation
Goethe-Universität Frankfurt am Main

    Die diesjährigen Adorno-Vorlesungen hält die Psychoanalytikerin Ilka Quindeau. Die Vorlesungen am Campus Bockenheim der Goethe-Universität werden vom Institut für Sozialforschung in Kooperation mit dem Suhrkamp Verlag veranstaltet.

    FRANKFURT. Für die Adorno-Vorlesungen 2023 konnte die Psychoanalytikerin Ilka Quindeau vom Zentrum für Antisemitismusforschung an der Technischen Universität Berlin gewonnen werden. Ihre drei Vorlesungen laufen unter dem Titel „Spuren des Anderen. Antisemitismus aus psychoanalytischer Perspektive“ und finden vom 5. Juli bis zum 7. Juli im Hörsaal IV am Campus Bockenheim statt. Die Adorno-Vorlesungen werden vom Institut für Sozialforschung in Kooperation mit dem Suhrkamp Verlag veranstaltet.

    Mit ambitionierten Forschungsprogrammen suchten die Kritische Theorie und die Psychoanalyse zur Erklärung des Antisemitismus beizutragen. Doch bleibt die Frage offen, ob sich Antisemitismus psychologisch wirklich am Charakter, an der Persönlichkeitsstruktur der Einzelnen festmachen lässt, wie es die Theorie des autoritären Charakters insinuiert. In den diesjährigen Adorno-Vorlesungen entwirft die Psychoanalytikerin Ilka Quindeau ein Verständnis von Antisemitismus als ideologischem Narrativ, das auf eine psychische Konfliktkonstellation reagiert und die Alterität und Ambivalenzen des Anderen negiert. Anhand der psychoanalytischen Methode der Dekonstruktion entwickelt sie ihre Analyse exemplarisch am Gruppenexperiment des Instituts für Sozialforschung aus den 1950er Jahren sowie der Antisemitismusdebatte im Rahmen der documenta 15.

    Ilka Quindeau, Prof. Dr., ist Psychoanalytikerin und arbeitet seit 2020 als Fellow am Zentrum für Antisemitismusforschung an der Technischen Universität Berlin. Von 2018 bis 2020 war sie Präsidentin der International Psychoanalytic University in Berlin. Sie ist zudem Professorin für Klinische Psychologie und Psychoanalyse an der Frankfurt University of Applied Sciences. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Feldern der individuellen und gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit Nationalsozialismus und Holocaust sowie der Biographie-, Trauma- und Geschlechterforschung. Zu ihren Buchveröffentlichungen zählen unter anderem Der Wunsch nach Nähe. Liebe und Begehren in der Psychotherapie (zusammen mit Wolfgang Schmidbauer, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2017) sowie Spur und Umschrift. Die konstitutive Bedeutung von Erinnerung für die Psychoanalyse (München: Fink 2004).

    Kontakt:
    Mirko Broll, Institut für Sozialforschung, Senckenberganlage 26, 60325 Frankfurt am Main. broll@em.uni-frankfurt.de; https://www.ifs.uni-frankfurt.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Philosophy / ethics, Psychology, Social studies
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).