Im Beisein von Bayerns Wissenschaftsminister Dr. Wolfgang Heubisch sowie zahlreicher Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft wurde am vergangenen Donnerstag in Memmingen der zweite Standort des Technologie Netzwerks Allgäu (TNA) feierlich eingeweiht. Das neue Technologietransferzentrum hat seine Arbeit bereits aufgenommen. Es wird Leistungselektronik für erneuerbare Energien entwickelt und erforscht.
In seiner Begrüßungsrede stellte Hochschulpräsident Professor Dr. Robert F. Schmidt das TNA mit den zwei weiteren Schwerpunkten Daten- und Leistungsübertragung in Kaufbeuren sowie Elektromobilität in Kempten vor. Der Freistaat fördere dieses Vorhaben in den nächsten fünf Jahren mit rund sieben Millionen Euro, davon allein 2,7 Millionen Euro für den Standort Memmingen. „Das TNA ist Ausdruck der Entwicklung unserer Hochschule und deren praxisbezogener Lehre. Als Hochschule der Region wollen wir die heimische Wirtschaft gezielt mit bedarfsgerecht ausgebildeten Nachwuchskräften versorgen und den Firmen ein passender Partner für Gemeinschaftsforschung in unmittelbarer Nachbarschaft sein.“, so Präsident Schmidt.
In der anschließenden Podiumsdiskussion standen Staatsminister Heubisch, MdL Josef Miller sowie Memmingens Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger den rund 70 anwesenden Gästen und Medienvertretern Rede und Antwort. Technologiezentren seien laut Heubisch unabdingbar, damit der Freistaat in vielen Zukunftsfeldern im internationalen Vergleich bestehen könne. Es gelte Abwanderung zu verhindern und Fachleute dort auszubilden und zu halten, wo die Firmen sind. Josef Miller ergänzte, dass man zwar nicht in die Zukunft schauen könne, aber den Grundstein dazu legen kann. „Die Forschungen von heute sind die Arbeitsplätze von morgen. Die Zentren sollen offen für alle Belange sein, egal ob fach-gebunden oder fächerübergreifend.“ Oberbürgermeister Holzinger zeigte sich sehr erfreut, dass Memmingen nun über eine weitere Hochschuleinrichtung verfüge und die langjährige Zusammenarbeit im Interesse zahlreicher ansässiger Firmen weiter intensiviert wird.
In einer zweiten Diskussionsrunde kamen die Hauptakteure des TNA-Memmingen zur Wort. Das Leiterduo Professor Dr.-Ing. Lothar Czarnecki und Professor Dr.-Ing. Michael Patt sowie Vertreter der ersten Auftrag gebenden Firmen Finepower und Steca. „Die Leistungselektronik spielt eine enorm wichtige Rolle in unserer Wirtschaft und wird durch die Energiewende zur Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts werden.“, so Professor Patt. „Auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien tätig zu sein bedeutet, sich für den Erhalt der Schöpfung und der Lebensgrundlagen der Menschheit einzusetzen“, erläutert Professor Czarnecki die Dimension des Forschungsbereichs. Warum die regionalen Firmen Aufträge an das TNA vergeben sollten, liegt für Bernd Ilchmann, Senior Application Engineer klar auf der Hand. „Innovative Produkte brauchen Vorlaufforschung und gerade mittelständische Firmen können diesen Aufwand sehr oft nicht selbst stemmen. Daher ist es gut, kompetente Partner an der Seite zu wissen.“ Auch Michael Voigtsberger, Geschäftsführer von Steca Elektronik pflichtete dem bei und bestätigt, wie schwierig es im schnelllebigen, globalen Wettbewerb sei, Forschungsthemen intern selbst zu bearbeiten.
Technologie Netzwerk Allgäu – Memmingen im Überblick
Am Standort Memmingen wird Leistungselektronik für erneuerbare Energien entwickelt und erforscht. Der Anteil der aus Sonnenlicht und Wind erzeugten elektrischen Energie wächst kontinuierlich. Aber auch in der betrieblichen Energiebereitstellung steigen die Anforderungen an Energieeffizienz und Qualität der elektrischen Energie. Das TNA-MM entstand auf Wunsch der ansässigen mittelständischen Industrie, es wurden bereits Aufträge im Wert von 330.000 Euro erteilt, deren Bearbeitung zum Teil im Zentrum selbst und zum Teil bei den beauftragenden Firmen stattfindet. Derzeit wird an der Entwicklungsbegleitung und dem Test eines PV-Wechsel-richters zur Netzeinspeisung gearbeitet, weiterhin an Ladereglern und einem Steuergerät. An einem Batteriewechselrichter, der Leistung ins Netz abgeben kann, wenn die Sonne nicht scheint, wird ebenso gearbeitet wie an einem bidirektionalen Ladegerät, welches den Energiespeicher der zukünftigen Elektrofahrzeuge nutzt. Darüber hinaus entsteht eine weitgehend frei verschaltbare Photovoltaik- Versuchsanlage auf dem Dach des Gebäudes in der Donaustraße 29, an der Wechselrichter und Laderegler gleichermaßen betrieben werden können. Ein spezieller PV-Simulator für Tests an einem speziellen Laderegler wird aufgebaut. In-dustrietaugliche Prototypen können mit einer speziellen Lötvorrichtung und speziellem Knowhow eines Mitarbeiters mit langer Industrieerfahrung gefertigt werden.
http://www.hs-kempten.de/forschung
MdL Josef Miller (links), Bayerns Wissenschaftsminister Dr. Wolfgang Heubisch am Versuchsaufbau, Hoc ...
Foto: Brigitte Hefele-Beitlich
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v.l.n.r. Bayerns Wissenschaftsminister Dr. Wolfgang Heubisch, MdL Josef Miller, Prof. Dr.-Ing. Micha ...
Foto: Brigitte Hefele-Beitlich
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
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Elektrotechnik, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
Deutsch
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