Oetker: "Das Verhalten der Familie Droege ist nicht korrekt."
Die Zusammenarbeit mit der Familie Droege und mit Droege International ist vollständig eingestellt. Durch die Rücknahme der Finanzierungszusage von Droege gerät die Universität in keine finanzielle Schieflage.
Im Juni 2007 entschied sich das Direktorium der Universität Witten/Herdecke unter dem Vorsitz von Herrn Dr. August Oetker, einen Neuanfang Deutschlands ältester Privatuniversität durchzuführen. Grundlage war das Angebot von Droege, die Universität mit einer Förderung von 12 Mio. EUR zu unterstützen: "Wir wollen die Unabhängigkeit der renommierten Privatuniversität gewährleisten", erklärte damals die Miteigentümerin von Droege International, Dr. Hedda im Brahm-Droege. Mit dieser mäzenatischen Förderung unterstrich die Familie Droege ihre Überzeugung am Bildungskonzept der Universität Witten/Herdecke. In der Folge wurde ein durchverhandeltes, alternatives Angebot der Stiftung Rehabilitation Heidelberg (SRH) abgesagt. Umso enttäuschter zeigt sich heute das Mitglied des Stiftungskuratoriums, Dr. August Oetker: "Das Verhalten der Familie Droege war in den letzten Monaten nicht korrekt."
Die Universität Witten/Herdecke orientiert sich seit Juni 2007 an einem geprüften und testierten Business-Plan. Dieser heute noch aktuelle Business-Plan war Basis für die Unterstützung der Familie Droege. Dennoch war es der Familie Droege bis heute nicht möglich, einen seit Herbst 2007 vorliegenden Sponsoringvertrag als verbindliche Förderzusage zu unterzeichnen. Stattdessen wurde im Frühjahr 2008 die Forderung des Landes Nordrhein-Westfalen nach einer Ausfallbürgschaft als Druckmittel benutzt, um 50%-Gesellschaftsanteile der Universität zu erhalten. Die Zusage, sowohl die 12 Mio. EUR zu fördern als auch die 10 Mio. EUR Bürgschaft zu übernehmen, wurde zunächst gegeben, dann sukzessive wieder zurückgezogen und mit neuen Forderungen belegt. Es wurde seitens Droege International versucht, massiven Einfluss auf die Freiheit von Forschung und Lehre zu nehmen, Förderzusagen nicht einzuhalten, Neu-Förderer nicht zuzulassen, Alt-Förderer auszugrenzen, Stellen abzubauen und Studenten zu rekrutieren.
Das Kernergebnis der Pro-Bono Beratungsaktivitäten von Droege bestand letztlich in dem Vorschlag, 90 Stellen abzubauen, was angesichts der Personalstruktur einen substantiellen Stellenabbau in der Akademia der Universität Witten/Herdecke bedeutet hätte: "Ein solcher Stellenabbau steht im Widerspruch zu den mit Droege vereinbarten Wachstumszielen", erklärt Präsident Professor Birger Priddat.
Die Universität Witten/Herdecke konnte diesem widersprüchlichen Verhalten nicht weiter folgen: Es bestand die Notwendigkeit, die Anteile an der Universität übergangsweise zu sichern. Dies wurde insbesondere von langjährigen Begleitern der Universität und neuen Förderern als vertrauensbildendes Signal gewertet. Die Anteile werden zukünftig in ein neues Trägerkonsortium der Universität Witten/Herdecke überführt, welches als verlässlicher Partner die Universität begleiten wird. Ein unabhängiger Aufsichtsrat beaufsichtigt die Gesellschaft.
Die Zusammenarbeit mit der Familie Droege und mit Droege International ist vollständig eingestellt. Durch die Rücknahme der Finanzierungszusage von Droege gerät die Universität in keine finanzielle Schieflage.
Kontakt:
Universität Witten/Herdecke, Bernd Frye, Hochschulsprecher,
02302/926-808, bernd.frye@uni-wh.de,
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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