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Wissenschaft
Goethe-Universität hat zwei Preise vergeben: „Public Service Fellowship“ geht an den Humangeographen Martin Lanzendorf, „New Horizon“ an das Team des Wissenschaftsgartens.
FRANKFURT. Preise dienten unterschiedlichen Zwecken, hob Universitätspräsident Prof. Dr. Enrico Schleiff in seinem Grußwort zur Preisverleihung hervor: Sie motivierten einerseits die Mitarbeitenden an der Universität, würdigten deren Leistungen oder Engagement. Andererseits stellten die Preise bestimmte Themen in den Fokus der Aufmerksamkeit. Die Namen der beiden zu vergebenen Preise – „Public Service Fellowship“ und „New Horizon“ – seien Programm für die Goethe-Universität: „Wir erarbeiten Wissen zum Wohle der Gesellschaft und arbeiten kontinuierlich daran, neue Horizonte zu erreichen.“ Schleiff dankte ausdrücklich den Förderern der Alfons und Gertrud Kassel-Stiftung sowie Dr. Christian Zschocke, ebenso den beiden Laudatoren, Tarek Al-Wazir und Dr. Christian Schenk.
Der „Public Service Fellowship-Preis“ der Alfons und Gertrud Kassel-Stiftung geht in diesem Jahr an Prof. Dr. Martin Lanzendorf. Lanzendorf ist seit 2008 Professor für Mobilitätsforschung am Institut für Humangeographie. Die Professur wurde eingerichtet mit einer Stiftung des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) und der ivm GmbH (Integriertes Verkehrs- und Mobilitätsmanagement Region Frankfurt RheinMain). Seine Forschungsinteressen umfassen verschiedenste Aspekte der Mobilität in Metropolregionen, insbesondere Veränderungen des Verkehrshandelns, räumliche Aspekte der Verkehrsentstehung und Mobilitätsmanagement zur Gestaltung einer nachhaltigeren Mobilitätsentwicklung. In der Begründung heißt es, dass Martin Lanzendorf aufgrund seines großen Engagements die Ergebnisse seiner Forschung zu besonders relevanten Fragestellungen aus seinem Fachgebiet der nachhaltigen Mobilitätsentwicklung weit über die Wissenschaft hinaus in die Gesellschaft kommuniziere. Die Laudatio auf Martin Lanzendorf hielt Tarek Al-Wazir, rechtspolitischer Sprecher der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Hessischen Landtag. Al-Wazir betonte, dass Martin Lanzendorf dafür sorge, dass die Menschen Veränderungen nicht als Bedrohung, sondern als Chance wahrnähmen. Lanzendorf begeistere mit seiner Arbeit Menschen.
Der mit 10.000 Euro dotierte „Public Service Fellowship-Preis“ wird von der Alfons und Gertrud Kassel-Stiftung alle zwei Jahre an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Goethe-Universität vergeben, die in bedeutenden wissenschaftlichen oder wissenschaftspolitischen Gremien tätig sind. Das Preisgeld soll Projekte ermöglichen, die wegen des besonderen Engagements nicht weiter bearbeitet werden konnten. Martin Lanzendorf ist der fünfte Preisträger. Bereits ausgezeichnet wurden die Rechtswissenschaftlerin Indra Spiecker genannt Döhmann, die Erziehungswissenschaftlerin Sabine Andresen, der Finanzwissenschaftler und frühere „Wirtschaftsweise“ Prof. Volker Wieland und der Mediziner und langjährige Vorsitzende des Sachverständigenrats Gesundheit der Bundesregierung, Prof. Dr. Ferdinand Gerlach.
Der diesjährige Preisträger des New Horizon Preis des Präsidenten ist keine Einzelperson, sondern ein Team: das des Wissenschaftsgartens. Für das Team um den Landschaftsarchitekten und technischen Leiter Robert Anton, so die Begründung, seien Neugierde, Tatkraft, Kreativität und ein sehr hohes Engagement für die nachhaltige Entwicklung natürlicher Lebensgrundlagen und Flächen sowie für den Schutz der Artenvielfalt gelebte Wirklichkeit. Mit eindrucksvollem Engagement setze sich das gesamte Team im Wissenschaftsgarten, auf den Außenanlagen der Goethe-Universität und in der Öffentlichkeit für die Sichtbarkeit der Themen Biodiversität und nachhaltige Entwicklung ein. Laudator des New Horizon-Preises 2024 war Dr. Christoph Schenk, Geschäftsführer der Zoologischen Gesellschaft. Schenk hob in seiner Laudatio hervor, dass der Wissenschaftsgarten auf vorbildliche Weise große Themen der Zeit aufgreife und diese in die Gesellschaft trage. Der Wissenschaftsgarten am Campus Riedberg wurde im Zuge der 100-Jahr-Feierlichkeiten der Universität am 1. Juni 2014 eröffnet. Er dient der naturwissenschaftlichen Lehre und Forschung und umfasst ein großes Gewächshaus, ein 300 Quadratmeter großes Versuchsgewächshaus sowie acht Klimakammern (im Bau) und den zurzeit rund drei Hektar großen Freilandbereich. Der Wissenschaftsgarten ist der dritte Garten der Universität in ihrer 100-jährigen Geschichte und geht auf den 1763 von Johann Christian Senckenberg mit seiner Stiftung begründeten Garten zurück.
Mit dem mit 5.000 Euro dotierten „New Horizon – Preis des Präsidenten“ zeichnet der Präsident eine Person oder ein Team an der Goethe-Universität aus, die/das in ihrer wissenschaftlichen Arbeit oder seinem anderweitigen Engagement für die Goethe-Universität in ihrem/seinem Denken neue Wege beschreitet und dabei Neugier, Optimismus, Mut und Offenheit beweist. Der New Horizon-Preis wurde 2022 an die Wirtschaftspädagogin Dr. Christin Siegfried, 2023 an den Inklusionsforscher Lukas Gerhard vergeben. Der Anwalt Dr. Christian Zschocke hat das Projekt New Horizon 2016 ins Leben gerufen, um Menschen mit Initiative und Optimismus zu fördern.
Zur Alfons und Gertrud Kassel-Stiftung: Diese wurde 2007 mit dem Ziel gegründet, Wissenschaft, Forschung und Lehre an der Goethe-Universität zu fördern. Sie basiert auf einem Stiftungsvermögen, das die Stifterin Gertrud Kassel hinterlassen hat. Damit unterstützt die Stiftung zahlreiche Projekte der Universität.
(v. l. n. r.): Enrico Schleiff, Tarek Al-Wazir, Martin Lanzendorf u. Gunther Ruppel (Alfons und Gert ...
Uwe Dettmar
Goethe-Universität Frankfurt
v. l. n. r.): Enrico Schleiff, Holger Schranz, Christian Schenk, Robert Anton, Christian Zschocke
Uwe Dettmar
Goethe-Universität Frankfurt
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