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Verbund von Hochschulen und Arbeitgebern fördert Berufs- und Gründungsweg von Studierenden mit Zuwanderungsgeschichte im Rhein-Main-Gebiet – Am 19. März tagte der erste Runde Tisch
Der Verbund International Career Service Rhein-Main (ICS RM) setzt sich dafür ein, Studierende mit Zuwanderungsgeschichte in ihrer beruflichen Entwicklung zu unterstützen, um ihren erfolgreichen Einstieg in die Berufswelt zu fördern. Damit soll auch ein Beitrag zur Schließung der Fachkräftelücke im Rhein-Main-Gebiet geleistet werden. Zu diesem Ziele sind sechs öffentliche Hochschulen im Rhein-Main-Gebiet eine Kooperation eingegangen mit der gewerblichen Wirtschaft, der Sozialwirtschaft, dem Gründungsökosystem sowie mit öffentlichen Arbeitgebern und unterstützenden Organisationen. Am Dienstag, dem 19. März, trafen 40 Akteure des Verbunds zu einem ersten Runden Tisch zusammen. Bis 2028 soll eine passgenaue Brücke zwischen Hochschulen und Arbeitswelt aufgebaut sein.
An den sechs öffentlichen Hochschulen des Rhein-Main-Gebiets studieren derzeit etwa 25.000 internationale Studierende und weitere 25.000 deutsche Studierende mit Zuwanderungsgeschichte. Nur einem geringen Anteil dieser Studierenden gelingt es, akademische Positionen in der gewerblichen Wirtschaft, der Sozialwirtschaft oder bei öffentlichen Arbeitgebern zu erlangen. Auch der Weg in die Selbstständigkeit gestaltet sich oft schwierig. Demgegenüber fehlen nach Prognosen des Instituts für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) der Goethe-Universität bis 2028 allein in Südhessen 50.000 Fachkräfte mit akademischem Abschluss. Studienabsolventinnen und -absolventen mit Zuwanderungsgeschichte können helfen, diese Lücke zu schließen.
Dazu soll jetzt in Südhessen ein Verbundprojekt beitragen, dessen Runder Tisch am Dienstag, dem 19. März, erstmals tagte. Dem Verbund International Career Service Rhein-Main gehören sechs öffentliche Hochschulen an: die Goethe-Universität Frankfurt, die Frankfurt University of Applied Sciences, die Hochschule Darmstadt, die Hochschule RheinMain, die Technischen Universität Darmstadt sowie die Johannes Gutenberg-Universität Mainz als assoziiertes Mitglied. Mit an Bord sind die gewerblichen und die öffentlichen Arbeitgeber aus dem Rhein-Main-Gebiet, Vertreter und Vertreterinnen des Gründungsökosystems sowie unterstützende Organisationen wie die Bundesagentur für Arbeit, die Ausländerbehörden und die kommunalen Wirtschaftsförderungen. Gemeinsam mit den Hochschulen wollen sie eine Brücke für Studienabsolventinnen und -absolventen mit Zuwanderungsgeschichte in die Arbeitswelt aufbauen - ob angestellt beschäftigt oder mit innovativen Gründungsvorhaben. Der Verbund wird dazu bis 2028 mit Mitteln des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, aus dem Europäischen Sozialfonds sowie eigenen Ressourcen der Hochschulen aufgebaut.
