idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store

Veranstaltung



Instanz:
Teilen: 
07.09.2003 - 14.09.2003 | Hannover

Produktdesign - Eine Einführung mit Beispielen aus der Praxis

Marion Godau und neun, in Deutschland führende Designhersteller zeigen in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Werkbund Nord und dem Fachbereich Design und Medien der Fachhochschule Hannover (FHH) die Ausstellung:

"Produktdesign - Eine Einführung mit Beispielen aus der Praxis".

Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft von Lutz Stratmann, Minister für Wissenschaft und Kultur des Landes Niedersachsen. Sie ist zu sehen vom 7. bis 14. September 2003 im Kurt-Schwitters-Forum, Fachhochschule Hannover, Fachbereich Design und Medien, Expo Plaza 2, täglich geöffnet von 10.00 bis 18.00 Uhr.

Hintergrund
Nicht nur das Design selbst, sondern auch die Vermittlung von Design haben in Deutschland eine lange Tradition. So entwickelten etwa Werkbundmitglieder schon in den 20er Jahren eine kunstpädagogische Mustersammlung, die allerdings 1932 in Vergessenheit geriet. Nach dem Bauhaus war es die rückblickend ebenfalls legendäre Hochschule für Gestaltung (HfG) in Ulm, die der Methodik zur Vermittlung von Gestaltungskompetenzen einen wesentlichen Schwerpunkt widmete.

Doch Designbildung fand nicht nur in den einschlägigen Fach- und Hochschulen statt: In den 60er Jahren wurde vom Deutschen Werkbund die "Werkbund-Kiste" entwickelt. Mit dieser Kiste ausgestattet pilgerten Werkbundmitglieder in die Schulen, um Kindern frühzeitig Wissen über werkgerechte Gestaltung, über Materialien und Formen, über Verarbeitung und Oberflächen zu vermitteln. Werken und Gestalten gehörten zu wichtigen Fächern in der Schulbildung.

Und heute? Der Stellenwert des Gestaltungsunterrichts ist in den allgemein bildenden Schulen gegen Null gesunken. Andererseits weiß durch den inflationären Gebrauch des Wortes Design jeder etwas darüber zu sagen. Es gibt nichts, was nicht in irgendeiner Form gestaltet ist und die Warenvielfalt hat gigantische Dimensionen erreicht. Was aber ist Design? Ist es Etikett und Verpackung? Marketing oder Mehrwert? Produkt oder Prozess? Hardware oder Dienstleistung?

In einer Zeit, in der die Forderung nach nachhaltigem Wirtschaften oft in krassem Gegensatz zur Realität einer auf billig getrimmten, konsumorientierten Wegwerfwelt steht, scheint es höchste Zeit, Gestaltungsfragen verstärkt in das Bildungssystem zu integrieren, um gerade die nachwachsende Generation frühzeitig für Qualitäten der Gestaltung zu sensibilisieren.

Initiative von neun Designherstellern: "Design-Fibel"
Vor gut einem Jahr haben sich neun Hersteller zusammengefunden, die seit vielen Jahren für hervorragende Designqualität ihrer Produkte stehen, um ein ambitioniertes Buchprojekt der Berliner Diplomdesignerin und Publizistin Marion Godau zu unterstützen: Es sollte eine spannende, praxisnahe Design-Fibel entstehen. Als Einführung in den Prozess der Produktgestaltung gedacht, sollte sie Schülern, Studenten, Einsteigern und Lehrenden einen Leitfaden an die Hand geben, um die Gestaltung von Produkten besser zu verstehen und zu beurteilen. Dazu steuerten die Unternehmen nicht nur umfangreiches Know-how, Text- und Bildmaterial bei, sondern sie stifteten 2500 Exemplare des Buches zur kostenfreien Verteilung an Schulen - nicht zuletzt in dem Bewusstsein, dass gut gestaltete Produkte ohne kompetente Kunden ebenso wenig zu verkaufen sind wie exzellente Architektur ohne entsprechende Bauherrn gebaut werden kann.

Das Buch beleuchtet in neun Kapiteln die breitgefächerte Disziplin Design und beschreibt die vielfältigen Herausforderungen für die Designer im Spannungsfeld zwischen Produktionsmöglichkeiten und Kreativität, Marketing und Nutzererwartungen, Möglichem und Machbarem. Die Beispiele aus der Praxis geben dabei ganz konkrete Einblicke in die jeweiligen Designprozesse. Ein Kapitel für Lehrende rundet die fundierte Einführung mit thematischen Vorschlägen zur Unterrichtsvorbereitung ab.

Eingeleitet mit einem kritisch-konstruktiven Vorwort von Prof. Hermann Sturm für den Deutschen Werkbund Nord ist das Buch im Juni 2003 in der Edition form im Birkhäuser Verlag erschienen.
ISBN 3-7643-0511-8.

