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09.11.2012 11:00

Unternehmerische Kompetenzen erkennen und entwickeln

Melanie Schulte Hochschulmarketing
Fachhochschule des Mittelstands (FHM)

    Bielefeld, 09.11.2012. Um in der postmodernen Gesellschaft, die von Wettbewerb, zunehmender Dynamik und Komplexität gekennzeichnet ist, agieren zu können, ist sowohl für Führungskräfte als auch in zunehmendem Maße für Beschäftigte unternehmerisches Denken und Handeln notwendig, sind also unternehmerische Kompetenzen gefordert. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Globalisierung und Internationalisierung ist darüber hinaus interkulturelle Kompetenz zu einem festen Bestandteil des Kompetenzportfolios international aktiver Unternehmer und Führungskräfte geworden. Ein internationaler Vergleich der Kompetenzanforderungen zeigt ein Joint Entrepreneurial Mindset auf, also ein unternehmerisches Kern-Kompetenzprofil über Ländergrenzen hinweg.
    „Zwar sind die Kompetenzprofile in verschiedenen europäischen Ländern unterschiedlich, aber es gibt einen Kern unternehmerischer Kompetenzen unabhängig von regionalen, branchenspezifischen oder individuellen Unterschienden“ stellt Prof. Dr. Walter Niemeier, Dekan des Fachbereichs Personal, Gesundheit und Soziales der Fachhochschule des Mittelstands (FHM) in Bielefeld fest. Anhand von empirischen Daten aus den Ländern Bulgarien, Deutschland, Lettland, Litauen und Slowenien hat er mit Kollegen in einer internationalen Arbeitsgruppe die Anforderungen und Ausprägungen international erfolgreicher Unternehmer verglichen.
    Zunächst wurden länderspezifische Anforderungsprofile im Hinblick auf die unternehmerischen und interkulturellen Kompetenzen sowie die darauf aufbauende Konzeption von Trainingsmodulen erstellt. Die Untersuchung basierte auf einer Methodentriangulation von Sekundäranalyse, qualitativer und quantitativer Befragung, ergänzt um Elemente der Delphi-Methode, die die gewonnen Ergebnisse reflektierte.
    Im Zuge des Kompetenzvergleichs wurden zwölf Kernkompetenzen herauskristallisiert, die den gemeinsamen Entrepreneurial Mindset bilden und somit länderübergreifend als relevant einzustufen sind. Diese Kernkompetenzen werden durch weitere jeweils länderspezifische Kompetenzen, die durchaus unterschiedliche Nuancen aufweisen und auf sozio-kulturelle, gesellschaftliche und historische Sozialisationsaspekte und Besonderheiten zurückzuführen sind, vervollständigt. Das gemeinsame Kompetenzprofil weist folgende Einzelkompetenzen auf: Entscheidungsfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Zielorientiertes Führen, Offenheit für Veränderungen, Analytische Fähigkeiten, Eigenverantwortung, Marktkenntnisse, Belastbarkeit, Initiative, Optimismus, Planungsverhalten, Zuverlässigkeit.
    Das herausgearbeitete Kompetenzprofil zeigt, dass es ein „gemeinsames Entrepreneurial Mindset“ über alle beteiligten Länder und unterschiedliche Branchen zu geben scheint, dass dann aber je nach subjektiv-individueller Entwicklung, Branche, gesellschaftlicher Entwicklung etc. individuell um Teilkompetenzen ergänzt wird. Das bedeutet, dass Unternehmer über alle Länder, Branchen und Größe des Unternehmens in den entscheidenden Schlüsselkompetenzen ähnlich agieren, aber in ihren individuellen Ausprägungen doch wieder unterschiedlich sind.

    Insbesondere Kompetenzen aus den Clustern der Aktivitäts- und Handlungskompetenz sowie der personalen Kompetenz sind aus Sicht der Unternehmer ausschlaggebend für den unternehmerischen Erfolg. Sozial-kommunikative Kompetenzen und Fach-Methodenkompetenzen werden als weniger wichtig eingeschätzt, dennoch sind einzelne Teil-Kompetenzen auch aus diesen Feldern hervorgehoben, wie z.B. Teamfähigkeit in der deutschen Analyse.
    Aufbauend auf die analysierten Kompetenzprofile wurden Trainingsmodule für die Aus- und Weiterbildung entwickelt. Mit Hilfe dieser Trainingseinheiten kann für erforderliche Kompetenzen sensibilisiert werden und diese können gezielt trainiert werden.
    Das Projekt wurde finanziell von der Europäischen Kommission im Rahmen des Programms Leonardo da Vinci, Innovationstransfer unterstützt.

    Weitere Informationen:
    Fachhochschule des Mittelstands (FHM), Prof. Dr. Walter Niemeier, Ravensberger Str. 10G, 33602 Bielefeld, Tel. 0521.96655-15, niemeier@fh-mittelstand.de


    Bilder

    Anhang
    attachment icon 121109_Unternehmerkompetenz_Prof_Niemeier

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter
    Gesellschaft, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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