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26.07.2011 12:01

Maik Finze will bessere Bor-Cluster

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Bor, Fluor und Gold: Diese drei Elemente spielen in der Arbeitsgruppe von Maik Finze tragende Rollen. Der 36-Jährige ist seit Anfang Mai Professor für Anorganische Chemie an der Universität Würzburg. Er arbeitet an neuartigen Verbindungen, die zum Beispiel für Anwendungen in der Elektronik interessant sind.

    Bor-Cluster sind Gebilde, in denen sich viele Bor-Atome käfigartig zusammenlagern. „Wir versuchen, Bor-Cluster so zu verändern, dass sie neuartige Eigenschaften aufweisen und sich besser für bestimmte Anwendungen eignen“, erklärt Maik Finze. Das sei beispielsweise möglich, indem man in der Peripherie der Cluster einzelne Bausteine durch andere austauscht, etwa durch Fluor.

    Einen weiteren Arbeitsschwerpunkt bilden einfache Borat-Anionen, die im Gegensatz zu Bor-Clustern lediglich ein Boratom enthalten. Ähnlich wie bei den Bor-Clustern lassen sich auch bei diesen Anionen die Eigenschaften durch die an das Boratom gebundenen Gruppen variieren.

    Was anionische Bor-Cluster und Borat-Anionen ganz allgemein auszeichnet? Sie sind sehr stabil und besitzen einzigartige strukturelle und physikalisch-chemische Eigenschaften. Mit ihnen lassen sich beispielsweise ionische Flüssigkeiten synthetisieren: „Dies sind flüssige Salze, die praktisch keinen Dampfdruck haben, also nicht verdunsten“, sagt der neue Professor. Ionische Flüssigkeiten setzt man unter anderem in der Elektronik als neuartige Lösemittel ein, sie bieten aber noch ein großes Optimierungspotenzial. „Darum arbeiten wir daran, neuartige ionische Flüssigkeiten mit verbesserten Eigenschaften herzustellen.“

    Gold-Cluster durch Einfluss von Bor stabilisiert

    Negativ geladene Bor-Cluster mit elektronenreichen Gruppen eignen sich auch dazu, positiv geladene Cluster aus Goldatomen zu stabilisieren. Solche Gold-Cluster fluoreszieren und sind daher spannend für eine Reihe von Anwendungen, beispielsweise in der Medizin und Elektronik. Bis vor kurzem galt die Meinung, dass bestimmte Gold-Cluster nur im Festkörper stabil sind. Doch im Zusammenspiel mit speziellen Borverbindungen haben sie auch in wässrigen Lösungen Bestand – Maik Finze und sein Team haben das erstmals gezeigt. Diese Arbeit wurde Anfang 2011 in der Zeitschrift „Angewandte Chemie“ publiziert:

    Alexander Himmelspach, Maik Finze, Stephan Raub: „Tetraedrische Gold(I)-Cluster mit Carba-closo-dodecaboranylethinido-Liganden: [{12-(R3PAu)2C C-closo-1-CB11H11}2]”, Angewandte Chemie, Band 123, Heft 11, Seiten 2676–2679, 2011

    Werdegang von Maik Finze

    Maik Finze, Jahrgang 1975, stammt aus Nienburg in Niedersachsen. „Mir hat schon in der Schule die Kombination aus Experiment und Theorie gefallen“, sagt er. Darum entschied er sich für das Studienfach Chemie und schrieb sich an der Universität Hannover ein. Bis zur Dissertation war er auch an den Universitäten Stanford, Duisburg-Essen und Wuppertal tätig. 2010 habilitierte er sich an der Universität Düsseldorf, Anfang Mai 2011 wechselte er nach Würzburg. Hier tritt er die Nachfolge von Professor Wolfdieter Schenk an.

    Kontakt

    Prof. Dr. Maik Finze, Institut für Anorganische Chemie der Universität Würzburg, T (0931) 31-85857, maik.finze@uni-wuerzburg.de


    Bilder

    Maik Finze ist neuer Chemie-Professor an der Uni Würzburg.
    Maik Finze ist neuer Chemie-Professor an der Uni Würzburg.
    Quelle: Foto: privat


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Chemie
    überregional
    Forschungsprojekte, Personalia
    Deutsch


     

    Maik Finze ist neuer Chemie-Professor an der Uni Würzburg.


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