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23.09.2015 12:15

Von Clustern zu Open Region: Leitbild für eine regionale Innovationspolitik

Jan Zwilling Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung (IRS)

    Innovationen gelten im Rahmen von Regionalpolitiken als Treiber von regionalem Wachstum und als Mittel, Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Seit mindestens zwei Jahrzehnten steht das Clustermodell Pate für entsprechende Politiken der Innovationsförderung – mit bestenfalls gemischtem Erfolg. Wissenschaftler des IRS haben die Ergebnisse mehrerer Forschungsprojekte ausgewertet und für eine Weiterentwicklung der territorialen Innovationsförderung genutzt. In einem Working Paper werden einige Kernprobleme des Clusteransatzes herausgearbeitet und mit dem Begriff „Open Region“ ein erneuertes Leitbild für eine innovationsorientierte regionale Entwicklung vorgeschlagen.

    Im Unterschied zum Clustermodell geht Open Region von drei neuen Grundannahmen aus. Erstens müssen Kernelemente des Clustermodells, welche die hohe Bedeutung räumlicher Nähe für Innovationsprozesse hervorheben, vor dem Hintergrund der Möglichkeiten zur medienvermittelten Interaktion über das Internet hinterfragt werden. Zweitens zeigen jüngere Forschungen, dass Innovationsprozesse in der Regel mobil, multi-lokal und über räumliche Distanzen hinweg organisiert sind. Territorien sind damit nicht dauerhafte Arenen sondern eher Ausgangspunkte, Durchgangsstationen und „lokale Anker“ von Innovationsprozessen. Drittens adressieren Cluster-basierte Politiken vor allem Unternehmen und fördern technische Produktinnovationen. Open Region nimmt hingegen auch Nutzer, Praktikergemeinschaften und Kulturtreibende als regionale Akteure in Innovationsprozessen ernst und erweitert den Fokus auf Dienstleistungs- und Prozessinnovationen.

    „Vor diesem Hintergrund formulieren wir ein erneuertes Leitbild für proaktive Politikansätze zur Neugestaltung des dialektischen Zusammenspiels von territorialer und institutioneller Öffnung und Schließung mit dem Ziel des regionalen Schaffens und Nutzens von Gelegenheiten zu Innovationen“, sagt Prof. Dr. Oliver Ibert, Leiter der IRS-Forschungsabteilung „Dynamiken von Wirtschaftsräumen“. Die herausgearbeiteten politischen Maßnahmen haben das Potential, sowohl die Innovationsfähigkeit regionaler Akteure als auch innovationsgetriebene regionale Entwicklungen zu stärken und können auf allen Ebenen des staatlichen Mehr-Ebenen-Systems ergriffen werden: Auf der kommunalen und interkommunalen Ebene können Regionen als Handlungsräume konstituiert werden, während auf nationalstaatlicher oder internationaler Ebene geeignete Anreize für die Bildung regionaler Handlungsräume gesetzt werden können.

    Das Working Paper steht auf der Website des IRS zum Download zur Verfügung.

    Felix C. Müller, Verena Brinks, Oliver Ibert, Suntje Schmidt: Open Region: Leitbild für eine regionale Innovationspolitik. Working Paper, Erkner, Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung, 2015

    Kontakt:
    Prof. Dr. Oliver Ibert
    Leiter der Forschungsabteilung „Dynamiken von Wirtschaftsräumen“
    Tel: 03362/793-150
    Mail: oliver.ibert@irs-net.de


    Weitere Informationen:

    http://www.irs-net.de/download/wp_open-region.pdf Working Paper "Open Region" zum Download


    Bilder

    Der Technologiepark Dortmund ist ein Beispiel für einen gezielt installierten Cluster. Dieses Vorgehen allein reiche nicht aus, um von Innovationen im Sinne der Regionalentwicklung zu profitieren.
    Der Technologiepark Dortmund ist ein Beispiel für einen gezielt installierten Cluster. Dieses Vorgeh ...
    Quelle: Copyright: Kellermann/Wikimedia Commons


    Anhang
    attachment icon Open Region: Leitbild für eine regionale Innovationspolitik der Schaffung und Nutzung von Gelegenheiten

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Politik, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Der Technologiepark Dortmund ist ein Beispiel für einen gezielt installierten Cluster. Dieses Vorgehen allein reiche nicht aus, um von Innovationen im Sinne der Regionalentwicklung zu profitieren.


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