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25.01.2008 17:00

54. Welt-Lepra-Tag: Expertendienst zur Lepra am Bernhard-Nocht-Institut

Eva Königsmann Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin

    Immer noch erkranken jährlich einige hunderttausend Menschen neu an Lepra. Um diesen Menschen ein Schicksal als Behinderte und Ausgestoßene zu ersparen und ihnen den Zugang zu einer Behandlung zu ermöglichen, ruft die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW) zum 54. Welt-Lepra-Tag am 27. Januar 2008 auf.

    Das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNI) möchte sich diesem Aufruf anschließen und bietet anlässlich dieses Tages einen Expertendienst zur Lepra an. Als Experten stehen die Tropenmediziner Prof. Christian G. Meyer und Prof. Gerd Burchard zur Verfügung.

    Lepra gilt als eine der ältesten bekannten Infektionskrankheiten der Menschheit. Die Krankheit wird durch das Bakterium Mycobacterium leprae hervorgerufen, einem nahen Verwandten des Tuberkulose-Erregers. 1874 konnte der norwegische Arzt Gerhard Armauer Hansen das Lepra-Bakterium erstmalig identifizieren, die Erkrankung wird daher auch als Hansen-Krankheit bezeichnet. Die Lepra hat die Menschheit durch alle Epochen begleitet - und obwohl längst wirksame Medikamente zur Verfügung stehen, ist sie bis heute nicht ausgerottet.

    Nach Angaben der WHO waren Anfang 2007 weltweit 224.717 an Lepra erkrankte Menschen gemeldet. Grundsätzlich ist die Lepra mit einer Kombination aus mehreren Antibiotika heilbar. Auch wenn die Fallzahlen während der letzten fünf Jahre stetig rückläufig sind, stellt die Lepra vor allem in tropischen Ländern noch ein großes gesundheitliches Problem dar. Ein großer Teil der Erkrankten lebt in Indien, aber auch viele afrikanische Länder und Brasilien sind stark von der Lepra betroffen. In Ländern mit einem stabilen Gesundheitssystem und Zugang zur Antibiotika-Therapie spielt die Lepra hingegen keine Rolle mehr.

    Das Mycobacterium leprae befällt Haut, Schleimhaut und Nervenzellen und macht die Betroffenen unempfindlich gegenüber Kälte, Wärme und Schmerz. Über unbemerkte Wunden infizieren sich die Erkrankten mit anderen Krankheitserregern, wie zum Beispiel Tetanus. Bleiben diese Wunden unbehandelt, können die betroffenen Bereiche als indirekte Folge der Lepra absterben. Daraus leitet sich der Mythos der abfallenden Körperteile ab, den viele Menschen mit der Lepra in Verbindung bringen. Das Frühstadium der Lepra sind unscharf begrenzte Flecken auf der Haut, die sich für den Erkrankten taub anfühlen. Die Krankheit kann sich dann zu drei verschiedenen Formen der Lepra weiterentwickeln: der tuberkuloiden, lepromatösen oder Borderline Lepra. Die lepromatöse Lepra ist die schwerste Form der Erkrankung, bei der sich die Bakterien ungehemmt vermehren und im gesamten Körper ausbreiten. Der Übertragungsweg der Lepra findet von Mensch zu Mensch durch Tröpfcheninfektion statt, setzt also einen langfristigen Kontakt mit einem Infizierten voraus.

    Bildmaterial stellt die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW) kostenlos zur Verfügung: http://www.dahw.de/dahw.php/cat/120/aid/1180/

    Sie können die Arbeit des DAHW auch durch eine Spende unterstützen: DAHW-Spendenkonto 9696 bei der Sparkasse Mainfranken (BLZ 790 500 00)

    Über das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin:
    Seit seiner Gründung am 01.10.1900 als Institut für Schiffs- und Tropenkrankheiten ist das BNI Deutschlands größtes Institut für Forschung, Lehre und Versorgung auf dem Gebiet der Tropenmedizin. Die vom Gründer Bernhard Nocht formulierte Aufgabenstellung "Forschen - Heilen - Lehren" wird im BNI von insgesamt 260 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verfolgt. Die Schwerpunkte der Forschung liegen aktuell auf den Gebieten Malaria, hämorrhagische Fieberviren, Gewebewürmer, Amöben und Leishmanien. Klinische Forschungsprojekte werden in Kooperation mit der afrikanischen Forschungsstation in Ghana und dem UKE durchgeführt.
    Das BNI ist Nationales Referenzzentrum für tropische Infektionserreger, Referenzlabor für SARS und Kooperationszentrum der WHO im Bereich der Virologie. In der Forschung kooperiert das BNI in nationalen und internationalen Verbünden. Zahlreiche Forschungsprojekte werden in den Tropen durchgeführt - so unterhält das BNI seit zehn Jahren eine kooperative Forschungsstation in Ghana, Westafrika.
    Das BNI ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, einer Vereinigung von 83 außeruniversitären deutschen Forschungseinrichtungen mit überregionaler Bedeutung, die gemeinsam von Bund und Ländern finanziert werden.


    Weitere Informationen:

    http://"www.dahw.de - Homepage der Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe"
    http://"www.dahw.de/dahw.php/cat/120/aid/1180/ - Bilderdienst des DAHW"


    Bilder

    Prof. Gerd Burchard
    Prof. Gerd Burchard

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

    Prof. Gerd Burchard


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