Die bundesweit ersten Absolventen des Studiengangs für Ehe-, Familien- und Lebensberater (Master of Counseling), der in Kooperation der KatHO NRW mit den Bistümern Münster und Freiburg durchgeführt wurde, erhielten jetzt ihre Abschlusszeugnisse.
Maria Thiemann war als Pastoralreferentin im Bistum Münster tätig. Dann hat sie noch einmal acht Semester studiert und ist nun qualifizierte Ehe-, Familien- und Lebensberaterin mit Masterabschluss. In einer Beratungsstelle hätte sie auch ohne das zusätzliche Studium arbeiten dürfen, doch das reichte Maria Thiemann nicht. Sie wollte ihren Horizont erweitern, auch wissenschaftliche, soziologische und theologische Erkenntnisse hinzugewinnen. Deshalb nahm sie am bundesweit ersten Masterstudiengang Ehe-, Familie- und Lebensberatung (EFL) teil, den die Katholische Hochschule (KatHO) NRW in Kooperation mit den Bistümern Münster und Freiburg im Jahr 2007 ins Leben gerufen hat.
Im münsterischen Franz-Hitze-Haus fand jetzt in einer Feierstunde die Übergabe der Zeugnisse für die 32 erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen statt. „Alle Studierenden hatten vorher bereits ein anderes Studium abgeschlossen und nun den Master of Counseling zusätzlich erworben“, erklärte Studiengangsleiterin Prof. Dr. Renate Zwicker-Pelzer.
Gabriele Hahn-Wisk war als Diplom-Sozialpädagogin in der Jugendseelsorge tätig und möchte mit ihrem zusätzlichen Abschluss nun in die Beratung wechseln. Auch wollte sie eine umfassende Fortbildung mit wissenschaftlichem Hintergrund und fachübergreifenden Themen.Sandra Middendorf ist Diplom-Psychologin und will mit dem Masterabschluss in einem neuen Berufsfeld Fuß fassen können. Alle Absolventen haben bereits eine Stelle gefunden und werden künftig in der Beratung tätig sein.
Dr. Markus Wonka, Leiter der Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstellen im Bistum Münster, freut sich über die qualifizierten neuen Mitarbeiter, die sich mit besonderem Engagement in einem Studium fortgebildet haben. „Ein Berater ist nie fertig, schließlich arbeitet er mit sich und seiner menschlichen Kompetenz.“ Wonka riet den Absolventen, sich mit Demut und Bescheidenheit auf Begegnungen mit den Menschen einzulassen, die sich ihnen anvertrauen.
„Die EFL hat eine lange Tradition in der Weiterbildung“, sagte Generalvikar Dr. Norbert Kleybold. Sie nun mit einem Studium zu verbinden, Praxis und Wissenschaft in Einklang zu bringen, halte er für den richtigen Weg.
„Die Absolventen haben gelernt, über den Fall hinaus zu denken und die gesellschaftliche Wirklichkeit im Blick zu behalten“, erklärte Renate Zwicker-Pelzer. Stolz ist sie auf die breite thematische Palette der Abschlussarbeiten. Mit häuslicher Gewalt, Patchworkfamilien, Geschwisterbeziehungen, der Pflege von Eltern oder der Belastung einer Partnerschaft durch Demenz oder Depression haben sich die Studierenden auseinandergesetzt. Auch christliche Spiritualität als Ressource in der Paar- und Lebensberatung war ein Thema, ebenso wie Fremdgehen oder Migration. „So vielfältig wie Paarbeziehungen nun einmal sein können, so vielfältig ist auch die Beratung“, sagte Renate Zwicker-Pelzer.
Norbert Wilbertz, der als Mentor die Studierenden begleitete, erklärte, dass die Arbeit als Berater sinnvoll und gefragt sei. „Sie werden konfrontiert mit Schicksalsschlägen, aber auch mit dem Mut und der Entschlossenheit zum Neuanfang. Sie lernen die Schönheit der Seele eines Jeden kennen.“ Wilbertz ist sich auch sicher, dass den frisch gebackenen Mastern die Arbeit niemals ausgeht: „Partnerschaftsprobleme wird es geben, solange mindestens zwei Menschen auf diesem Planeten wohnen.“
Weitere Informationen: Prof. Dr. Renate Zwicker-Pelzer, r.zwicker-pelzer(at)katho-nrw.de, Tel. 0221/7757-162
Redaktion: Marion Fenner, Marion.Fenner(at)gmx.de
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