Der Imdahl-Schüler will Röntgenbilder und DAX-Kurven mit künstlerischen Bildern in Beziehung setzen
Die Universität Witten/Herdecke hat einen neuen Professor für Kunstwissenschaft: Claus Volkenandt hat in Bochum und Basel Kunstgeschichte studiert und wurde 2007 mit einer Arbeit zum Weltbezug der Abstraktion bei Piet Mondrian habilitiert. Seine Forschungsschwerpunkte liegen neben der niederländischen Kunst des 17. Jahrhunderts, klassischer Moderne und Gegenwartskunst insbesondere auf interkulturellen und bildgeschichtlichen Fragestellungen.
Auch, wenn er sich als Anhänger der Bochumer und Wittener Kunst-Koryphäen Max Imdahl und Michael Bockemühl sieht, möchte er deren Konzepte weiter entwickeln. „Die kunstgeschichtliche Ausrichtung in Witten hat ja einen sehr anschaulichen Ansatz, die ‚Augenarbeit’ und ästhetische Erfahrungen stehen zurecht im Mittelpunkt“, sagt Prof. Volkenandt. „Allerdings funktioniert die Imdahlsche Gleichsetzung von ‚Bild = Werk = Erkenntnis’ heute nicht mehr so ohne Weiteres. Die meisten Bilder, die uns umgeben, sind ja heute keine Kunstwerke. Trotzdem folgt aus ihnen oft Erkenntnis. Der Arzt, der ein Röntgenbild sieht, weiß im Idealfall genauso schnell Bescheid, was jetzt zu tun ist, wie der Börsenhändler, der ein Diagramm mit Aktienkursen sieht.“
Mit vielen Bildern, seien sie nun künstlerisch oder nicht, sind laut Prof. Volkenandt Erkenntnisvorgänge verbunden. Eines seiner Ziele sei es deshalb, künstlerische mit nicht-künstlerischen Bildern in Verbindung und beide „miteinander ins Gespräch“ zu bringen, vielleicht auch im Rahmen einer Ausstellung. Prof. Volkenandt: „Die spannenden Fragen sind: Wie gehen wir mit den Unterschieden dieser Bilder um? Und wie können wir aus der Differenz Erkenntnisse gewinnen?“
Um diese Fragestellungen herum möchte Prof. Volkenandt gerne auch experimentelle Kunstvermittlungsprojekte initiieren. „Dazu gibt es an der UW/H ganz besondere Möglichkeiten“, findet er. „Hier gibt es ein sehr ambitioniertes Kunstprogramm.“ Zudem sei die Uni mit ihren Fakultäten für Kulturreflexion, Gesundheit und Wirtschaftswissenschaft ein interdisziplinärer Ort. „Hier kann man auch mit Kollegen anderer Richtungen, und nicht nur mit Fachkollegen, schnell und unkompliziert ins Gespräch kommen. Diese Möglichkeiten gibt es so nicht an vielen Universitäten.“
Der Dekan der Fakultät für Kulturreflexion – Studium fundamentale, Prof. Hans-Jürgen Lange, sagt: „Prof. Volkenandt wird die Kunstwissenschaft, die für das Studium fundamentale und unsere kulturwissenschaftlichen Studiengänge eine Kernprofessur darstellt, weiter stärken und mit neuen Ideen und Projekten bereichern. Wir freuen uns, dass er hier ist.“
Die Fakultät für Kulturreflexion – Studium fundamentale unterliegt derzeit einem strukturellen Wandel und wird erheblich ausgebaut – von derzeit viereinhalb auf insgesamt neun Professorenstellen. Neben der personellen Stärkung sieht das Konzept zur Zukunft der Fakultät auch eine noch stärkere Theorie-Praxis-Verzahnung der Studiengänge „Philosophie, Kulturreflexion und kulturelle Praxis“ (B.A.) und „Philosophie und Kulturreflexion“ (M.A.) vor.
Ein Foto von Prof. Volkenandt zum Herunterladen finden Sie auf der Seite www.xxx.
Weitere Informationen: Prof. Dr. Claus Volkenandt: c.volkenandt@uni-wh.de, 02302 / 926-822.
Über uns:
Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung 1982 eine Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein: Als Modelluniversität mit rund 1.450 Studierenden in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Kultur steht die UW/H für eine Reform der klassischen Alma Mater. Wissensvermittlung geht an der UW/H immer Hand in Hand mit Werteorientierung und Persönlichkeitsentwicklung.
Witten wirkt. In Forschung, Lehre und Gesellschaft.
Prof. Dr. Claus Volkenandt
Foto: Appelhans
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Kunst / Design
überregional
Personalia, Studium und Lehre
Deutsch
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