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Forschungs- und Lehrprojekte des Centers für Robotik zeigen, wie die Zukunft der Arbeit aussehen könnte
Kollaborative Roboter kennenlernen, die die Arbeitsplätze der Zukunft verändern werden: Die Cobots4You-Messe im Würzburger Vogel Convention Center ist ein Treffpunkt für alle, die diese Zukunft mitgestalten wollen. Für die Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) präsentierte Prof. Dr. Tobias Kaupp mit seinem Team vom Center für Robotik (CERI) die neuesten Projekte aus diesem Forschungsgebiet.
Das virtuelle Grußwort für die Messe lieferte der Bayerische Staatsminister für Digitales, Dr. Fabian Mehring. Er beschrieb die Bedeutung von kollaborativen Robotern (Cobots) für die Arbeitsentlastung und betonte, dass der technologische Fortschritt den Menschen in den Mittelpunkt stellen solle. Das war auch ein Kernthema der Keynote von Prof. Dr. Kaupp: „Mixed Reality in der Mensch-Roboter-Kollaboration (MRK)“, also der Einsatz von virtuellen, interaktiven Elementen in der realen Welt, damit Menschen und Roboter Hand in Hand arbeiten können.
Prof. Dr. Kaupp, der das Center für Robotik in Schweinfurt leitet, betonte besonders, dass die Programmierung von Robotern benutzerorientiert erfolgen müsse, damit auch Nicht-Experten damit umgehen können. Nur so könnten die Vorteile der Cobots voll ausgeschöpft werden, nämlich eine intuitive Bedienung, die gleichzeitig sicher und flexibel sei. Dazu präsentierte Prof. Dr. Kaupp ein Forschungsprojekt in Kooperation mit dem Unternehmenspartner Alpaka Innovation aus Fulda: Die Herausforderung war der allgegenwärtige Fachkräftemangel – wie lässt sich mit wenigen erfahrenen Schweißerinnen und Schweißern, die keine Robotik-Experten sind, zusammen mit einem Schweiß-Cobot die Arbeitslast stemmen? Die Lösung des THWS-Forschungsteams: Mit einer Mixed-Reality-Brille (MR-Brille) und einem Controller in der Hand kann der Schweiß-Experte den Schweißpfad direkt am Werkstück definieren. Der Cobot kann dann im Nachgang die Schweißnähte selbstständig erledigen. „Damit haben wir auch die skeptischen Schweiß-Experten von der Benutzerfreundlichkeit unseres Ansatzes überzeugt“, resümierte Prof. Dr. Kaupp. „Der Proof of Concept ist also erstmal vielversprechend.“ Natürlich gebe es noch zahlreiche Verbesserungsmöglichkeiten, beispielsweise aufgrund von Limitierungen durch die MR-Brille, aber ein Anfang sei gemacht.
Effektives Training mit Mixed Reality
Ein weiteres CERI-Projekt erforscht aktuell, inwieweit Mixed Reality geeignet ist, um Mitarbeitende in der gemeinsamen Montage mit Cobots zu schulen. Solch eine Schulung ist orts- und zeitunabhängig, flexibel und sicher, zudem kann ein einziger Trainer beliebig viele Menschen schulen. Das CERI-Team wollte herausfinden, wie gut eine Schulung funktioniert, die nicht an einem echten Arbeitsplatz stattfindet und die auf einer Steuerung durch Handgesten basiert – ohne etwas Greifbares zum Anfassen.
Eine erste Studie habe gezeigt, dass die Schulung in einer MR-Umgebung eine positive Erfahrung für die Teilnehmenden darstelle, sogar wenn sie keine Vorerfahrung mit Mixed Reality gehabt hätten, so Prof. Dr. Kaupp. „Aber es gibt noch genügend offene Forschungsfragen.“ Deshalb seien weitere Nutzerstudien geplant, wofür das CERI-Team immer wieder Freiwillige brauche, um eine möglichst diverse Teilnehmergruppe zu bekommen.
Das THWS-Team nutzte außerdem die Gelegenheit, das Messepublikum und die Robotik-Firmen aus der Region Mainfranken über die Vielfalt der anwendungsorientierten Forschung der Hochschule zu informieren. So war die preisgekrönte RoboCup-Plattform „SWOT“ ebenso zu sehen wie ein aktuelles Studierendenprojekt aus dem Bachelorstudiengang Robotik: Hier hatten Studierenden einen Roboterarm zum Dame-Spielen programmiert. Mittels zwei verschiedener Algorithmen konnte der Roboter gegen sich selbst spielen und mit seinem Greifer und einer speziell angefertigten Vorrichtung diffizile Bewegungen zuverlässig ausführen – wie einen Spielstein umdrehen und so eine „Dame“ platzieren. Prof. Dr. Kaupp war mit dem Messe-Auftritt des CERI-Teams sehr zufrieden: „Wir hatten viele interessante Gespräche mit dem Fachpublikum, aus denen sicherlich ein paar zukünftige gemeinsame Projekte entstehen werden.“
Über die THWS
Die Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) zählt zu den größten Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Bayern und steht seit ihrer Gründung im Jahr 1971 für hervorragende Lehre und angewandte Forschung. Mit rund 9.100 Studierenden, einem breit gefächerten Angebot von mehr als 60 Studiengängen sowie zwei Promotionszentren deckt die THWS ein weites Spektrum ab, das von Technik über Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie Sprache bis hin zu Gestaltung reicht. Die THWS ist nicht nur regional in Franken und Bayern verwurzelt, sondern auch stark international ausgerichtet, was sich in zahlreichen Kooperationen und Austauschprogrammen weltweit und nicht zuletzt in einem vielseitigen englischsprachigen Studienangebot widerspiegelt.
Prof. Dr. Tobias Kaupp
tobias.kaupp@thws.de
Kollaborative Roboter in Aktion erleben – der Infostand des Centers für Robotik (CERI) macht es mögl ...
Source: THWS/Eva Kaupp
Copyright: THWS/Eva Kaupp
Doktorand Silvio Lang (li.) demonstriert die virtuelle Montage mit MR-Brille, gesteuert durch Handge ...
Source: THWS/Eva Kaupp
Copyright: THWS/Eva Kaupp
Criteria of this press release:
Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
Electrical engineering, Information technology, Mechanical engineering
transregional, national
Research projects, Transfer of Science or Research
German

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