idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Ein Kölner Forschungsteam hat einen neuen Mechanismus entdeckt, der die Aufnahme von Fetten aus verdauter Nahrung kontrolliert
Die Aufrechterhaltung eines ausgewogenen Verhältnisses von Fetten (Lipidhomöostase) ist für unsere Gesundheit von entscheidender Bedeutung. Der Verzehr übermäßiger Mengen fetthaltiger Lebensmittel trägt zwar zu Stoffwechselkrankheiten wie Übergewicht und Arterienverkalkung bei. Dennoch ist Fett ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Ernährung. Verdaute Fette versorgen den Körper mit essentiellen Bausteinen und erleichtern die Aufnahme wichtiger Vitamine. Die Studie, die von einem Forschungsteam unter der Leitung von Professor Manolis Pasparakis und unter Mitwirkung von Professorin Aleksandra Trifunovic und Professor Christian Frezza vom Alternsforschungs-Exzellenzcluster CECAD der Universität zu Köln sowie Professor Jörg Heeren von der Universität Hamburg durchgeführt wurde, wurde unter dem Titel „Mitochondrial dysfunction abrogates dietary lipid processing in enterocytes“ im Fachjournal Nature veröffentlicht.
Die Forscher*innen untersuchten die Funktion von Mitochondrien – Organellen, die als Kraftwerke der Zelle wirken – in Enterozyten, Zellen der Darmschleimhaut, die für die Aufnahme und den Transport von Nährstoffen aus verdauter Nahrung zuständig sind. Sie fanden heraus, dass eine Störung der mitochondrialen Funktion im Darm von Mäusen eine übermäßige Ansammlung von Nahrungsfett in den Enterozyten und eine beeinträchtigte Abgabe von Lipiden in die anliegenden Organe verursachte.
Ein zentrales Ergebnis der Studie war, dass eine Störung der Mitochondrien die Verpackung und den Transport von Nahrungsfetten in kleine Bälle, die Chylomikronen genannt werden, in Enterozyten hemmt. Chylomikronen sind wichtige Träger von Nahrungsfetten, deren ordnungsgemäße Bildung und Transport die Aufnahme von Nährstoffen von entscheidender Bedeutung sind.
„Diese Entdeckung ist ein bedeutender Fortschritt im Verständnis der entscheidenden Rolle von Mitochondrien beim Transport und Stoffwechsel von Nahrungsfetten“, so Dr. Chrysanthi Moschandrea, Erstautorin der Studie. Die Auswirkungen dieser Entdeckung gehen über den Bereich der Grundlagenforschung hinaus. „Diese Ergebnisse bieten neue Perspektiven für ein besseres Verständnis der gastrointestinalen Symptome von Patienten mit mitochondrialen Erkrankungen und können auch zu neuen therapeutischen Ansätzen führen“, ergänzt Professorin Aleksandra Trifunovic.
Dr. Chrysanthi Moschandrea
CECAD – Cluster of Excellence Cellular Stress Responses in Aging-Associated Diseases der Universität zu Köln
+49 221 478-96980
c.moschan@uni-koeln.de
https://www.nature.com/articles/s41586-023-06857-0
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, Students
Biology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Research results
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).