idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
27.10.2025 11:32

Cobots4You-Messe in Würzburg: THWS-Team präsentiert kollaborative Roboteranwendungen

Eva Kaupp Hochschulkommunikation
Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt

    Forschungs- und Lehrprojekte des Centers für Robotik zeigen, wie die Zukunft der Arbeit aussehen könnte

    Kollaborative Roboter kennenlernen, die die Arbeitsplätze der Zukunft verändern werden: Die Cobots4You-Messe im Würzburger Vogel Convention Center ist ein Treffpunkt für alle, die diese Zukunft mitgestalten wollen. Für die Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) präsentierte Prof. Dr. Tobias Kaupp mit seinem Team vom Center für Robotik (CERI) die neuesten Projekte aus diesem Forschungsgebiet.

    Das virtuelle Grußwort für die Messe lieferte der Bayerische Staatsminister für Digitales, Dr. Fabian Mehring. Er beschrieb die Bedeutung von kollaborativen Robotern (Cobots) für die Arbeitsentlastung und betonte, dass der technologische Fortschritt den Menschen in den Mittelpunkt stellen solle. Das war auch ein Kernthema der Keynote von Prof. Dr. Kaupp: „Mixed Reality in der Mensch-Roboter-Kollaboration (MRK)“, also der Einsatz von virtuellen, interaktiven Elementen in der realen Welt, damit Menschen und Roboter Hand in Hand arbeiten können.

    Prof. Dr. Kaupp, der das Center für Robotik in Schweinfurt leitet, betonte besonders, dass die Programmierung von Robotern benutzerorientiert erfolgen müsse, damit auch Nicht-Experten damit umgehen können. Nur so könnten die Vorteile der Cobots voll ausgeschöpft werden, nämlich eine intuitive Bedienung, die gleichzeitig sicher und flexibel sei. Dazu präsentierte Prof. Dr. Kaupp ein Forschungsprojekt in Kooperation mit dem Unternehmenspartner Alpaka Innovation aus Fulda: Die Herausforderung war der allgegenwärtige Fachkräftemangel – wie lässt sich mit wenigen erfahrenen Schweißerinnen und Schweißern, die keine Robotik-Experten sind, zusammen mit einem Schweiß-Cobot die Arbeitslast stemmen? Die Lösung des THWS-Forschungsteams: Mit einer Mixed-Reality-Brille (MR-Brille) und einem Controller in der Hand kann der Schweiß-Experte den Schweißpfad direkt am Werkstück definieren. Der Cobot kann dann im Nachgang die Schweißnähte selbstständig erledigen. „Damit haben wir auch die skeptischen Schweiß-Experten von der Benutzerfreundlichkeit unseres Ansatzes überzeugt“, resümierte Prof. Dr. Kaupp. „Der Proof of Concept ist also erstmal vielversprechend.“ Natürlich gebe es noch zahlreiche Verbesserungsmöglichkeiten, beispielsweise aufgrund von Limitierungen durch die MR-Brille, aber ein Anfang sei gemacht.

    Effektives Training mit Mixed Reality

    Ein weiteres CERI-Projekt erforscht aktuell, inwieweit Mixed Reality geeignet ist, um Mitarbeitende in der gemeinsamen Montage mit Cobots zu schulen. Solch eine Schulung ist orts- und zeitunabhängig, flexibel und sicher, zudem kann ein einziger Trainer beliebig viele Menschen schulen. Das CERI-Team wollte herausfinden, wie gut eine Schulung funktioniert, die nicht an einem echten Arbeitsplatz stattfindet und die auf einer Steuerung durch Handgesten basiert – ohne etwas Greifbares zum Anfassen.

    Eine erste Studie habe gezeigt, dass die Schulung in einer MR-Umgebung eine positive Erfahrung für die Teilnehmenden darstelle, sogar wenn sie keine Vorerfahrung mit Mixed Reality gehabt hätten, so Prof. Dr. Kaupp. „Aber es gibt noch genügend offene Forschungsfragen.“ Deshalb seien weitere Nutzerstudien geplant, wofür das CERI-Team immer wieder Freiwillige brauche, um eine möglichst diverse Teilnehmergruppe zu bekommen.

    Das THWS-Team nutzte außerdem die Gelegenheit, das Messepublikum und die Robotik-Firmen aus der Region Mainfranken über die Vielfalt der anwendungsorientierten Forschung der Hochschule zu informieren. So war die preisgekrönte RoboCup-Plattform „SWOT“ ebenso zu sehen wie ein aktuelles Studierendenprojekt aus dem Bachelorstudiengang Robotik: Hier hatten Studierenden einen Roboterarm zum Dame-Spielen programmiert. Mittels zwei verschiedener Algorithmen konnte der Roboter gegen sich selbst spielen und mit seinem Greifer und einer speziell angefertigten Vorrichtung diffizile Bewegungen zuverlässig ausführen – wie einen Spielstein umdrehen und so eine „Dame“ platzieren. Prof. Dr. Kaupp war mit dem Messe-Auftritt des CERI-Teams sehr zufrieden: „Wir hatten viele interessante Gespräche mit dem Fachpublikum, aus denen sicherlich ein paar zukünftige gemeinsame Projekte entstehen werden.“

    Über die THWS
    Die Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) zählt zu den größten Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Bayern und steht seit ihrer Gründung im Jahr 1971 für hervorragende Lehre und angewandte Forschung. Mit rund 9.100 Studierenden, einem breit gefächerten Angebot von mehr als 60 Studiengängen sowie zwei Promotionszentren deckt die THWS ein weites Spektrum ab, das von Technik über Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie Sprache bis hin zu Gestaltung reicht. Die THWS ist nicht nur regional in Franken und Bayern verwurzelt, sondern auch stark international ausgerichtet, was sich in zahlreichen Kooperationen und Austauschprogrammen weltweit und nicht zuletzt in einem vielseitigen englischsprachigen Studienangebot widerspiegelt.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Tobias Kaupp
    tobias.kaupp@thws.de


    Bilder

    Kollaborative Roboter in Aktion erleben – der Infostand des Centers für Robotik (CERI) macht es möglich
    Kollaborative Roboter in Aktion erleben – der Infostand des Centers für Robotik (CERI) macht es mögl ...
    Quelle: THWS/Eva Kaupp
    Copyright: THWS/Eva Kaupp

    Doktorand Silvio Lang (li.) demonstriert die virtuelle Montage mit MR-Brille, gesteuert durch Handgesten
    Doktorand Silvio Lang (li.) demonstriert die virtuelle Montage mit MR-Brille, gesteuert durch Handge ...
    Quelle: THWS/Eva Kaupp
    Copyright: THWS/Eva Kaupp


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Elektrotechnik, Informationstechnik, Maschinenbau
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Kollaborative Roboter in Aktion erleben – der Infostand des Centers für Robotik (CERI) macht es möglich


    Zum Download

    x

    Doktorand Silvio Lang (li.) demonstriert die virtuelle Montage mit MR-Brille, gesteuert durch Handgesten


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).