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10.06.2008 15:05

Neuer Leiter für Göttinger Universitätshautklinik

Stefan Weller Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsmedizin Göttingen - Georg-August-Universität

    Professor Dr. Michael P. Schön ist seit 1. April 2008 neuer Direktor der Abteilung Dermatologie und Venerologie an der Universitätsmedizin Göttingen

    (umg) Professor Dr. Michael P. Schön ist seit 1. April 2008 neuer Direktor der Ab-teilung Dermatologie und Venerologie an der Universitätsmedizin Göttingen. Der 43-jährige übernimmt die Leitung der Göttinger Universitäts-Hautklinik in der Nach-folge von Professor Dr. Christine Neumann. Diese hat die Abteilung 14 Jahre geleitet und wurde zum Juli 2007 in den Ruhestand verabschiedet. Während der Übergangszeit war die Leitung der Hautklinik kommissarisch mit Prof. Dr. Lutz Kretschmer besetzt, jetzt stellvertretender Leiter der Abteilung Dermatologie und Venerologie.

    "Wir freuen uns, dass wir mit Professor Schön einen ausgewiesenen Experten in Dermatologie für die UMG gewinnen konnten, der gleichzeitig viel Forschungserfahrung in der Immunologie und Onkologie mitbringt", sagt der Vorstandssprecher der UMG, Prof. Dr. Cornelius Frömmel. "Mit seiner besonderen Qualifikation wird die fachübergreifende Erforschung von immunologischen und onkologischen Fragestellungen bei Krebserkrankungen der Haut und anderen Organen an der Universitätsmedizin Göttingen wichtige Impulse bekommen."

    Professor Dr. Michael P. Schön ist Facharzt für Dermatologie und Venerologie und Fach-Immunologe. Darüber hinaus verfügt er über Zusatzqualifikationen in den Bereichen Allergologie und Dermato-Histologie sowie ein Diplom in Gesundheitsökonomie. Schön wurde in Suhl geboren, studierte Humanmedizin und Philosophie in Ulm. Seine weitere medizinische und wissenschaftliche Ausbildung in Dermatologie und Immunologie absolvierte er an der FU Berlin, der Havard Medical School in Boston (USA) und an der Universität Düsseldorf. Dort wurde er im Jahr 2000 mit einer Arbeit über "Molekulare und zelluläre Immunmechanismen bei psoriasisartigen Hauterkrankungen" für das Fach Dermatologie und Venerologie habilitiert. Als Hochschuldozent und Oberarzt für Dermatologie war er bis 2003 an der Universität Magdeburg tätig. Danach arbeitete er bis zu seiner Berufung nach Göttingen als Professor für Dermatologie und experimentelle Biomedizin an der Universität Würzburg.

    Allergien, Hautkrebs und dessen Vorstufen, entzündliche und Autoimmun-Krankheiten sowie Infektionen der Haut gehören zu den häufigsten dermatolo-gischen Erkrankungen. Für Patienten mit diesen Erkrankungen wird die Hautklinik der Universitätsmedizin Göttingen künftig ihre Versorgungsangebote weiter ausbauen. Verstärken will der neue Leiter die Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Hautärzten in der Region. In der Forschung werden sich die Mediziner der Göttinger Universitäts-Hautklinik besonders mit Fragen zur Entstehung von entzündlichen Hauterkrankungen, wie der Schuppenflechte und der Neurodermitis, sowie mit Fragen zum Hautkrebs und seiner Behandlung befassen. Ausgebaut wird zudem die Untersuchung von histologischen Hautproben, die so genannte Dermato-Histologie. "Wir bieten einen qualifizierten Service in der Beurteilung von Befunden (Hautproben) bei sämtlichen Hauterkrankungen an. Besonders entzünd-liche Hauterkrankungen sind oft schwer und nur im Zusammenspiel mit dem klini-schen Bild, also dem Patienten selbst, zu klären", sagt Professor Schön.

    Hautkrebs: Von der Früherkennung und Vorsorgeuntersuchung über alle operative Verfahren der Hautkrebschirurgie bis hin zur Betreuung von schwerkranken Patienten, die schon metastasierende Tumoren haben und eine Chemotherapie brauchen, reicht das Versorgungsangebot der Göttinger Hautklinik. Um dieses auf dem neuesten Stand zu halten, setzt der neue Leiter auf klinische und behand-lungsorientierte Forschung. Professor Schön: "Wir werden uns verstärkt an klini-schen Studien beteiligen, in denen neue Behandlungsverfahren geprüft werden."

