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28.11.2008 11:40

Ein Viertel Jahrhundert Kampf gegen AIDS an der Uniklinik Köln

Sina Vogt Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Uniklinik Köln

    Derzeit werden in der Infektionsambulanz der Uniklinik Köln circa 1000 HIV-positive Patienten aus allen Bevölkerungsschichten betreut. Die Ambulanz wurde zur Versorgung von HIV-Patienten gegründet, nachdem Anfang der 1980er Jahre die ersten AIDS-Fälle in Deutschland aufgetreten waren.

    Auch wenn hier eine Vielzahl von Infektionskrankheiten behandelt werden, ist das hauptsächliche Tätigkeitsfeld immer noch die umfassende Behandlung von HIV-positiven Patienten. Einer der Schwerpunkte ist beispielsweise die Therapie bei Komplikationen einer HIV-Erkrankung, bei der bestimmte Infektionen oder bösartige Tumorerkrankungen auftreten können. Dank dem Engagement in wissenschaftlicher Arbeit und der Teilnahme an wichtigen Medikamentenstudien kann das Team der Ambulanz seinen Patienten modernste, innovative Therapieformen anbieten.

    Erst im Oktober hat eine im New England Journal of Medicine veröffentlichte Studie von Prof. Gerd Fätkenheuer, Infektiologe an der Uniklinik Köln und seinem Kollegen Roy Gulick aus New York (jeweils mit Teams), Infizierten neue Hoffnung gegeben. Maraviroc, so der Name der neuen Substanz, die dort vorgestellt wurde, hat einen bisher einzigartigen Wirkungsmechanismus: Es greift nicht das Virus direkt an, sondern schützt die menschlichen Zellen vor dem Befall mit dem Virus.

    Aufgrund der verbesserten Immunlage bei medikamentös behandelten HIV-Patienten sind so genannte AIDS definierende Erkrankungen, also Erkrankungen in Folge einer Immunschwäche, heutzutage deutlich seltener geworden. HIV-Patienten werden heute älter, entsprechend treten auch in dieser Bevölkerungsgruppe Krankheiten auf, welche typischerweise mit höherem Alter zunehmen.
    Als Beispiel seien Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkte oder Schlaganfälle, aber auch verschiedene Krebserkrankungen genannt. Einige dieser Erkrankungen kommen bei HIV-Positiven sogar häufiger vor als in der Normalbevölkerung.

    In der medizinischen Versorgung von HIV-Patienten ist besonderes Augenmerk auf diese Erkrankungen zu richten. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen zur Früherkennung sind deshalb wichtig. "Bei HIV-positiven Menschen ist zudem die Kontrolle so genannter klassischer Risikofaktoren wie Zigarettenrauchen, Bluthochdruck oder Zuckerkrankheit zur Verhinderung von Herz- Kreislaufkrankheiten von großer Bedeutung," so die Ärzte der
    Ambulanz.

    "Wir schauen optimistisch in die Zukunft", sagt Prof. Fätkenheuer, Leiter der Infektionsambulanz an der Uniklinik: "Die HIV-Infektion ist heute unter Behandlung eine chronische Krankheit. Die modernen Medikamente sind meist sehr gut verträglich und erlauben ein weitgehend normales Leben. Wir gehen davon aus, dass sich die Lebenserwartung von HIV-Patienten, welche gemäß den modernen Behandlungsrichtlinien behandelt werden, jener von HIV negativen Menschen annähert."

    Für Rückfragen:

    Univ.-Prof. Dr. Gerd Fätkenheuer
    Innere Medizin I, Infektiologie
    Uniklinik Köln
    Tel: 0221 478 -4886/ -5860/ 3324
    E-mail : g.faetkenheuer@uni-koeln.de

    Sina Vogt
    Leiterin Stabsstelle Kommunikation Uniklinik Köln
    Telefon: 0221 478 5548
    E-Mail: pressestelle@uk-koeln.de


    Bilder

    Prof. Gerd Fätkenheuer, Uniklinik Köln
    Prof. Gerd Fätkenheuer, Uniklinik Köln
    MFK
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Prof. Gerd Fätkenheuer, Uniklinik Köln


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