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Wissenschaft
Wie können wir Praktiken des Schreibens und/oder Lesens gezielt im Horizont der Räume und der sozialen Kontexte beleuchten, in denen sie stattfinden? Das ist die Ausgangsfrage der Tagung "Die Praxeologie der Schreibszene. Schreiben und Lesen als Raum- und Beziehungspraxis 1750–1900", die vom 13. bis 15. März 2024 an der Universität Hildesheim stattfindet.
Schreiben und Lesen sind in den letzten Jahren zunehmend als sich materiell und körperlich komplex manifestierende Ereignisse beschrieben worden. Sie erweisen sich damit als untrennbar verbunden sowohl mit den schreibenden und/oder lesenden Personen als auch den privaten oder öffentlichen Räumen und soziokulturellen Umgebungen, in denen sie stattfinden.
Schreiben und Lesen in ihrer Körperlichkeit, Materialität und subjektivierenden Qualität zu erfassen, bedeutet, sie in Rückbindung an eben diese soziokulturellen und raumzeitlichen Umgebungen zu beschreiben.
Hier setzt die geplante Tagung an, indem sie – exemplarisch an Texten des späten 18. und des 19. Jahrhunderts – Schreiben und Lesen zum einen als dezidiert raumzeitliche und zum anderen als Beziehungs- und Gemeinschaftsereignisse in den Blick nehmen möchte.
Tagungsort:
Universität Hildesheim
Kulturcampus Domäne Marienburg
Hohes Haus, Raum HS 50/302
Programm
MITTWOCH, 13. MÄRZ 2024
13:00 Uhr
Begrüßung und Einführung
PD Dr. Yvonne Al-Taie (Kiel/Saarbrücken), Dr. Jennifer Clare (Hildesheim)
Moderation: Dr. Jennifer Clare
14:00 Uhr
Goethe und „Werthers Leiden“ im „Paradies“. Wiederholungslektüre, Kommentar und Gemeinschaft im Jacobi-Haus, Pempelfort 1774
Prof. Dr. Cornelia Ortlieb (Berlin)
15:00 Uhr Kaffeepause
15:30 Uhr
Die Schreibszene der Zensur in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
Charlotte Krick, M.A., Dr. Kristina Mateescu Prof. Dr. Erika Thomalla, Dr. Tilman Venzl (München)
Moderation: PD Dr. Yvonne Al-Taie
KEYNOTE
17:00 Uhr
Schreiben vor Publikum? Schreibszene, Theatralität und Öffentlichkeit um 1800
Prof. Dr. Christian Moser (Bonn)
DONNERSTAG, 14. MÄRZ 2024
Moderation: Dr. Anne Rüggemeier
9:00 Uhr
(In) Beziehungen lesen. Gegen die Enträumlichung und Entkörperung romantischer Lektüre-Fiktionen
PD Dr. Anja Gerigk (Dresden)
10:00 Uhr
Hierarchie, Destabilisierung, Rekonstruktion – Schreiben als Vorausdeutung in Goethes Wahlverwandtschaften
Lina Sens, M.Ed. (Braunschweig)
11:00 Uhr Kaffeepause
Moderation: Dr. Katja Barthel
11:30 Uhr
Szenen des Kopierens: Jean Pauls Amanuensis
Dennis Schäfer, M.A. (Princeton)
12:30 Uhr
Mehr als drei Finger. Autorinnen des 18. Jahrhunderts am Schreibtisch
PD Dr. Martina Wernli (Frankfurt/Main)
13:30 Mittagessen
Moderation: Dr. Charlotte Coch
14:30 Uhr
Zusammen wohnen, lesen, schreiben. Literarische Kollaborationen am Beispiel von Paarbibliotheken
Dr. Anke Jaspers (Graz)
15:30 Uhr
Innenräume. Lesende Körper um 1800
Dr. Luisa Banki (Wuppertal)
16:30 Uhr Kaffeepause
Moderation: PD Dr. Yvonne Al-Taie
17:00 Uhr
Fliegende Blätter. Engagiertes Schreiben und öffentlicher Raum – Flugschriften(szene) im 19. Jahrhundert
PD Dr. Julia Bodenburg (Münster)
FREITAG, 15. MÄRZ 2024
Moderation: PD Dr. Martina Wernli
9:00 Uhr
Schreiben, Gender, Raum. Else Lasker-Schülers Berliner Atelier als Mal-, Schreib- und Rückzugsort
Dr. Katja Barthel (Osnabrück)
10:00 Uhr
„Wir gehen nie zum Lesen hinunter ohne den großen Nähkorb“. Weibliche Lesedidaktik in populären Romanen des 19. Jahrhunderts
Dr. Charlotte Coch (Köln)
11:00 Uhr Kaffeepause
Moderation: Dr. Luisa Banki
11:30 Uhr
Lesende und schreibende Patient:innen. Zur Gestaltung relationaler Räume in psychiatrischen Einrichtungen des 19. Jahrhunderts
Prof. Dr. Céline Kaiser (Ottersberg)
12:30 Uhr
Harriet Martineaus Life in the Sickroom (1844) und die Praktiken der vernetzten Isolation
Dr. Anne Rüggemeier (Freiburg)
13:30 Uhr Mittagspause
14:30 Uhr
Abschlussdiskussion
Organisation und Kontakt:
Dr. Jennifer Clare (jennifer.clare@uni-hildesheim.de)
PD Dr. Yvonne Al-Taie (yaltaie@ndl-medien.uni-kiel.de)
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, Students
Cultural sciences, Language / literature, Social studies
transregional, national
Scientific conferences
German
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