Seit 1997 ist die Kunsthochschule für Medien Köln (KHM) regelmäßig mit einer Ausstellung auf der ART COLOGNE zu Gast. 2012 richtet sich der Fokus auf Aspekte und Methoden der Verdichtung. Die 16 künstlerischen Positionen in der von Prof. Ute Hörner/Mathias Antlfinger und Heike Ander kuratierten Ausstellung mit aktuellen Werken von Studierenden und Absolvent/innen der KHM reichen von konzeptuellen Ansätzen bis zu biopoetischer künstlerischer Forschung. "Densification", der Prozess oder Akt der Verdichtung, spielt gegenwärtig in ganz unterschiedlichen gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Zusammenhängen eine zentrale Rolle.
Eröffnung: Dienstag, 17. April, 17 Uhr
Ausstellungsdauer: 18. bis 21. April 2012 (12 bis 20 Uhr), 22. April (12 bis 18 Uhr), Koelnmesse, Eingang Süd, Passage 3/11
www.khm.de/art/artcologne
Veranstaltungen:
Täglich 14 Uhr: Lecture-Performance von Vera Drebusch
Täglich 16 Uhr: Videovortrag von Céline Berger im Blauen Salon
Die gleichnamige Ausstellung der KHM auf der ART COLOGNE 2012 mit 16 Positionen von Studierenden und Absolvent/innen untersucht den Begriff aus künstlerischer Sicht und zielt auf den Kern dessen, was künstlerische Arbeit ausmacht, die Verdichtung von Ideen, Eindrücken und komplexen Zusammenhängen in einem Bild, einem Klang, einer Situation, berührt aber auch Fragen des Materials und der Immersion. Verdichtung ist ein Verfahren, in dem das Wesentliche zur Anschauung gebracht wird.
In Céline Bergers Videovortrag wird ein Verfahren zur Effizienzsteigerung auf einen Gegenstand angewandt, der sich eben dieser Logik entzieht. Der Vortrag findet täglich um 16 Uhr im Blauen Salon statt. Ein Stück konkrete Poesie ist Vera Drebuschs indirektes Selbstportrait "Inventur: Allan T. Gretzki – The Labelmaker/Property of Vera Drebusch", das sie in einer täglichen Performance (14 Uhr) auf die Bühne bringt. Eine ganz andere Form der Intimität berühren die großformatigen Graphitzeichnungen von Maribel Chávez, in denen Körper wie durch eine unsichtbare Hand manipuliert werden. TV-Mitschnitte großer politischer Ereignisse in Georgien von 2003 bis 2008 verdichtet Soso Dumbadze in "Parallelen zu einem Krieg" zu einer raumgreifenden Mehrkanal-Videoinstallation.
Bezieht sich eine Reihe der Arbeiten auf gesellschaftliche, politische und mediale Prozesse, so ist die Betrachtung der Natur und die Suche nach den verbindenden Mustern ein zentraler Aspekt in den Arbeiten von Sunjha Kim, Andreas Wißkirchen und Alfons Knogl. In "The Volume of the Shell" arbeitet Knogl mit Materialien und Fundstücken, die zwischen Morphologie und Artefakt oszillieren. Sunjha Kims Video über den Zischlaut "[ʃ]" spielt mit extremen Kameraperspektiven und verblüffenden visuellen Transformationen, in denen die Zeit abwechselnd komprimiert und gedehnt erscheint. Mit der Natur innerer Wahrnehmungsprozesse beschäftigt sich dagegen die konzeptuelle Arbeit von Minjung Cho. In ihrem Traum verschmelzen Personen, Gegenstände und Vorstellungen zu einem Moment. In Johannes Posts Arbeit wird die industrielle Form einer Spiegelreflexkamera aufgelöst und es entstehen Unikate, deren eigenartige Schönheit jede Sentimentalität vertreibt. Fabian Driehorsts und Frédéric Schulds 2-Kanal-Videoinstallation "Hohenpeißenberg" zeigt eine Hölle ohne Kontext, ein unendlicher Kreislauf des Fallens, Aufprallens, In-Flammen-Aufgehens, in dem sich ein Auto wieder findet.
Neben der Frage nach der Wirkungsmacht der Bilder geht es in der diesjährigen Ausstellung auch um das Initiieren von Prozessen, wie sie in BioArt, Open Source- und DIY-Bewegungen zum Tragen kommen. Auf mikroskopischer Ebene operiert Verena Friedrich in "Cellular Performance". Im Labor formieren sich Zellen zu Begriffen aus der Schönheitsindustrie, die uns glauben machen wollen, dass der zutiefst defizitäre Körper durch Kosmetik bis ins Innerste korrigiert werden kann. In ihrer rhizomatischen Installation "Mycophilia" erzählen Laura Popplow und Tine Tillmann die Geschichte eines zur Weltherrschaft wuchernden, heilkräftigen Pilzes und entwerfen damit ein spielerisch-aktionistisches Gegenmodell der Globalisierung.
In Henning Frederik Malz’ Found-Footage-Video "John’s Desire" geht es ebenfalls um einen universellen Anspruch, der im immer wiederkehrenden Motiv des Globus oder des Sternenhimmels zum Ausdruck kommt. Die Verdichtung und Ausdehnung schwarzer Materie in einem weißen Raum wird in Jan Goldfuß' Computeranimation "EnTroPI" manifestiert. Zwischen Simulation, Transformation und Medienarchäologie bewegt sich Gerald Schauders Objekt "HRR23", das auf ein Rollenbild von Hans Richter aus dem Jahre 1923 Bezug nimmt. Künstlerische Fragen nach der Autorschaft, der Institutionskritik und den Möglichkeiten subversiver Gegenstrategien verfolgt das Projekt "You Are Special" der multiplen Identität Karen Elliot und präsentiert einen per Facebook Abstimmung ausgewählten Gastkünstler.
Zur Ausstellung erscheint eine Publikation, gestaltet von Studierenden des IN.D – Institute of Design, Düsseldorf, betreut von Bettina Erzgräber.
2012 wurde außerdem zum ersten Mal die künstlerische Gestaltung der exklusiven Gaffel Kölsch-Glas-Edition für die ART COLOGNE als Wettbewerb unter Studierenden der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM) ausgeschrieben. Die Präsentation des Glases und die Verleihung des ausgelobten Preises findet am 18. April, 16 Uhr, am Stand der Kunsthochschule für Medien Köln statt, Kölnmesse, Eingang Süd, Passage 3/11.
Der Gewinner 2012 ist Martin Wanka (*1983 in Wuppertal, lebt und arbeitet in Köln), der seit 2006 an der KHM studiert. Der von Gaffel gestiftete Preis ist mit 1.111 EUR dotiert. Die limitierte und nummerierte Sonderauflage des Glases ist in den Shops der ART COLOGNE erhältlich und wird unter den ausstellenden Galerien als Willkommensgeschenk verteilt.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Gesellschaft, Informationstechnik, Kulturwissenschaften, Kunst / Design, Pädagogik / Bildung
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Pressetermine
Deutsch
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