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Wissenschaft
Prof. Dennis Eversberg, Dr. Martin Fritz und Prof. Birgit Blättel-Mink diskutieren über den neuen sozialpolitischen Klassenkonflikt.
Die Klimakrise bedroht menschliche Lebensgrundlagen – und zwar längst nicht nur in – aus europäischer Sicht – entlegenen Gegenden der Erde. Trotz zunehmender Extremwetterereignisse stoßen Maßnahmen zur Bekämpfung der Erderwärmung in westlichen Ländern aber zum Teil auf heftigen Widerstand, insbesondere, wenn sie einen Bruch mit gewohnten Lebensweisen und einer Einschränkung der persönlichen Freiheit verbunden sind. Klimaschutz und sozial-ökologische Transformation erhitzen die Gemüter wie kaum ein anderes Thema – und spalten die Gesellschaft. Dennis Eversberg, seit kurzem Professor für Umweltsoziologie an der Goethe-Universität, und Dr. Martin Fritz (Universität Jena) gehen in ihrem Buch „Der neue sozial-ökologische Klassenkonflikt“ den Konfliktlinien auf den Grund. Im Gespräch mit Birgit Blättel-Mink, emeritierte Professorin für Soziologie an der Goethe-Universität, erläutern sie
am Mittwoch, 10. Juli, um 20 Uhr,
in der Autorenbuchhandlung Marx & Co.
(Grüneburgweg 76, 60323 Frankfurt am Main)
die Ergebnisse ihrer Untersuchung und diskutieren, welche Schlüsse daraus zu ziehen sind.
Die repräsentative Befragung von 4000 Menschen im Herbst 2021 zeigt einmal mehr, dass der Klimawandel von den meisten Menschen hierzulande zwar als Problem erkannt ist, dass aber sehr unterschiedliche Vorstellungen bestehen, wie damit umzugehen sei. Was muss sich ändern? Wie weitreichend sollten Klimaschutzmaßnahmen sein? Was sollte als Zielvision angestrebt werden? Neben derart spezifischen Fragen beantworteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch solche nach sozialer Lage, Alltagspraxis und allgemein-gesellschaftlichen Einstellungen. Die Analyse unterscheidet zehn verschiedene sozial-ökologische Mentalitäten – und zeigt auf, wie zwischen diesen entlang klassenstruktureller Linien Konflikte aufbrechen, die nicht allein durch ökonomische Ungleichheiten geprägt sind, sondern auch durch Bildung und soziales Engagement. Es entsteht das Bild einer konflikthaften „Dreiecksbeziehung“ zwischen drei gesellschaftlichen Spektren. Die Autoren mahnen zum Handeln, denn die Fronten seien seit der Befragung eher noch härter geworden. Und sie geben Handlungsempfehlungen.
Das Buch ist im Rahmen der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Nachwuchsgruppe „Mentalitäten im Fluss“ entstanden, die Eversberg vor seinem Wechsel nach Frankfurt leitete. Es wird als Open Access Publikation zur Verfügung gestellt.
Prof. Dr. Dennis Eversberg
Soziologie mit Schwerpunkt Umweltsoziologie
Goethe-Universität Frankfurt
E-Mail eversberg@em.uni-frankfurt.de
Telefon +49 (0)69 798-36695
Dennis Eversberg, Martin Fritz, Linda von Faber, Matthias Schmelzer: Der neue sozialökologische Klassenkonflikt. Mentalitäts- und Interessengegensätze im Streit um Transformation. Campus Verlag (Frankfurt/New York) 2024. 221 Seiten, 34 Euro.
Criteria of this press release:
Journalists, all interested persons
Environment / ecology, Media and communication sciences, Politics, Social studies, Teaching / education
transregional, national
Research results, Scientific Publications
German
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