Wie mit der Informationsflut umgehen, die tagtäglich über einen schwappt? Das fragten sich schon die Menschen in der Antike. Mit deren Gedanken zu diesem Thema befasst sich ab 16. April die Mommsen-Tagung an der Uni Würzburg.
Ein auch heute zentrales Thema bildet einen Schwerpunkt der 33. Großen Tagung der Mommsen-Gesellschaft an der Universität Würzburg von Donnerstag bis Samstag, 16. bis 18. April 2015. Experten aus den Altertumswissenschaften diskutieren unter anderem das Thema: „Formen der Kommunikation durch Bild, Wort und Text in der Antike“.
Die Tagung knüpft auch Verbindungen zur heutigen „Medienrevolution“ und der damit einhergehenden Veränderung von Kommunikationsformen, etwa durch Medien wie Facebook und Twitter. Letztere machen die Verfügbarkeit von Informationen und den Informationsfluss immer dichter und unübersichtlicher. Mehr denn je sind die Nutzer gezwungen, eine Auswahl aus dem überbordenden Informationsangebot zu treffen.
Diese Problematik scheint auf den ersten Blick neueren Datums zu sein. Doch auch in der Antike wurde schon über sie diskutiert. Damals war es unter anderem die wachsende Bedeutung des Mediums „Schrift“, die Gedanken über die Auswahl und den angemessenen Gebrauch von Informationen anstieß. Eingefordert wurde der kritische Umgang mit Texten. Um eine passive Rezeption zum Beispiel bei der Wissensvermittlung zu vermeiden, stellte man schon vor 2000 Jahren die Frage nach Auswahlkriterien, so etwa Platon in seinem Dialog Phaidros.
Öffentliche Vorträge in der Neubaukirche
Mit solchen Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen den heutigen und den antiken Menschen beim Umgang mit Information befassen sich die Vorträge auf der Mommsen-Tagung. Zur Sprache kommen Themen wie Rhetorik, Bildprogramme, Informationsträger, politische und private Kommunikation sowie verwandte Aspekte der griechisch-römischen Kultur.
Die öffentlichen Vorträge finden in der Neubaukirche statt. Sie laufen in deutscher Sprache, der Eintritt ist frei. Den Vorsitz der Tagung führt Professor Michael Erler, Lehrstuhlinhaber für Klassische Philologie I (Gräzistik) an der Uni Würzburg. Sein Lehrstuhlteam, das die Tagung organisiert, rechnet mit rund 150 Teilnehmern.
Fakten zur Mommsen-Gesellschaft
Die 1949 gegründete Mommsen-Gesellschaft fördert in den Altertumswissenschaften unter anderem die Forschung, die Zusammenarbeit und den Austausch zwischen den verschiedenen Disziplinen des Gebiets. Die Gesellschaft hat gegenwärtig über 700 Mitglieder. Benannt ist sie nach dem Universalgelehrten Theodor Mommsen (1817-1903), der 1902 den Nobelpreis für Literatur erhielt.
Kontakt
Prof. Dr. Michael Erler, Lehrstuhl für Klassische Philologie I (Graezistik), Universität Würzburg, T (0931) 31-82820, michael.erler@uni-wuerzburg.de
http://www.mommsen-gesellschaft.de/index.php?option=com_content&view=article... Zum Tagungsprogramm auf der Homepage der Mommsen-Gesellschaft
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Geschichte / Archäologie, Medien- und Kommunikationswissenschaften
überregional
Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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