Einziger Lehrstuhl für Kinderchirurgie in Hessen
Zum 1. November 2008 wurde Prof. Dr. Udo Rolle als Direktor an die Klinik für Kinderchirurgie am Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt am Main berufen. Angeborene Fehlbildungen bei Neugeborenen, onkologische Kinderchirurgie, Viszeralchirurgie und Kinderurologie sind die Behandlungsschwerpunkte des neuen Hauses.
Eine weitere Neuerung ist die Etablierung des einzigen kinderchirurgischen Lehrstuhles in Hessen am Frankfurter Universitätsklinikum.
Akademisch zählt die neue Klinik für Kinderchirurgie wie bisher zum Zentrum für Chirurgie, organisatorisch gehört sie dem Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin an. Mit der Ergänzung um die kinderchirurgische Lehre kann das Universitätsklinikum seine Aufgabe als Maximalversorger auch akademisch weiter etablieren. So sind klinische Patientenversorgung, Forschung und Lehre vereint und können zur optimalen medizinischen Betreuung eng verzahnt voneinander profitieren.
Mit Prof. Rolle konnte ein ausgewiesener Spezialist gewonnen werden, der fortan für die ambulante und klinische Krankenversorgung der Kinder verantwortlich ist, lehrt und klinisch sowie zu Grundlagen forscht.
"Mit der Berufung von Prof. Rolle konnten wir die Kinderchirurgie weiter ausbauen und gleichzeitig unsere wissenschaftliche Schwerpunktbildung vertiefen. Überdies ergänzen die kinderurologischen Forschungen von Prof. Rolle die bestehende Fokussierung der Kinderchirurgie. Für die Patientenversorgung ist der Ausbau der Kinderchirurgie mitsamt ihrem neuen Direktor ein großer Gewinn", erklärt der Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums, Prof. Dr. Roland Kaufmann.
"Wir freuen uns sehr, dass es uns mit Prof. Rolle gelungen ist, einen ausgezeichneten Kinderchirurgen an die Universität Frankfurt zu holen. Außerdem nehmen wir durch die Etablierung des Lehrstuhls für Kinderchirurgie eine Sonderposition unter den hessischen Universitätskliniken ein", so der Dekan des Fachbereichs Medizin der Goethe-Universität Frankfurt, Prof. Dr. Josef Pfeilschifter.
Die Kinder sollen im Mittelpunkt stehen
Vor seiner Berufung nach Frankfurt war Prof. Rolle leitender Oberarzt und stellvertretender Direktor an der Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie des Universitätsklinikums Leipzig. Hier war Prof. Rolle unter anderem für die Neugeborenenchirurgie und die kinderchirurgische Notfallmedizin hauptverantwortlich.
In seinen klinischen Forschungen legt Prof. Rolle sein Augenmerk auf angeborene Fehlbildungen, insbesondere untersucht er auf dem Gebiet des autonomen Nervensystems den Darm und den harnableitenden Trakt. Er veröffentlichte zahlreiche Originalarbeiten, die spezifische Veränderungen der Nervenversorgung bei angeborenen Erkrankungen des Darmes und des harnableitenden Traktes darstellen. Zusätzlich konnte er interessante und klinisch relevante Studien zu Veränderungen einer besonderen Zellgruppe innerhalb des Darmes, den interstitiellen Zellen nach Cajal, publizieren.
Prof. Rolle erhielt während seiner Tätigkeit am Children's Research Centre der Universität Dublin (Irland) ein Stipendium der Deutschen Forschungsgesellschaft (DFG), um immunhistochemische, histochemische und histologische Untersuchungen zur Erforschung der Topographie neuronaler Strukturen des gesunden und gestauten oberen Harntraktes anzustellen.
Der Kinderchirurg ist außerdem Mitglied in verschiedenen wissenschaftlichen Organisationen, darunter die Europäische Gesellschaft für Kinderchirurgie (European Pediatric Surgeons Association). Dort ist Prof. Rolle Mitglied des Vorstands und insbesondere für die Fort- und Weiterbildung zuständig. Außerdem ist Prof. Rolle Gutachter des medizinischen Fachmagazins Pediatric Surgery International.
Bei seiner zukünftigen Arbeit in der Frankfurter Kinderchirurgie liegt es Prof. Rolle am Herzen, dass die jungen Patienten im Mittelpunkt stehen: "Unsere kleinen Patienten werden eine umfassende Betreuung durch ein kompetentes und freundliches Team der kinderchirurgischen Klinik in Zusammenarbeit mit allen anderen Fachdisziplinen des Universitätsklinikums Frankfurt erhalten. Der Ausbau der Kinderchirurgie zur eigenständigen Klinik und die damit verbundene Stärkung von Forschung und Lehre in diesem Feld garantieren auch in Zukunft eine klinische und akademische Maximalversorgung innerhalb der Kinderchirurgie", erklärt Prof. Rolle.
An seiner Neuberufung reizten ihn vor allem der Ausbau zur eigenständigen Klinik sowie die Etablierung von kinderchirurgischer Forschung und Lehre: "Bereits in der Ausschreibung und in den Gesprächen vorab habe ich gemerkt, wie wichtig dem Universitätsklinikum Frankfurt die Weiterentwicklung der Kinderchirurgie zur vollwertigen Klinik ist. Und auch jetzt spüre ich im gesamten Klinikumsteam ein ausgesprochenes Entgegenkommen für diese Pläne", erläutert Prof. Rolle seine Entscheidung für das Frankfurter Klinikum.
Ausbau und Zukunftspläne der neuen Klinik
Bis zum 1. November wurde die kinderchirurgische Versorgung am Universitätsklinikum in Form einer Abteilung innerhalb des Zentrums für Chirurgie gewährleistet, die kommissarisch von Dr. Stefan Gfrörer geleitet wurde. Dr. Gfrörer ist jetzt stellvertretender Leiter der neuen Klinik, an der drei Oberärzte tätig sein werden. Weitere vier Assistenzärzte werden über etwa sechs Jahre zu kinderchirurgischen Fachärzten ausgebildet. In Prof. Rolles Klinik wird täglich eine poliklinische Sprechstunde angeboten, so dass Überweisungen durch niedergelassene Ärzte ohne Voranmeldung und längere Wartezeiten möglich sind. Selbstverständlich können sich betroffene Familien auch jederzeit direkt melden.
Frankfurt am Main, 2. Dezember 2008
Für weitere Informationen:
Prof. Dr. Udo Rolle
Direktor der Klinik für Kinderchirurgie
Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt am Main
Fon: (069) 63 01 - 66 59
Fax: (069) 63 01 - 79 36
E-Mail: udo.rolle@kgu.de
Ricarda Wessinghage
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt am Main
Fon: (0 69) 63 01 - 77 64
Fax: (0 69) 63 01 - 8 32 22
E-Mail: ricarda.wessinghage@kgu.de
Internet: www.kgu.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Medizin
überregional
Personalia
Deutsch
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