Eine Gedenktafel zur Erinnerung an die Bücherverbrennung im Mai 1933 wird am Sonntag, 9. November 2008, um 16 Uhr auf dem halleschen Universitätsplatz enthüllt. Die Stadt Halle und die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg laden alle Bürger ein, an der Veranstaltung teilzunehmen und damit ein sichtbares Zeichen dafür zu setzen, dass man aus der Geschichte lernen kann und will.
Am 12. Mai 1933 wurden auf dem Universitätsplatz Tausende Bücher von 71 jüdischen, marxistischen und pazifistischen Schriftstellern vernichtet. An jener Stelle wird heute Heinrich Heine mit einem Denkmal geehrt - stellvertretend für all jene, deren Werke Opfer der Flammen wurden. Die Bücherverbrennung geschah im Beisein, mit Billigung und unter dem Beifall des Rektors und des Senats der Universität sowie des Oberbürgermeisters der Stadt. Tausende Zuschauer waren dabei und applaudierten. Die Initiative zur Verbrennung war von der Studentenschaft ausgegangen.
Anlässlich des 75. Jahrestages der Bücherverbrennung hielt der renommierte Leipziger Historiker Prof. Dr. Werner Bramke im Frühjahr dieses Jahres einen Vortrag bei einer Gedenkveranstaltung in der Universitätsaula. Am Sonntag, 9. November, 70 Jahre nach der Reichspogromnacht, wird nun eine vom halleschen Künstler Professor Bernd Göbel gestaltete Gedenktafel auf dem Universitätsplatz enthüllt.
Es handelt sich um eine schlichte, leicht gewölbte Bodenplatte aus Eisen, die an zentraler Stelle zu finden ist. Die Inschrift lautet: "Auf diesem Platz wurden am 12. Mai 1933 durch Nationalsozialisten unter maßgeblicher Beteiligung von Studenten und Dozenten der Universität Bücher verbrannt." Es folgt ein Zitat von Heinrich Heine: "Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen."
Enthüllt wird die Gedenktafel von Universitätsrektor Prof. Dr. Wulf Diepenbrock und Dr. Hans-Jochen Marquardt, Beigeordneter für Kultur, Bildung und Sport der Stadt Halle. Anlässlich der Enthüllung hält Prof. Dr. Patrik Wagner vom Institut für Geschichte der Martin-Luther-Universität eine kurze Ansprache. "Die Bücherbrennung war ein schändlicher Akt", sagte Rektor Diepenbrock vorab. "Durch die Gedenktafel inmitten des Universitätsplatzes können wir nun die Erinnerung daran auch in den kommenden Generationen wach halten."
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Wulf Diepenbrock
Rektor der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Telefon: 0345 55 21001
E-Mail: rektor@uni-halle.de
Dr. Martin Hecht
Kanzler der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Telefon: 0345 55 21010
E-Mail: kanzler@uni-halle.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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Deutsch
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