Ein französischer Autohersteller plant, in Marokko Billigautos für den asiatischen Markt zu fertigen. Die Zulieferungen für die Produktion werden aus aller Welt kommen – ein schönes Beispiel für die globalisierte Wirtschaft. Vergleichbare Logistik- und Produktionssysteme stehen auch im Zentrum der Arbeit von Professor Richard Pibernik (39). Er hat seit Anfang 2012 den neu geschaffenen Lehrstuhl für Logistik und quantitative Methoden in der BWL an der Universität Würzburg inne.
Richard Pibernik, Jahrgang 1972, wurde in München geboren. Sein BWL-Studium mitsamt Promotion und Habilitation absolvierte er an der Universität Frankfurt am Main. Von 2004 bis 2007 war er dann Gastforscher in den USA, am Massachusetts Institute of Technology (MIT). Zeitgleich wirkte er als Professor für Supply Chain Management am Zaragoza Logistics Center in Spanien. „Supply Chains“ ist die in der Fachwelt gängige Bezeichnung für Produktions- und Logistiknetzwerke.
In spanisch-amerikanischem Projekt mitgearbeitet
In den USA und in Spanien war Pibernik in einem Gemeinschaftsprojekt des MIT, der Regierung der spanischen Region Aragonien und der Universität Zaragoza tätig: „Dabei wurde ein internationales Forschungs- und Ausbildungszentrum für Logistik in Zaragoza aufgebaut“, erklärt der neue BWL-Professor. Die Praxisnähe war dabei sehr groß, denn gleichzeitig entstand in Zaragoza der größte Logistikpark Europas, von dem aus Waren in Südeuropa verteilt werden. Das Logistikzentrum von Zaragoza gilt mittlerweile als das führende in Europa.
Lehrstuhl in Wiesbaden übernommen
2007 kehrte Pibernik nach Deutschland zurück. Hier übernahm er an der EBS-Universität für Wirtschaft und Recht in Wiesbaden den Lehrstuhl für Supply Chain Management. Dort war er auch Leiter des Departments für Supply Chain Management und Informationssysteme sowie Prorektor für Forschung. Von Wiesbaden wechselte Pibernik dann zum 1. Januar 2012 an die Uni Würzburg.
Kooperation mit vielen Unternehmen
In der Forschung befasst sich Pibernik mit quantitativen Methoden für das Management von globalen Logistik- und Produktionssystemen: „Unter anderem geht es um die Gestaltung, Koordination und Verbesserung dieser Systeme – dafür entwickeln wir mathematische Methoden und Lösungen.“ Diese Arbeit läuft sehr oft in Kooperation mit Unternehmen, etwa mit der Lufthansa oder mit Alcatel-Lucent.
Mit der Forschungsabteilung des Softwareunternehmens SAP zum Beispiel hat Pibernik neue Verfahren zur unternehmensübergreifenden Planung entwickelt. „Miteinander vernetzte Unternehmen können damit ihre Produktions- und Logistikaktivitäten besser koordinieren, ohne dem anderen geheime Daten preisgeben zu müssen.“ Dieser Fortschritt gelang in einem dreijährigen Projekt, das 2011 abgeschlossen und von der Europäischen Union (EU) gefördert wurde.
Lehre in Würzburg, Zaragoza und Kopenhagen
Die Studierenden der Wirtschaftswissenschaften können bei Professor Pibernik Vorlesungen und Seminare über das strategische und operative Management von Logistiksystemen und über globale Supply Chains besuchen. Außerdem wird er Veranstaltungen zum Thema quantitative Entscheidungsanalyse und -unterstützung anbieten.
Auch weiterhin wird Pibernik als Gastprofessor am Zaragoza Logistics Center tätig sein. Außerdem hat er eine Gastprofessur für Supply Chain Management an der Copenhagen Business School inne. An beiden Standorten wird er – wie bisher – ein- bis zweimal im Jahr Studierende unterrichten.
Kontakt
Prof. Dr. Richard Pibernik, Lehrstuhl für Logistik und quantitative Methoden in der BWL, Universität Würzburg, T (0931) 31-86969, richard.pibernik@uni-wuerzburg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Wirtschaft
überregional
Personalia
Deutsch
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