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11.03.2025 08:23

GreenHiTemp: Thermografie visualisiert zuverlässig und ohne Zusatzaufwand die Qualität aller Teile einer Charge

Andreas Hemmerle Presse und Medien
Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU

    Die Qualitätskontrolle in der Warmumformung erfolgt oft erst nach einer Abkühlung des Werkstücks: Herkömmliche Methoden der optischen Qualitätssicherung funktionieren bei heißen Teilen nur eingeschränkt, mit steigender Temperatur des Werkstücks wird die Unschärfe bei der Geometriebestimmung immer größer. Das führt bei prozessbedingten Qualitätsmängeln zu einer hohen Ausschussrate und damit zu unnötigen Kosten. Einen vielversprechenden Lösungsansatz verfolgt das Projekt GreenHiTemp mit Wärmebildaufnahmen, die zuverlässige Prognosen noch im Prozess anstelle nachgelagerter Kontrollen ermöglichen.

    Das Fraunhofer IWU erforscht dabei gemeinsam mit der InfraTec GmbH die Vorteile der Thermografie im Anwendungsfall des Presshärtens. Dieses Verfahren kombiniert die Vorteile der Wärmebehandlung und der Umformung. Es erlaubt die Herstellung hochfester und gleichzeitig besonders leichter Karosserieteile. Ein Beispiel dafür sind
    B-Säulen. Die in Wärmebildaufnahmen ermittelten Temperaturen des Werkstücks erlauben zuverlässige Rückschlüsse auf dessen Qualität

    100 Prozent der Teile können ohne Zeitverlust überprüft werden

    Über ein entsprechend trainiertes KI-Modell ist damit eine Härtevorhersage des Bauteils möglich. Mitarbeitende in der Produktion können anhand eines einfachen Farbschemas erkennen, welche Stellen des Bauteils nicht in Ordnung sind bzw. ob das gesamte Bauteil nach Ende des Umformprozesses als ›in Ordnung‹ oder ›fehlerhaft‹ gelten kann. Durch diese frühzeitige Transparenz werden Trends erkennbar, rechtzeitige Eingriffe in den Prozess sind möglich.

    Ein kurzer Blick auf den Monitor ersetzt minutenlange Prüfprozedur

    Bisherige Prüfungen müssen sich allein aus Zeitgründen auf Stichproben begnügen. Rund sieben Minuten würde es selbst bei einem vollautomatisierten Prüfprozess dauern, insgesamt 88 Messpunkte abzuarbeiten; teilweise käme nur eine zerstörende Prüfung in Betracht. Werden dabei Fehler entdeckt, muss mitunter ›sicherheitshalber‹ eine gesamte Charge vernichtet werden – mit GreenHiTemp lässt sich also Ausschuss in erheblichem Umfang vermeiden – für eine deutlich ressourcenschonendere und effizientere Produktion.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    M.Sc. Martin Boesler
    Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU
    Reichenhainer Straße 88
    09126 Chemnitz
    martin.boesler@iwu.fraunhofer.de
    Telefon +49 371 5397-1648


    Originalpublikation:

    https://www.iwu.fraunhofer.de/de/presse-und-medien/presseinformationen/2025-Gree...


    Weitere Informationen:

    https://www.iwu.fraunhofer.de Das Forschungsvorhaben »GreenHiTemp/Entwicklung eines Grünen Digitalen Zwillings für dynamische, hochtemperierte Fertigungsprozesse zur Steigerung der Ressourceneffizienz« wird vom BMUV (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz) im Zuge seines Förderprogramms »Digiress« unterstützt. Digiress fördert Digitalisierungsprojekte, die zu einer effizienteren Nutzung von Ressourcen beitragen. Projektträger ist der VDI.


    Bilder

    Thermografisches Overlay für einen im Presshärteverfahren hergestellten B-Säulenfuß. Dieses Temperaturbild erlaubt zusammen mit der Aufnahme der flachen Platine (siehe  Abb. 2) die Vorhersage der Härte und damit der Qualität des Teils.
    Thermografisches Overlay für einen im Presshärteverfahren hergestellten B-Säulenfuß. Dieses Temperat ...

    © Fraunhofer IWU

    Noch glühende, flache Platine vor dem Umformschritt mit darüber projizierter, thermografischer Aufnahme.
    Noch glühende, flache Platine vor dem Umformschritt mit darüber projizierter, thermografischer Aufna ...

    © Fraunhofer IWU


    Anhang
    attachment icon Pressemitteilung

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Energie, Informationstechnik, Maschinenbau, Werkstoffwissenschaften, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Thermografisches Overlay für einen im Presshärteverfahren hergestellten B-Säulenfuß. Dieses Temperaturbild erlaubt zusammen mit der Aufnahme der flachen Platine (siehe Abb. 2) die Vorhersage der Härte und damit der Qualität des Teils.


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    Noch glühende, flache Platine vor dem Umformschritt mit darüber projizierter, thermografischer Aufnahme.


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