Die Entwicklung metallorganischer Gerüstverbindungen ist die Basis für das Forschungsprojekt TrafoMof. Prof. Dr. Martin Kammler und sein Team wollen damit Ausfälle bei Hochspannungsanlagen verhindern.
Die Nachricht über die Chemie-Nobelpreisträger hat am Mittwoch an der OTH Regensburg für Aufsehen gesorgt. Die drei Wissenschaftler Susumu Kitagawa (Japan), Richard Robson (Australien) und Omar Yaghi (USA) wurden für die Entwicklung metallorganischer Gerüstverbindungen (Metal-organic Frameworks, MOFs) von der Königlich-Schwedischen Akademie der Wissenschaften ausgezeichnet. Mit eben dieser Technologie entwickeln Forschende der OTH Regensburg innovative Sensoren für die Energiewende im Projekt TrafoMOF (Faseroptischer Gassensor auf Basis von Metal Organic Frameworks zum Einsatz in Transformatorenöl für predictive Maintenance in Hochspannungsanlagen).
Unter der Leitung von Prof. Dr. Martin Kammler von der Fakultät Angewandte Natur- und Kulturwissenschaften entwickeln die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einen faseroptischen Gassensor auf Basis von MOFs. Zielanwendung ist die Analyse von gelösten Gasen (Dissolved Gas Analysis, DGA) zur Überwachung der Alterung von Isoliermedien in Transformatoren. Alterung ist die Hauptursache für Ausfälle solcher Anlagen. Wenn sich das Isolieröl langsam zersetzt, entstehen verschiedene Gase. Aus der Messung dieser Gase lassen sich Aussagen über den Fortschritt der Alterung treffen und so die Betriebsfähigkeit der Hochspannungsanlage beurteilen. Das ist die Grundlage für eine vorausschauende Wartung dieser Anlagen.
„Mit dem Projekt bringen wir MOF-basierte Sensoren aus der Grundlagenforschung in die industrielle Anwendung und geben außerdem unseren Studierenden die Möglichkeit, an hochaktuellen Forschungsthemen zu arbeiten,“ betont Projektleiter Prof. Dr. Kammler.
Metallorganische Gerüste bilden Mikroporen, in die sich – abhängig von der genauen Struktur des Gerüsts – verschiedene Moleküle einlagern. Für den Gassensor werden mit Hilfe solcher MOFs sensorische Dünnschichten erzeugt, die hochgradig selektiv auf jeweils nur ein bestimmtes Gas ansprechen. Das ist die Grundlage für einen Sensor, der sehr genau die verschiedenen in Isoliermedien gelösten Zersetzungsprodukte erfassen kann und somit die Datenbasis für die Beurteilung der Alterung liefert.
„Die OTH Regensburg ist stolz darauf, mit dem Projekt TrafoMof eine Technologie weiterzuentwickeln, die nun mit dem Nobelpreis gewürdigt wurde. Das zeigt eindrucksvoll, wie Grundlagenforschung in praxisnahe Innovationen überführt werden kann. Das Projekt steht exemplarisch für unseren Anspruch, Forschung mit gesellschaftlicher Wirkung zu betreiben,“ so Prof. Dr. Oliver Steffens, Vizepräsident für Forschung und Internationales.
Das Forschungsprojekt TrafoMOF wird zusammen mit den zwei Industriepartnern Messko GmbH und prometho GmbH umgesetzt. Es wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) im Rahmen des 7. Energieforschungsprogramms mit insgesamt 1,3 Millionen Euro gefördert und läuft noch bis Februar 2026.
Doktorand Valerius Abb und Masterstudentin Verena Lechner justieren den optischen Aufbau zur Messung ...
Quelle: OTH Regensburg/Fakultät ANK
Copyright: OTH Regensburg/Fakultät ANK
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Chemie, Energie, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsprojekte, Studium und Lehre
Deutsch
Doktorand Valerius Abb und Masterstudentin Verena Lechner justieren den optischen Aufbau zur Messung ...
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