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01.11.2010 13:53

„Weltkinder“ beleben die Kontinente

Stefan Zorn Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Medizinische Hochschule Hannover

    Größte Betriebskindertagesstätte der Johanniter wird offiziell auf dem Gelände der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) eröffnet. Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Professor Dr. Johanna Wanka, lobt die familienfreundlichen Strukturen.

    In sieben Gruppen, die farblich nach dem Montessori-Globus gekennzeichnet die Kontinente abbilden, werden 131 Kinder betreut. Europa in Rot liegt zum Beispiel im kleineren Flügel des neu errichteten Gebäudes, daneben folgt Asien (gelb) und die Arktis/Antarktis (weiß). Der Name ist hier bewusste Verpflichtung und Freude zugleich: Sich von Anfang an als „Weltkind“ zu fühlen, ist eine Chance fürs Leben.

    Im Mittelpunkt steht das Ziel, den „Weltkindern“ einen guten Start zu bieten und die Eltern – Mitarbeiter und Studierende der MHH – bei ihrer Erziehungsarbeit fachlich kompetent zu unterstützen. „Die politisch von allen Seiten geforderte Bildungsarbeit beginnt bei den Jüngsten“, betont Wolfram Rohleder, Bundesvorstand der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH). „Deswegen freut es uns besonders, dass wir in Zusammenarbeit mit der MHH hier ein Gutteil dazu beitragen können.“ Darüber hinaus seien die familienorientierten Strukturen, die an der MHH gelebt würden, außerordentlich zu loben, betont die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Professor Dr. Johanna Wanka: „Das ist bereits die dritte Kindertagesstätte an der MHH, die das Studium familienfreundlicher macht und die Kinderbetreuung in Campusnähe erleichtert. Eltern können sich nun besser auf ihr Studium konzentrieren. Das ist eine gute Investition und ein klarer Wettbewerbsvorteil“.

    Die Medizinische Hochschule Hannover ist seit 2005 mit dem „audit familiengerechte hochschule“ zertifiziert. Familiengerechte Strukturen zu schaffen – dazu gehören auch Betreuungsplätze für Kinder –, ist ein besonderes Anliegen von MHH-Präsident Professor Dr. Dieter Bitter-Suermann: „Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist eine Grundvoraussetzung dafür, dass Frauen wissenschaftlich vorankommen und keinen Karriereknick erleiden.“ Frauen spielen in der Medizin eine zunehmend wichtige Rolle. Schon heute sind rund 60 Prozent der Medizin-Studierenden an der MHH weiblich. Diese familienfreundlichen Strukturen haben auch einen weiteren konkreten Anlass: „Wir gewinnen dadurch exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und hochmotivierte Studierende aus der ganzen Welt“, sagt Bitter-Suermann. Dies komme den Leistungen in Lehre, Forschung und Krankenversorgung zugute.

    Für die „Weltkinder“ errichtete die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) am Stadtfeld-damm einen eingeschossigen Neubau, in dem die drei Kindergartengruppen und vier Krippengruppen betreut werden. Die Personal- wie Betriebskosten von fünf Gruppen werden von der MHH und zwei von der Landeshauptstadt Hannover finanziert. Das Gebäude ist schön im Grünen gelegen und befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Eilenriede. Auf einer Fläche von knapp 1.600 Quadratmetern sind neben den farblich ak-zentuierten Gruppenräumen unter anderem auch multifunktional eingerichtete Zimmer zum Werken, Malen und Musizieren sowie eine Kinderküche, in der gemeinsam die Mahlzeiten zubereitet und eingenommen werden können, und ein Mehrzweckraum untergebracht. Auch Computerplätze sollen in naher Zukunft zur Verfügung stehen. Ein großzügiges Au-ßengelände bietet Spielmöglichkeiten im Freien. Das Gebäude wurde termingerecht in rund sieben Monaten errichtet. Die Baukosten von insgesamt rund 3,3 Millionen Euro wurden aus öffentlichen Fördermitteln und zum überwiegenden Teil aus Mitteln der MHH gedeckt. Die Hochschule hatte diese Mittel im Rahmen der Programmpauschale von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zur Förderung der Forschungsinfrastruktur eingeworben.

    Die Johanniter setzen pädagogisch bei ihren Kindereinrichtungen auf das Motto „Bildung ist mehr als Wissen“: Im Mittelpunkt der kindlichen Entwicklung stehen Neugierde, Kreativität – auch im Umgang mit Herausforderungen –, die Freude am Lernen und der Kontakt mit der Umwelt. Dies geschieht immer und überall: „Kinder bilden sich ständig fort. Mit jedem Schritt, mit jeder Aktion erschließen sie sich neue Wege und Welten“, bestätigt Martina Soltendieck-Kuba, die Leiterin der neuen Kita. „Uns ist es ganz wichtig, die Persönlichkeit und die Individualität eines jungen Menschen zu entdecken. Und im regen Austausch mit den Eltern die Entwicklung des jeweiligen Kindes zu fördern und ihm oder ihr den notwendigen Raum zur Entfaltung zu geben.“ Dabei stehen das Kind und das Erkennen seiner Ressourcen im Vordergrund.

    Neben den pädagogischen Schwerpunkten wie Bewegung, Natur und Umwelt, Sprache, soziale Kompetenz und Wertevermittlung gehören die musikalische Früherziehung, die Beförderung der Kreativität, die vorurteilsbewusste Bildung wie Erziehung und die Kita als Forschungsstätte zu den Aufgaben des Erzieherinnen-Teams. So genannte Native speaker, also Muttersprachler, die ausschließlich englisch sprechen, stehen für eine bilinguale Betreuung im Immersionsprinzip. Alle Aspekte dieses ganzheitlichen Lernens im Alltag werden gelebt und angeboten: Das Kind kann, wenn es mag beziehungsweise es vermag, diese Begleitungen an- und aufnehmen und daran wachsen.

    In der neuen Kita sind insgesamt 35 Arbeitsplätze geschaffen worden: Von der Leitung über die Erzieher/innen und Kinderpfleger/innen bis zu Hausmeister und Hauswirtschafterinnen bemüht sich das neue Team um das seelische und leibliche Wohl der anvertrauten Kinder. Die Eltern können ihre Jüngsten in der Zeit zwischen 6:00 bis maximal 19:30 Uhr betreuen lassen.
    Die Kindertagesstätte „Weltkinder“ ist bereits die dritte Kindertagesstätte in der MHH. Es gibt dort außerdem eine Betriebskindertagesstätte mit vier Krippen- und drei Kindergartengruppen, einer Hortgruppe sowie einer altersübergreifenden Kindergarten- und Hortgruppe. In der Elterninitiative „Die Hirtenkinder“ werden zwei Krippen- und zwei Kindergartengruppen betreut. In allen drei Einrichtungen stehen nun insgesamt 375 Betreuungsplätze für Kinder im Alter von 0 bis 14 Jahren zur Verfügung. Damit liegt die MHH an der Spitze der deutschen Universitäten.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medizin
    regional
    Kooperationen, Organisatorisches
    Deutsch


     

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