idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Die Qualitätskontrolle in der Warmumformung erfolgt oft erst nach einer Abkühlung des Werkstücks: Herkömmliche Methoden der optischen Qualitätssicherung funktionieren bei heißen Teilen nur eingeschränkt, mit steigender Temperatur des Werkstücks wird die Unschärfe bei der Geometriebestimmung immer größer. Das führt bei prozessbedingten Qualitätsmängeln zu einer hohen Ausschussrate und damit zu unnötigen Kosten. Einen vielversprechenden Lösungsansatz verfolgt das Projekt GreenHiTemp mit Wärmebildaufnahmen, die zuverlässige Prognosen noch im Prozess anstelle nachgelagerter Kontrollen ermöglichen.
Das Fraunhofer IWU erforscht dabei gemeinsam mit der InfraTec GmbH die Vorteile der Thermografie im Anwendungsfall des Presshärtens. Dieses Verfahren kombiniert die Vorteile der Wärmebehandlung und der Umformung. Es erlaubt die Herstellung hochfester und gleichzeitig besonders leichter Karosserieteile. Ein Beispiel dafür sind
B-Säulen. Die in Wärmebildaufnahmen ermittelten Temperaturen des Werkstücks erlauben zuverlässige Rückschlüsse auf dessen Qualität
100 Prozent der Teile können ohne Zeitverlust überprüft werden
Über ein entsprechend trainiertes KI-Modell ist damit eine Härtevorhersage des Bauteils möglich. Mitarbeitende in der Produktion können anhand eines einfachen Farbschemas erkennen, welche Stellen des Bauteils nicht in Ordnung sind bzw. ob das gesamte Bauteil nach Ende des Umformprozesses als ›in Ordnung‹ oder ›fehlerhaft‹ gelten kann. Durch diese frühzeitige Transparenz werden Trends erkennbar, rechtzeitige Eingriffe in den Prozess sind möglich.
Ein kurzer Blick auf den Monitor ersetzt minutenlange Prüfprozedur
Bisherige Prüfungen müssen sich allein aus Zeitgründen auf Stichproben begnügen. Rund sieben Minuten würde es selbst bei einem vollautomatisierten Prüfprozess dauern, insgesamt 88 Messpunkte abzuarbeiten; teilweise käme nur eine zerstörende Prüfung in Betracht. Werden dabei Fehler entdeckt, muss mitunter ›sicherheitshalber‹ eine gesamte Charge vernichtet werden – mit GreenHiTemp lässt sich also Ausschuss in erheblichem Umfang vermeiden – für eine deutlich ressourcenschonendere und effizientere Produktion.
M.Sc. Martin Boesler
Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU
Reichenhainer Straße 88
09126 Chemnitz
martin.boesler@iwu.fraunhofer.de
Telefon +49 371 5397-1648
https://www.iwu.fraunhofer.de/de/presse-und-medien/presseinformationen/2025-Gree...
https://www.iwu.fraunhofer.de Das Forschungsvorhaben »GreenHiTemp/Entwicklung eines Grünen Digitalen Zwillings für dynamische, hochtemperierte Fertigungsprozesse zur Steigerung der Ressourceneffizienz« wird vom BMUV (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz) im Zuge seines Förderprogramms »Digiress« unterstützt. Digiress fördert Digitalisierungsprojekte, die zu einer effizienteren Nutzung von Ressourcen beitragen. Projektträger ist der VDI.
Thermografisches Overlay für einen im Presshärteverfahren hergestellten B-Säulenfuß. Dieses Temperat ...
© Fraunhofer IWU
Noch glühende, flache Platine vor dem Umformschritt mit darüber projizierter, thermografischer Aufna ...
© Fraunhofer IWU
Criteria of this press release:
Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars
Economics / business administration, Energy, Information technology, Materials sciences, Mechanical engineering
transregional, national
Research results, Transfer of Science or Research
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).