idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
11/11/2025 12:01

Digital abtauchen mit U16

Deutsches Schifffahrtsmuseum (DSM) / Leibniz-Institut für Maritime Geschichte Kommunikation
Deutsches Schifffahrtsmuseum - Leibniz-Institut für Maritime Geschichte

    Eine fragile, überdimensionierte Röhre wurde im Sommer vor Cuxhaven aus der Nordsee gehievt. Der Fund entpuppte sich als das Unterseeboot U16 aus der Kaiserzeit. Das Deutsche Schifffahrtsmuseum (DSM) / Leibniz-Institut für Maritime Geschichte in Bremerhaven war sofort interessiert und holt nun ein Stück des U-Boots nach Bremerhaven – dank der Digitalisierungsabteilung des Museums.

    uf den ersten Blick nicht sonderlich ansehnlich, auf den zweiten ein wichtiges Artefakt der maritimen Geschichte: Das jüngst geborgene Unterseeboot U16, ein Zeugnis der Kaiserzeit. 1911 gebaut und 1919 versenkt, schlummerte es seither vor Scharhörn, in der Nähe von Cuxhaven auf dem Nordsee-Grund. Schon die Bergung wurde von der Öffentlichkeit beobachtet. Als das U-Boot dabei noch zerbrach, diskutierte die Fachwelt intensiv.

    Das DSM hat die Bergung von U16 samt der von archäologischer Seite formulierten Kritik von Beginn an sehr aufmerksam verfolgt. Sobald das Wrack in Cuxhaven der Fachöffentlichkeit zugänglich war, hat das DSM mit seinem Digitalisierungsteam entlang wissenschaftlicher Dokumentationsstandards mittels terrestrischer Laserscans und Drohnen-Luftaufnahmen ein detailgenaues digitales 3D-Modell des gesamten U-Boots inklusiver aller geborgenen Beifunde erstellt.

    So bleibt das U-Boot, das inzwischen in mehrere physische Fragmente zerlegt und auf verschiedene Museen verteilt werden soll, virtuell als Ganzes erhalten. Das DSM arbeitet hierbei eng mit den beteiligten Landesarchäologien zusammen.

    Eine gemeinsame wissenschaftliche Tagung zur näheren Analyse der digitalen Dokumentation und wissenschaftliche Veröffentlichungen zum Thema sind bereits in Planung.

    Am Beispiel von U16 erprobt das DSM neue Wege der digitalen Dokumentation maritimer Großobjekte – ein zukunftsweisender Ansatz für Forschung, Ausstellung und Wissenstransfer. Digitale Modelle ermöglichen eine ressourcenschonende, nachhaltige Sicherung und Vermittlung maritimen Kulturerbes.

    Das digitale 3D-Modell von U16 wird zeitnah Teil der Ausstellungen des DSM: Ein Virtual-Reality-Rundgang ermöglicht es Besucherinnen und Besuchern dann, das komplette Wrack immersiv und inOriginalgröße zu erleben.
    Besondere Teilobjekte werden dabei visuell hervorgehoben und mit weiterführenden Kontextinformationen verknüpft – so entsteht ein intuitiver, interaktiver Zugang zu einem faszinierenden Kapitel der Unterseebootgeschichte.

    Aus diesem Grund verzichtet das DSM bewusst auf die physische Übernahme von Wrackteilen. Der Transport und die Konservierung tonnenschwerer Objekte wären mit erheblichen finanziellen, logistischen und personellen Aufwendungen verbunden. Stattdessen setzt das DSM auf innovative Digitalisierungslösungen, die Wissenschaft und Öffentlichkeit gleichermaßen zugutekommen.

    Das DSM verfügt bereits über das Kleinst-U-Boot SEEHUND,das künftig im Scharoun-Bau präsentiert wird. Das virtuelle Gesamterlebnis von U16 ergänzt diese Sammlung nun auf innovative Weise.


    Contact for scientific information:

    Prof. Dr. Sebastian Vehlken
    S.Vehlken@dsm.museum


    More information:

    https://www.dsm.museum/pressebereich/digital-abtauchen-mit-u16


    Images

    3D-Scan des U-Boots U16.
    3D-Scan des U-Boots U16.
    Source: DSM
    Copyright: DSM


    Criteria of this press release:
    Journalists
    History / archaeology, Oceanology / climate, Traffic / transport
    transregional, national
    Transfer of Science or Research
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).