Eine fragile, überdimensionierte Röhre wurde im Sommer vor Cuxhaven aus der Nordsee gehievt. Der Fund entpuppte sich als das Unterseeboot U16 aus der Kaiserzeit. Das Deutsche Schifffahrtsmuseum (DSM) / Leibniz-Institut für Maritime Geschichte in Bremerhaven war sofort interessiert und holt nun ein Stück des U-Boots nach Bremerhaven – dank der Digitalisierungsabteilung des Museums.
uf den ersten Blick nicht sonderlich ansehnlich, auf den zweiten ein wichtiges Artefakt der maritimen Geschichte: Das jüngst geborgene Unterseeboot U16, ein Zeugnis der Kaiserzeit. 1911 gebaut und 1919 versenkt, schlummerte es seither vor Scharhörn, in der Nähe von Cuxhaven auf dem Nordsee-Grund. Schon die Bergung wurde von der Öffentlichkeit beobachtet. Als das U-Boot dabei noch zerbrach, diskutierte die Fachwelt intensiv.
Das DSM hat die Bergung von U16 samt der von archäologischer Seite formulierten Kritik von Beginn an sehr aufmerksam verfolgt. Sobald das Wrack in Cuxhaven der Fachöffentlichkeit zugänglich war, hat das DSM mit seinem Digitalisierungsteam entlang wissenschaftlicher Dokumentationsstandards mittels terrestrischer Laserscans und Drohnen-Luftaufnahmen ein detailgenaues digitales 3D-Modell des gesamten U-Boots inklusiver aller geborgenen Beifunde erstellt.
So bleibt das U-Boot, das inzwischen in mehrere physische Fragmente zerlegt und auf verschiedene Museen verteilt werden soll, virtuell als Ganzes erhalten. Das DSM arbeitet hierbei eng mit den beteiligten Landesarchäologien zusammen.
Eine gemeinsame wissenschaftliche Tagung zur näheren Analyse der digitalen Dokumentation und wissenschaftliche Veröffentlichungen zum Thema sind bereits in Planung.
Am Beispiel von U16 erprobt das DSM neue Wege der digitalen Dokumentation maritimer Großobjekte – ein zukunftsweisender Ansatz für Forschung, Ausstellung und Wissenstransfer. Digitale Modelle ermöglichen eine ressourcenschonende, nachhaltige Sicherung und Vermittlung maritimen Kulturerbes.
Das digitale 3D-Modell von U16 wird zeitnah Teil der Ausstellungen des DSM: Ein Virtual-Reality-Rundgang ermöglicht es Besucherinnen und Besuchern dann, das komplette Wrack immersiv und inOriginalgröße zu erleben.
Besondere Teilobjekte werden dabei visuell hervorgehoben und mit weiterführenden Kontextinformationen verknüpft – so entsteht ein intuitiver, interaktiver Zugang zu einem faszinierenden Kapitel der Unterseebootgeschichte.
Aus diesem Grund verzichtet das DSM bewusst auf die physische Übernahme von Wrackteilen. Der Transport und die Konservierung tonnenschwerer Objekte wären mit erheblichen finanziellen, logistischen und personellen Aufwendungen verbunden. Stattdessen setzt das DSM auf innovative Digitalisierungslösungen, die Wissenschaft und Öffentlichkeit gleichermaßen zugutekommen.
Das DSM verfügt bereits über das Kleinst-U-Boot SEEHUND,das künftig im Scharoun-Bau präsentiert wird. Das virtuelle Gesamterlebnis von U16 ergänzt diese Sammlung nun auf innovative Weise.
Prof. Dr. Sebastian Vehlken
S.Vehlken@dsm.museum
https://www.dsm.museum/pressebereich/digital-abtauchen-mit-u16
3D-Scan des U-Boots U16.
Quelle: DSM
Copyright: DSM
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Geschichte / Archäologie, Meer / Klima, Verkehr / Transport
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch

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