idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
10/11/2025 13:18

Forschende der OTH Regensburg arbeiten mit Nobelpreis-Technologie

Anna Schwörer Stabsstelle Kommunikation
Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg

    Die Entwicklung metallorganischer Gerüstverbindungen ist die Basis für das Forschungsprojekt TrafoMof. Prof. Dr. Martin Kammler und sein Team wollen damit Ausfälle bei Hochspannungsanlagen verhindern.

    Die Nachricht über die Chemie-Nobelpreisträger hat am Mittwoch an der OTH Regensburg für Aufsehen gesorgt. Die drei Wissenschaftler Susumu Kitagawa (Japan), Richard Robson (Australien) und Omar Yaghi (USA) wurden für die Entwicklung metallorganischer Gerüstverbindungen (Metal-organic Frameworks, MOFs) von der Königlich-Schwedischen Akademie der Wissenschaften ausgezeichnet. Mit eben dieser Technologie entwickeln Forschende der OTH Regensburg innovative Sensoren für die Energiewende im Projekt TrafoMOF (Faseroptischer Gassensor auf Basis von Metal Organic Frameworks zum Einsatz in Transformatorenöl für predictive Maintenance in Hochspannungsanlagen).

    Unter der Leitung von Prof. Dr. Martin Kammler von der Fakultät Angewandte Natur- und Kulturwissenschaften entwickeln die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einen faseroptischen Gassensor auf Basis von MOFs. Zielanwendung ist die Analyse von gelösten Gasen (Dissolved Gas Analysis, DGA) zur Überwachung der Alterung von Isoliermedien in Transformatoren. Alterung ist die Hauptursache für Ausfälle solcher Anlagen. Wenn sich das Isolieröl langsam zersetzt, entstehen verschiedene Gase. Aus der Messung dieser Gase lassen sich Aussagen über den Fortschritt der Alterung treffen und so die Betriebsfähigkeit der Hochspannungsanlage beurteilen. Das ist die Grundlage für eine vorausschauende Wartung dieser Anlagen.

    „Mit dem Projekt bringen wir MOF-basierte Sensoren aus der Grundlagenforschung in die industrielle Anwendung und geben außerdem unseren Studierenden die Möglichkeit, an hochaktuellen Forschungsthemen zu arbeiten,“ betont Projektleiter Prof. Dr. Kammler.

    Metallorganische Gerüste bilden Mikroporen, in die sich – abhängig von der genauen Struktur des Gerüsts – verschiedene Moleküle einlagern. Für den Gassensor werden mit Hilfe solcher MOFs sensorische Dünnschichten erzeugt, die hochgradig selektiv auf jeweils nur ein bestimmtes Gas ansprechen. Das ist die Grundlage für einen Sensor, der sehr genau die verschiedenen in Isoliermedien gelösten Zersetzungsprodukte erfassen kann und somit die Datenbasis für die Beurteilung der Alterung liefert.

    „Die OTH Regensburg ist stolz darauf, mit dem Projekt TrafoMof eine Technologie weiterzuentwickeln, die nun mit dem Nobelpreis gewürdigt wurde. Das zeigt eindrucksvoll, wie Grundlagenforschung in praxisnahe Innovationen überführt werden kann. Das Projekt steht exemplarisch für unseren Anspruch, Forschung mit gesellschaftlicher Wirkung zu betreiben,“ so Prof. Dr. Oliver Steffens, Vizepräsident für Forschung und Internationales.

    Das Forschungsprojekt TrafoMOF wird zusammen mit den zwei Industriepartnern Messko GmbH und prometho GmbH umgesetzt. Es wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) im Rahmen des 7. Energieforschungsprogramms mit insgesamt 1,3 Millionen Euro gefördert und läuft noch bis Februar 2026.


    Images

    Doktorand Valerius Abb und Masterstudentin Verena Lechner justieren den optischen Aufbau zur Messung der MOF-beschichteten Glasfaser. Foto: OTH Regensburg/Fakultät ANK
    Doktorand Valerius Abb und Masterstudentin Verena Lechner justieren den optischen Aufbau zur Messung ...
    Source: OTH Regensburg/Fakultät ANK
    Copyright: OTH Regensburg/Fakultät ANK


    Criteria of this press release:
    Journalists
    Chemistry, Energy, Environment / ecology
    transregional, national
    Research projects, Studies and teaching
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).