„Wir sehen die hessischen Hochschulen als wichtige Akteurinnen in der Bewältigung des Fachkräftemangels“, sagt Timon Gremmels, Hessischer Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur zur Projektinitiative. „Mit dem bewilligten Modellprojekt verstärken wir unser Engagement, internationale Potenziale zu erschließen und zugleich einen Beitrag für gerechte Bildungschancen zu leisten. Wir wollen Talente aus aller Welt für die Rhein-Main-Region begeistern und genau verstehen, wie wir Studierende mit Migrationshintergrund noch besser unterstützen können, so dass sie einen erfolgreichen Übergang in das Berufsleben schaffen – und damit sie bei uns in Hessen bleiben.“
Das Pilotprojekt International Career Service Rhein-Main wird von einem Beirat begleitet, bestehend aus Mitgliedern von Arbeitgeberverbänden, Kammern, kommunalen Spitzenverbänden, einschlägigen Ressorts von Landesministerien sowie aus Hochschulleitungen. Der Beirat bildet zudem die Schnittstelle zur Landespolitik. „Wir beteiligen uns gerne an diesem Vorhaben, denn dieses Projekt leistet einen Beitrag für die Bewältigung des Fachkräftemangels in der hessischen Wirtschaft. Wir wünschen uns, dass möglichst viele ausländische Absolventen, die schon in Hessen studiert haben, hierbleiben und ins Berufsleben starten“, sagt Dirk Pollert, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) und Beiratsmitglied.
Zugeordnet ist dem Beirat ein operativ ausgerichteter Runder Tisch, an dessen Auftakttreffen am 19. März rund 40 Akteure aus Wirtschaft, öffentlicher Verwaltung und Hochschulen am Runden Tisch teilnahmen. Dabei ging es unter anderem darum, wie die Akteure aus Wirtschaft, Verbänden und weiteren unterstützenden Organisationen in diese Angebote eingebunden werden können, um damit passgenau die Bedarfe der Wirtschaft und Studierenden zu treffen. Unter anderem sollen auch Lösungen für bestehende Herausforderungen entwickelt werden wie beispielsweise unzureichende Netzwerke und Kontaktstellen der Absolventinnen und Absolventen mit Zuwanderungsgeschichte. Weitere Hürden für die Zielgruppe des International Career Service Rhein-Main sind ungenügende Einblicke in den deutschen Arbeitsmarkt und Unternehmenskulturen sowie bestehende rechtliche Barrieren. „Unser Programm erstreckt sich auf Mentoring und zielgerichtetes Coaching und schließt Veranstaltungen ein, die sich unter anderem praxisnah mit Future Skills sowie mit dem Thema Unternehmensgründung befassen“, sagt Jens Blank, Leiter des Projekts, dessen Gesamtkoordination bei der Goethe-Universität liegt.
Bis zum Sommer dieses Jahres sollen zudem Projekte und Maßnahmen bei Arbeitgeberverbänden und Kammern daraufhin geprüft werden, wie dort Vertreterinnen und Vertreter aus den Career Services der Hochschulen dauerhaft einbezogen werden können. Zudem werden Arbeitsgruppen gebildet, die etwa praxisnahe Lösungen für Themen wie Aufenthaltsrecht, Gründung und Integration von akademischen Fachkräften in kleine oder mittlere Unternehmen entwickeln sollen.
Nach dem Vorbild des Pilotmodells International Career Service Rhein-Main könnten bis 2028 vergleichbare Strukturen in Mittel- und Nordhessen entwickelt werden. In Südhessen soll der International Career Service Rhein-Main bis dahin dauerhaft eingerichtet sein. „Dies ist ein wichtiger Beitrag, da viele internationale Studierende Hilfen für einen erfolgreichen Übergang in die Wirtschaft brauchen“, stellt Christa Larsen vom Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur der Goethe-Universität fest. „Wichtig ist, dass möglichst viele Absolventinnen und Absolventen als Fachkräfte für den hessischen Arbeitsmarkt gewonnen werden.“ 2022 hatten bereits dreiundvierzig Prozent der auf dem hessischen Arbeitsmarkt neu verfügbaren Fachkräfte einen akademischen Abschluss, und dieser Trend nimmt zu.
Jens Blank, Projektleitung
Telefon: 069/798-15053
E-Mail: j.blank@em.uni-frankfurt.de
https://ics-rm.de/
sowie
Dr. Christa Larsen, Projektleitung
Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK)
Telefon: 069/798-22152
E-Mail: C.Larsen@em.uni-frankfurt.de
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