    Schulungsprogramm für Patienten mit Schuppenflechte und Neurodermitis: Für Patienten mit Schuppenflechte (Psoriasis) oder Neurodermitis bietet die Uni-versitäts-Hautklinik künftig spezielle Patienten-Schulungen an. "Wir haben für beide Krankheitsbilder ein umfassendes Konzept, das auch psychologische Aspekte und Ernährungsfragen berücksichtigt. Diese Schulung können die Patienten ambulant nutzen", sagt Professor Schön, der auch Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Deutschen Psoriasis-Bundes ist, einer großen Patienten-Selbsthilfeorganisation. Dass solche Schulungen sinnvoll sind, davon ist Schön überzeugt: "Wenn Patienten besser mit ihrer Krankheit umgehen können, sind sie zufriedener. Es hat sich herausgestellt, dass dies auch für das Gesundheitssystem von Vorteil ist. Aufgeklärte Patienten verursachen unter dem Strich weniger Kosten." Die notwendigen Drittmittel für den Aufbau solcher Patienten-Schulungen hat er bereits zusammen. Jetzt muss er noch mit den Krankenkassen verhandeln, ob sie die Schulung für die Patienten mit finanzieren.

    Regionale Versorgungs-Netze: In der Versorgung von Patienten mit langwierigen Hauterkrankungen wie Schuppenflechte oder Neurodermitis setzt der neue Leiter der Göttinger Universitäts-Hautklinik auf eine Vernetzung der behandelnden Ärzte in der Region Göttingen. Dies ist noch ein Plan, aber anderswo schon Wirklichkeit: Über eine Datenbank sind dann die Daten eines Patienten allen vernetzten Ärzten verfügbar. Über Tele-Kommunikation können sich vernetzte Ärzte miteinander beraten und gemeinsam einen Hautbefund beurteilen. Professor Schön: "Solche Versorgungsnetze würden die Behandlung für die Patienten in der Region enorm verbessern und erleichtern."

    Forschung: Schwerpunkte in der Forschung der Göttinger Universitäts-Hautklinik liegen auf Fragen zu entzündlichen Hauterkrankungen (wie der Schuppenflechte) und zum Hautkrebs. Wie entstehen die Entzündungen überhaupt, die bei der Schuppenflechte zu den typischen roten Plaques auf der Haut führen? Warum sprechen manche Hauttumoren nicht mehr auf herkömmliche Chemotherapien an? Welche Mechanismen sind dafür verantwortlich, dass Tumoren Metastasen bilden? - Hierfür Antworten zu finden, reizt den neuen Leiter der Abt. Dermatologie und Venerologie.

    Im Mai 2008 wurde eines der Forschungsprojekte mit dem "Molecular Targeted Therapy of Cancer-Award" ausgezeichnet. Einige geförderte Projekte hat Professor Schön mit nach Göttingen gebracht. Jetzt setzt er auf die Zusammenar-beit mit den Experten vor Ort. Ein Kooperationsprojekt mit der Universität Würz-burg und der Abt. Nephrologie und Rheumatologie (Direktor: Prof. Dr. Gerhard A. Müller) an der Universitätsmedizin Göttingen wird einen neuen Weg zur Behand-lung für Patienten mit Schuppenflechte probieren. Der Ansatz: Per Blutwäsche entfernen sie bestimmte Entzündungszellen, die Granulozyten, aus dem Blut von Patienten mit Schuppenflechte. Professor Schön: "Die Hoffnung ist: Wenn die Zahl der Granulozyten im Blut gesenkt ist, wird auch die Krankheitsaktivität sinken."

    WEITERE INFORMATIONEN:
    Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität
    Abteilung Dermatologie und Venerologie
    Prof. Dr. Michael P. Schön, Telefon 0551 / 39-6401
    E-mail: michael.schoen@med.uni-goettingen.de
    von-Siebold-Str. 3, 37075 Göttingen
    www.dermatologie.med.uni-goettingen.de/
    www.universitaetsmedizin-goettingen.de


    Bilder

    Prof. Dr. Michael P. Schön
    Prof. Dr. Michael P. Schön
    Foto: privat
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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