Aggressivität und Gewalt, Aufmerksamkeitsstörungen und Hyperaktivität und, im Zuge der Bestrebungen zur Inklusion, Schüler mit Beeinträchtigungen und Behinderungen in den Regelschulen: Lehrkräfte aller Schularten stehen heute vor großen Herausforderungen. Hilfe finden sie bei der Sonderpädagogischen Beratungsstelle für Erziehungshilfe des Lehrstuhls für Sonderpädagogik V. Als Reaktion auf die große Nachfrage hat diese jetzt ihr Angebot erweitert.
Seit September 2009 gibt es in Würzburg die „Sonderpädagogische Beratungsstelle für Erziehungshilfe“ (SBfE). Professor Roland Stein, Inhaber des Lehrstuhls für Sonderpädagogik V, hat sie ins Leben gerufen. Ihr Ziel ist es, Lehrern und Schulen bei Problemen mit den Schülern zu helfen. Sie soll „wissenschaftlich fundierte Beratung in die Praxis bringen“, wie Stein sagt.
Weil die Nachfrage so groß ist, hat die SBfE jetzt ihr Angebot aufgestockt: Für Lehrkräfte aller Schularten bieten die Sonderpädagogen ein offenes Beratungsangebot nach individueller Absprache an. Die Anmeldung dazu kann telefonisch oder per E-Mail erfolgen. Die Kontaktdaten sind auf der Homepage (www.sbfe-wuerzburg.de) zu finden.
Im Beratungsstellenteam sind derzeit die Sonderpädagogen Birte Hoffmann, Dr. Felix Wagner und Philipp Abelein tätig. Die Regierung von Unterfranken hat Alexandra Stein, eine Lehrerin für Sonderpädagogik, mit einigen Stunden als Unterstützung freigestellt. Hinzu kommen Honorarkräfte, die aus den teilweise kostenpflichtigen Angeboten finanziert werden.
Das Angebot der Beratungsstelle ruht auf drei Säulen:
* Die SBfE bietet individuelle Beratung für Lehrerinnen und Lehrer an. Dies kann auf Wunsch in der eigenen Schule vor Ort erfolgen oder derzeit in Räumen der Don-Bosco-Berufsschule Würzburg. Im Herbst 2012 werden eigene Räume am Wittelsbacherplatz bezogen.
* Die SBfE führt auf Wunsch spezifisch abgestimmte Fortbildungen zu Themen durch, die immer wieder für Beratungsbedarf sorgen: Umgang mit Aggressionen im Unterricht, Umgang mit ADHS, Förderung des Klassenklimas, Lehrergesundheit und Burnout-Prävention und vieles weitere.
* Die SBfE begleitet Prozesse der Organisationsentwicklung, etwa der Weiterentwicklung eines Schulprofils zum Umgang mit Verhaltensstörungen, Gewalt oder Drogenmissbrauch an einer Schule.
Bereits im Herbst 2009 hat die SBfE einen Kooperationsvertrag mit der Abteilung Förderschulen der Regierung von Unterfranken geschlossen. Die Bezirksregierung unterstützt die Angebote der Beratungsstelle, die zugleich eine enge Zusammenarbeit mit Schulen in Unterfranken sucht.
Große Nachfrage nach den Angeboten
Mit einer Fülle von Angeboten ist die SBfE gestartet: Fortbildungen, Beratungen und intensive, videogestützte Coachings finden in einer Berufsschule und einem Berufsbildungswerk statt. In einer Grundschule wird ein Streitschlichter-Projekt realisiert, begleitet und ausgewertet; zudem erhält das Kollegium eine Fortbildung hierzu. Mit einer Schule für Erziehungshilfe hat das Berater-Team ein Entwicklungsprojekt erarbeitet. Bis in die Schweiz reicht der Radius der Aktivitäten; bei Luzern hat das Team eine Fortbildung zum Thema Förderplanung durchgeführt.
„Die Auftragslage ist sehr gut, wir bekommen immer wieder neue Anfragen. Mit Werbung halten wir uns deshalb eher zurück, der Bedarf ist vermutlich riesig“, sagt Roland Stein. „Und die ersten Rückmeldungen sind wirklich ermutigend!“
Beratung für Schulen ist allerdings nicht der einzige Zweck der SBfE. Zugleich soll sie ein intensives Praxisfeld für Studierende bieten, denn Beratung wird eine der zukünftigen Kernaufgaben von Sonderpädagogen sein. Studierende können die Beratungs- und Weiterbildungsmaßnahmen begleiten, als ehrenamtliche Co-Trainer tätig werden oder sich über wissenschaftliche Arbeiten in die Dokumentation und Auswertung einbringen. „Damit wird die SBfE auch zum sonderpädagogischen Forschungsfeld“, sagt Felix Wagner.
So hat Birte Hoffmann das Projekt „Studierende beraten Studierende“ gestartet, das Beratungskompetenz auch in die Hochschule bringen soll. Alexandra Stein hat Studierende in ihr Streitschlichterprojekt integriert. Zugleich wurde das Thema Beratung in den neuen sonderpädagogischen Studiengängen verankert.
Kontakt
Prof. Dr. Roland Stein, T: (0931) 31-84835, roland.stein@uni-wuerzburg.de
Homepage der Sonderpädagogischen Beratungsstelle: www.sbfe-wuerzburg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, jedermann
Pädagogik / Bildung
überregional
Kooperationen, Schule und Wissenschaft
Deutsch
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