Beim weltweit größten Krebskongress in Chicago, dem 48. Jahrestreffen der American Society of Clinical Oncology (ASCO, 1. bis 5. Juni), präsentieren vier Wissenschaftler des Hubertus Wald Tumorzentrums des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf herausragende Forschungsergebnisse.
- Prof. Dr. Dirk Arnold, Medizinischer Direktor des Hubertus Wald Tumorzentrums - Universitäres Cancer Center Hamburg (UCCH) am UKE, wird eine neue Strategie für die Behandlung des fortgeschrittenen Magen-Darm-Krebses vorstellen.
- Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Vorstandsvorsitzender des UCCH und Direktor der onkologischen Klinik, diskutiert aktuelle Ergebnisse zur Behandlung von Hodentumoren bei jüngeren Männern. Er geht insbesondere auf neue Therapierichtlinien und verbesserte Überlebenschancen der Patienten ein.
- Prof. Dr. Walter Fiedler, Leitender Oberarzt der II. Medizinischen Klinik, stellt einen neuen pharmakologischen Behandlungsansatz für Patienten mit weit fortgeschrittener Krebserkrankung vor.
- Priv.-Doz. Dr. Sven Mahner, Oberarzt der Klinik für Gynäkologie, erläutert neueste, im UKE gewonnene Erkenntnisse zur Therapie von gynäkologischen Tumoren (Vulvakarzinom).
Mehr als 34.000 Teilnehmer werden sich auf dem Kongress über die neuesten Entwicklungen in der Therapie unterschiedlicher Krebsformen informieren. Insgesamt 5264 Vorschläge für Vorträge reichten Experten aus 135 Ländern für diese ASCO-Tagung ein – nur 257 davon werden auf der Konferenz direkt gehalten. Prof. Bokemeyer: „Es ist eine große internationale Auszeichnung und Bestätigung unserer hervorragenden Arbeit am Universitären Cancer Center Hamburg, dass gleich vier Wissenschaftler aus dem UKE beim weltweit größten Krebskongress die Ergebnisse ihrer Arbeit so prominent vorstellen können.“ Insgesamt werden 47 Beiträge (wissenschaftliche Arbeiten und Poster) unter Beteiligung von UKE-Forschern beim ASCO veröffentlicht.
Prof. Arnold wird in einer Plenarsitzung über gastrointestinale Tumoren das Ergebnis einer großen Studie schildern. Diese wurde von Arnold zusammen mit der deutschen AIO-Studiengruppe (Arbeitsgruppe Internistische Onkologie in der Deutschen Krebsgesellschaft) bereits 2005 initiiert. „Wir haben in einer randomisierten, multizentrischen, europaweiten Studie, an der insgesamt 820 Patienten mit fortgeschrittenen Tumoren teilnahmen, über vier Jahre hinweg untersucht, wie wir die Therapie mit modernen Medikamenten besser gestalten können“, sagt Prof. Arnold.
„Wenn ein Patient, der bereits an einem metastasierenden Darmkrebs leidet, nach einer Kombinationsbehandlung mit Chemotherapie und Angiogenese-Hemmer, wie sie heute ein Therapiestandard ist, weitere Metastasen bekommt oder diese darunter wachsen, wird bislang in der Regel nur eine andere Chemotherapie verabreicht. In der Studie haben wir untersucht, ob nicht zusätzlich zu der Chemotherapie auch die Behandlung mit dem Angiogenese-Hemmer fortgeführt werden soll. Letzterer reduziert unter anderem die Sauerstoffversorgung des Tumors und verstärkt dadurch die Wirksamkeit der Chemotherapie.“ Das Ergebnis der Studie: „Durchschnittlich lebten die Patienten, die mit dieser Doppelstrategie behandelt wurden, 1,4 Monate länger, ohne mehr relevante Nebenwirkungen durch die Behandlung zu erleiden.“
Jährlich erkranken in Deutschland etwa 69.000 Menschen an Darmkrebs (Robert Koch Institut, RKI, Berlin). Er ist die zweithäufigste Tumorerkrankung nach Brustkrebs (Frauen) und Prostatakrebs (Männer). Die Zusammenarbeit unterschiedlicher Disziplinen, wie sie im UCCH und im gesamten UKE praktiziert wird, ist die Voraussetzung, um weitere Erfolge im Kampf gegen Krebs zu erzielen.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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