Eine der wichtigsten handelnden Personen der halleschen Universitätsmedizin in den vergangenen 18 Jahren nimmt ihren Abschied: Professor Dr. Bernd Osten, Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin II, geht zum Ende August 2008 in den Ruhestand. Über viele Jahre war er auch Ärztlicher Direktor beziehungsweise Dekan.
Der 9. November 1989 ist für Professor Dr. Bernd Osten ein magisches Datum. Nicht nur, weil die Grenze fiel, sondern weil an diesem Tag der Bildungsminister der DDR seine Berufungsurkunde an die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg unterschrieb. Was in den Jahren zuvor unmöglich war, ermöglichte die Wendezeit. Aus dem Oberarzt aus Rostock wurde ein Professor für Innere Medizin/Nephrologie in Halle. Einen Ruf als Universitätsprofessor nach Halle, den er bereits 1985 erhalten hatte, wurde kurzfristig "wegen Umstrukturierungsmaßnahmen" von den Verantwortlichen wieder zurückgezogen. Der Arzt war parteilos, geradlinig im Wort und der Bruder war "in den Westen" abgehauen - insgesamt keine Basis, um in der DDR Professor zu werden. Andere, die zur gleichen Zeit habilitierten, waren längst Professor oder Dozent, erzählt der Mediziner rückblickend: "Aber ein Widerstandskämpfer war ich nicht."
Nach nun mehr als 18 Jahren - Dienstantritt war der 1. Februar 1990 - beendet Professor Osten zum Ende August 2008 seine Tätigkeit an der Martin-Luther-Universität und dem Universitätsklinikum Halle (Saale). Natürlich gehe er mit einem lachenden und einem weinenden Auge, sagt er. "Ich schaue mit Stolz auf die vergangenen Jahre zurück". Er hinterlasse eine Klinik, die in den neuen Bundesländern zu den führenden auf dem Gebiet der Nierenheilkunde gehört. "Die Klinik ist bei meinem Nachfolger Professor Matthias Girndt in guten Händen."
Nephrologe ist er durch Unterstützung eines Rostocker Professors und durch den Rat seines Vaters geworden. Der Vater war Landarzt auf Rügen und meinte: "Chirurgen gibt es genug, Nephrologen aber nur wenige." Und so nahm der junge Arzt das Angebot der Rostocker Universität an und wechselte von der Chirurgie - er war zu dieser Zeit Assistenzarzt im Kreiskrankenhaus Bad Doberan - in die Klinik für Innere Medizin der Rostocker Uni. Der in Stralsund Geborene hatte zuvor an dieser Universität von 1959 bis 1965 Medizin studiert. Seit 1967 beschäftigte er sich mit dem Fachgebiet der Nierenheilkunde - einem Gebiet, dass den Patienten durch die Entwicklung beispielsweise der Dialyse (Blutwäsche) einen großen Fortschritt brachte. "In Halle finden die Patienten heute beste Behandlungsbedingungen vor", sagt Professor Osten. Die Dialyseeinrichtung im KfH zähle zu den führenden Blutwäsche-Einrichtungen in Deutschland.
Aber nicht nur in der Krankenversorgung hat er Spuren hinterlassen. Von 1991 bis 1996 war er zusätzlich Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums und zwischen 2000 und 2003 Dekan der Medizinischen Fakultät, von 1998 bis 2000 Prodekan. Er begleitete maßgeblich den Wandel und die Modernisierung der universitären Medizin in Halle, unter anderem den Erweiterungsbau am Standort Kröllwitz. Außerdem war er 14 Jahre lang geschäftsführender Direktor des Zentrums für Innere Medizin des Universitätsklinikums.
Professor Osten wünscht sich, dass es in der Medizinischen Fakultät eine kollegiale und wissenschaftliche Zusammenarbeit gibt, denn nur gemeinsam können künftige Herausforderungen gemeistert werden. In Halle werden er und seine Frau wohnhaft bleiben: "Wir haben hier Wurzeln geschlagen." Nur die Urlaube auf Rügen werden wieder häufiger werden - bisher war die Zeit dafür nur knapp bemessen.
Professor Dr. Bernd Osten
Universitätsklinikum Halle (Saale)
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Organisatorisches, Personalia
Deutsch
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