Die Ausstellung zum Buch: Theorie zum Begreifen
Anlässlich des Vorkongresses Educational Seminar "Critical Motivations and new Dimensions" zum ICSID haben Marion Godau, die beteiligten Unternehmen und der Deutsche Werkbund Nord die Fragestellungen und Inhalte der "Design-Fibel" in einer Ausstellung umgesetzt. Die Ausstellung ist vom Designstudio wiege, Bad Münder, konzipiert und gestaltet. Stapelbare Kisten visualisieren als dreidimensionale Raumskulptur die unterschiedlichen Aspekte des Buches. Theorie und "Begreifen" finden damit zusammen. Das Spektrum der Exponate reicht dabei von Küchen (Bulthaup) über Polstermöbel (COR), Licht (ERCO), Tür- und Fenstergriffe (FSB), Schaltern für Haustechnik (Gira), Schreibgeräten (Lamy), Messeauftritten und Leitsystemen (Mabeg Interior), Brillen (Rodenstock) bis zu Bürostühlen (Wilkhahn).
Daneben zeigt die Ausstellung die originale "Werkbund-Kiste" und als neuzeitliches Pendant für den Einsatz in Schulen einen Design-Koffer, der vom Hannoveraner Designer Frank Zierenberg im Rahmen einer Diplomarbeit im Fachbereich Design und Medien der Fachhochschule Hannover entwickelt und gestaltet wurde.

Führungen für Schulklassen
Die Ausstellung richtet sich nicht nur an die Teilnehmer des Kongresses sondern bietet im Rahmen der Design-Aspekte allen Besuchern die Möglichkeit, Design hautnah zu erleben. Insbesondere Lehrkräfte können die Gelegenheit nutzen, die Ausstellung mit Schulklassen zu besuchen und durch Studierende der Fachhochschule Hannover in die Ausstellungsthematik eingeführt zu werden.
Anmeldungen unter: icsid@dm.fh-hannover.de oder (0511) 9296-2365.

Marion Godau, Jahrgang 1962, studierte Industriedesign an der damaligen Hochschule der Künste Berlin. Seit vielen Jahren arbeitet sie freiberuflich in der Designberatung und Projektentwicklung. Dazu zählen Workshops, Buchprojekte, Essays, Design-Event-Organisation und PR-Konzeptionen. Beispiele dafür sind das Ausstellungs- und Veranstaltungsprojekt "Sylvan Space", Berlin 2002, die Initiierung des internationalen Designfestivals "Designmai" 2003 in Berlin, zahlreiche Beiträge für die Zeitschrift designreport, Essays in der Designermonographie über Tassilo von Grolman (Hg. Alex Buck, Frankfurt/Main 2000) oder das Designlexikon Deutschland (gemeinsam mit Bernd Polster, Köln 2000), das auch in Großbritannien, in Frankreich, in den USA und in Italien erschienen ist.

Der Deutsche Werkbund Nord umfasst sechs Bundesländer: Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein.
Ziel ist eine verantwortliche Gestaltung unserer Umwelt. Dazu zählen die vernetzten Aufgaben Regional- und Stadtplanung, Architektur, Design, Mediengestaltung, Landschaftsarchitektur, Kunst und Denkmalschutz.
Die aktuell geforderte Nachhaltigkeit, verstanden als ganzheitliches Gestalten, entspricht den Überzeugungen des Deutschen Werkbundes seit seiner Gründung 1907. Das schließt heute soziale, politische und kulturelle Aspekte der Gestaltungsarbeit ein. Zentrales Anliegen ist ein breiter öffentlicher Diskurs über Gestaltungsfragen: durch Foren, Vorträge und Ausstellungen, mit Exkursionen und Stadtgängen, durch Stellungnahmen und Interventionen gegenüber Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit.
www.werkbundnord.de

Die Fachhochschule Hannover ist mit ihrem Fachbereich Design und Medien Organisator der zweiten Design Educational Conference des ICSID. Die hannoverschen Professoren für Produkt-Design, Birgit Weller und Gunnar Spellmeyer, haben ein vielfältiges Programm mit 50 Referenten aus über 16 Ländern zusammengestellt, das sich intensiv auch mit den Fragestellungen der gestalterischen Bewusstseinsbildung auseinandersetzt.
www.dm.fh-hannover.de

Hinweise zur Teilnahme:
Führungen für Schulklassen
Die Ausstellung richtet sich nicht nur an die Teilnehmer des Kongresses sondern bietet im Rahmen der Design-Aspekte allen Besuchern die Möglichkeit, Design hautnah zu erleben. Insbesondere Lehrkräfte können die Gelegenheit nutzen, die Ausstellung mit Schulklassen zu besuchen und durch Studierende der Fachhochschule Hannover in die Ausstellungsthematik eingeführt zu werden.
Anmeldungen unter: icsid@dm.fh-hannover.de oder (0511) 9296-2365.

Termin:

07.09.2003 ab 10:00 - 14.09.2003 18:00

Veranstaltungsort:

Kurt-Schwitters-Forum, Fachhochschule Hannover, Fachbereich Design und Medien, Expo Plaza 2
30453 Hannover
Niedersachsen
Deutschland

Zielgruppe:

Journalisten, jedermann

Relevanz:

international

Sachgebiete:

Kunst / Design, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Musik / Theater

Arten:

Eintrag:

26.08.2003

Absender:

Dagmar Thomsen M.A.

Abteilung:

Kommunikation und Marketing

Veranstaltung ist kostenlos:

unbekannt

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event9128


Hilfe

Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
Verknüpfungen

Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

Klammern

Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

Wortgruppen

Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

Auswahlkriterien

Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).