Mit der Krim-Bevölkerung hat Russland jüngst etwa zwei Millionen Einwohner hinzugewonnen. Kurzfristig ist die Bevölkerungszahl damit auf rund 145 Millionen gewachsen. Trotzdem wird Russland künftig eher Einwohner verlieren denn hinzugewinnen. Dass es trotzdem schwierig wird, an dieser Entwicklung etwas zu ändern, zeigt das Berlin-Institut in seinem neuen Discussion Paper „Russland neu gezählt. Was die jüngsten Zensusergebnisse über Russlands Bevölkerungsentwicklung verraten“. Dabei bedient sich das Institut erstmals der Ergebnisse der russischen Bevölkerungszählung.
Obwohl Russinnen heute wieder etwas mehr Kinder bekommen und Frauen wie Männer eine höhere Lebenserwartung erzielen als noch vor einigen Jahren, wird die russische Bevölkerung langfristig schrumpfen. Vor allem die Zahl der Personen im Erwerbsalter wird drastisch zurückgehen. So lautet das zentrale Ergebnis des Discussion Papers. Einzig durch Zuwanderung in bisher unbekanntem Ausmaß könne Russland eine demografische Krise noch abwenden. Diese müsste sich langfristig auf doppelt so hohem Niveau wie heute bewegen. „Doch das ist eher unwahrscheinlich“, so Institutsdirektor Reiner Klingholz. „Die russische Migrationspolitik verhindert Zuwanderung eher als sie zu befördern. In Sachen Integration liegt das Land meilenweit hinter seinen europäischen Nachbarn zurück. Die Vorbehalte unter Einheimischen sind hoch und Übergriffe auf Migranten sind keine Seltenheit“, so Klingholz weiter.
Die Auswirkungen des Rückgangs der Erwerbsbevölkerung sind bereits heute spürbar: Laut Discussion Paper klagen bereits viele Unternehmer über Arbeitskräftemangel und gleichzeitig schreckt die demografische Lage potenzielle Neu-Investoren aus dem Ausland ab. Mit dem demografischen Abschwung droht dem flächenmäßig größten Land der Erde deshalb auch eine wirtschaftliche Talfahrt.
Das vollständige Discussion Paper steht Ihnen gratis als Download zur Verfügung unter http://www.berlin-institut.org/publikationen/discussion-papers/russland-neu-geza....
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