"American Journal of Agricultural Economics" als wichtigstes Leitmedium im internationalen Kontext / "Agrarwirtschaft" führt Hitliste in Deutschland an: Fachverbände entwickeln Rangliste unter Federführung eines Hohenheimer Wissenschaftlers
In bisherigen Bewertungslisten für wissenschaftliche Fachzeitschriften war die Agrarökonomie aufgrund ihrer interdisziplinären Bezüge kaum vertreten. Unter der Federführung von Prof. Stephan Dabbert, Agrarökonom der Universität Hohenheim und Vorsitzender der Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften des Landbaues e.V. (GEWISOLA), entwickelte die GEWISOLA in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Gesellschaft für Agrarökonomie (ÖGA) nun ein neues Ranking, das es ermöglicht, die Qualität wissenschaftlicher Zeitschriften in denen Agrarökonomen veröffentlichen, verlässlich zu bewerten. Maßstab war eine Befragung von 310 Agrarökonomen, die 267 Zeitschriften nach Qualität und Anspruch einschätzten. Dies befähigt Wissenschaftler, Herausgebern und Verlage erstmals zu einer Standortbestimmung innerhalb der Fachzeitschriften für Agrarökonomie.
Die beste agrarökonomische Zeitschrift ist eine amerikanische: Das American Journal of Agricultural Economics steht ganz weit oben im Ranking. Neben den spezifisch agrarökonomischen Zeitschriften prägen klassische Wirtschafts-Periodika wie auch allgemeine agrarwissenschaftliche Zeitschriften die Top 50 des Rankings. Ganz offensichtlich sind für Agrarökonomen beide Nachbardisziplinen gleichermaßen von Bedeutung - was andererseits einen besonderen inhaltlichen Spagat bedeutet. So rankt die neue Studie die weltweit führende ökonomische Zeitschrift American Economic Review auch aus agrarökonomischer Sicht auf Platz 1. Unter den deutschen Fachblättern genießt die Zeitschrift "Agrarwirtschaft" das höchste wissenschaftliche Ansehen unter den agrarökonomischen Experten, steht insgesamt mit Platz 89 von 160, für die eine ausreichende Anzahl von Bewertungen abgegeben wurden, jedoch nur im Mittelfeld.
Tatsächlich füllen die Autoren mit Ihrer Arbeit eine besondere Lücke. Wissenschaftler werden oft daran gemessen, ob sie in Zeitschriften mit hoher Reputation publizieren. Listen, die Zeitschriften in der Rangfolge ihrer Reputation aufführen, beruhen meist auf der Analyse der Zitationshäufigkeit von Zeitschriften. Die bekannteste Liste, die auf dem Impact-Factor der Firma Thomson Reuters beruht, enthält nur neun agrarökonomische Zeitschriften. Das neue Ranking vermeidet den Umweg über die Zitationen, indem es die Wissenschaftler direkt nach der Reputation der Zeitschriften befragt. Es ist wesentlich umfassender, da es mit 160 Zeitschriften den wesentlichen Teil der tatsächlich relevanten Zeitschriften, anstatt einer kleinen Auswahl, enthält.
Basis des Rankings ist die persönliche Einschätzung von 310 deutschsprachigen, wissenschaftlich tätigen Agrarökonomen, die 267 Zeitschriften nach Qualität und Anspruch einschätzten. Bewertet wurde dabei die Strenge der Anforderungen, die Zeitschriften an eingereichte Artikel anlegen, und das wissenschaftliche Niveau der veröffentlichten Artikel.
Mit ihrer Arbeit hat das Team um Projektleiter Prof. Dr. Dabbert offensichtlich den Nerv der betroffenen Scientific Community getroffen: "Agrarökonomie ist ein recht kleines Wissenschaftsgebiet. Mit über 300 Teilnehmern an unserer Studie haben wir ein außergewöhnlich hohes Feedback aus der Wissenschaftsgemeinschaft, was den hohen Bedarf für ein solches Ranking belegt."
Links:
Hier gibt es das Ranking zum kostenlosen Download unter der Rubrik "Publikationsranking": http://www.gewisola.de
Text: Petschko / Klebs
Kontaktadresse:
Prof. Dr. Stephan Dabbert, Universität Hohenheim, Institut für Landwirtschaftliche Betriebslehre
Tel.: 0711 459-22541, E-Mail: dabbert@uni-hohenheim.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Tier / Land / Forst
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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