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Wissenschaft
Studierende der TU Berlin entwickeln neues Bewässerungskonzept für den Gemeinschaftsgarten auf dem Tempelhofer Flugfeld / Einladung zum Projektabschluss am 27. Juni 2024
Der Gemeinschaftsgarten Allmende Kontor auf dem Tempelhofer Flugfeld zählt mehr als 250 Hochbeete, um die sich rund 500 Gärtner*innen kümmern. Im Sommer 2023 stand der Garten vor einem großen Problem. Aufgrund einer neuen Brandschutzverordnung wurde ihm das Wasser abgestellt, da es fortan nur noch für Löschaktionen im Flughafengebäude bereitstehen sollte. Alternativ sollte der Garten an die Trinkwasserversorgung angeschlossen werden. Dies hätte zum einen den finanziellen Ruin für das Projekt bedeutet, zum anderen ist es aus ökologischer Sicht wenig nachhaltig, Hochbeete mit Trinkwasser zu bewässern. Der Verein „Gemeinschaftsgarten Allmende-Kontor e.V.“ wandte sich mit diesem Problem an das Energieseminar der TU Berlin, einer studentischen Gruppe, die interdisziplinäre Projekte aus dem Bereich Energie-Umwelt-Gesellschaft bearbeitet. 14 TU-Studierende unterschiedlicher Fachrichtungen und zwei Tutor*innen haben im Wintersemester aus bestehender Infrastruktur eine neue Wasserversorgung für den Gemeinschaftsgarten geplant und gebaut. Die Hochbeete können nun hauptsächlich mit Regenwasser versorgt werden. Die Studierenden begehen den Abschluss ihres Projektes gemeinsam mit den Gärtner*innen, Verantwortlichen des Landes Berlin, den Stiftungen, die das Projekt finanziert haben, und Vertreter*innen der TU Berlin. Journalist*innen sind herzlich zu einem Vor-Ort-Termin eingeladen.
Zeit: 27. Juni 2024, 19.00 Uhr
Ort: Gemeinschaftsgarten Allmende Kontor, Flugfeld Tempelhof, Zugang über Oderstraße
Journalist*innen werden gebeten, sich bis zum 26. Juni 2024 zu dem Termin unter pressestelle@tu-berlin.de anzumelden. Falls Sie Interesse an einem Interview mit eine*r der Initiator*innen haben, stehen Ihnen die Ansprechpartner*innen bereits um 18.30 Uhr für Gespräche zur Verfügung.
Über das Projekt
Die Studierenden haben zwei jeweils acht Meter tiefe Versickerungsschächte, die an dem damaligen Flughafen Tempelhof die Taxiways vor Überflutung geschützt haben, zu Zisternen umgebaut. Je Zisterne holt nun eine Pumpe, die mit Solarstrom betrieben wird, das Wasser aus den Becken nach oben und ersetzt damit die Bewässerung durch Trinkwasser. Das bedeutet sowohl mehr finanzielle Freiheit für das auf soziale Durchmischung ausgerichtete Projekt auf dem Tempelhofer Feld, als auch eine nachhaltige und zukunftsfähige Nutzung von Regenwasser. Alte Flughafen-Infrastruktur zur Bewässerung von Gemeinschaftsgärten zu nutzen, kann als ein bisher einmaliges Projekt gesehen werden.
Für den Umbau und die Installation von zwei Pumpen sowie einer Photovoltaik-Anlage haben die Studierenden mehr als 11.000 Euro an Spenden von Stiftungen eingeworben.
Das Energieseminar der TU Berlin
Das Energieseminar an der TU Berlin gibt es bereits seit mehr als 30 Jahren. Entstanden ist es als studentische Initiative in Reaktion auf den geringen Praxis-, Ökologie- und Gesellschaftsbezug ingenieurwissenschaftlicher Lehrangebote. Anfangs, insbesondere motiviert von der Kritik der Atomenergie, wurde in selbstorganisierten Seminaren die Nutzung regenerativer Energien diskutiert und in Form kleiner Anlagen umgesetzt. Ökologische, soziale und politische Aspekte sollten das gleiche Gewicht erhalten wie ökonomische und technische Belange. Themen im Spannungsfeld zwischen Energie, Umwelt und Gesellschaft sowie die Verbindung von Theorie und Praxis bestimmen seitdem die Arbeit des Energieseminars. Mittlerweile ist es in den Lehrbetrieb der TU Berlin eingebunden und war bis 2022 Teil des Fachgebietes Maschinen- und Energieanlagentechnik (Prof. Dr.-Ing. Ziegler). Seit 2022 ist es Teil des Fachgebiets „Wärmewandlung und -übertragung“ bei Prof. Dr. Stefan Elbel. Die inhaltliche und methodische Gestaltung der Seminare wird seither durch ein ca. zehnköpfiges Plenum von Tutor*innen und wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen getragen.
Gemeinschaftsgarten Allmende-Kontor
Der Gemeinschaftsgarten Allmende-Kontor e.V. versteht sich als basisdemokratisches Gemeinschaftsprojekt und lebt von der aktiven Beteiligung seiner Mitglieder. Alle Gärtner*innen beteiligen sich über die Pflege ihres eigenen Beetes hinaus an dem Garten, indem sie für Gemeinschaftsaufgaben Zeit schenken. Der Gemeinschaftsgarten Allmende-Kontor wurde 2011 gegründet. Da das Graben und Gärtnern im Boden nicht gestattet ist, sind alle Beete Hochbeete. Am 16. April 2011 entstanden auf einer Fläche von 5000 qm die ersten 10 Hochbeete. Seitdem wächst der Garten und seine Gemeinschaft mit mehr als 250 Hochbeeten und mit über 500 Mitgärtner*innen – selbstorganisiert. 2014 hat sich der Verein „Gemeinschaftsgarten Allmende-Kontor e.V. “ gegründet.
Kontakte:
Linus Kurtenbach
TU Berlin
Energieseminar
E-Mail: l.kurtenbach@tu-berlin.de
oder
Bettina Klotz
TU Berlin
Stabsstelle Kommunikation, Events und Alumni
Tel.: +49 30 314-27650
E-Mail: pressestelle@tu-berlin.de
Criteria of this press release:
Journalists
Environment / ecology
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Research projects
German
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