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26.04.2016 12:20

DFL-gefördertes Positionsdatenprojekt identifiziert Raumkontrolle als wichtigen Leistungsfaktor

Sabine Maas Presse und Kommunikation
Deutsche Sporthochschule Köln

    Die moderne Spielanalyse umfasst mittlerweile mehr als die Auswertung von Zweikampfquote oder zurückgelegten Kilometern – denn es hat sich herausgestellt, dass diese Daten nicht über Sieg oder Niederlage entscheiden. Die genaue Erfassung der Positionsdaten jedes Spielers und des Balles ermöglicht deutlich komplexere Analysen mit neuartigen Key Performance Indizes.

    Die moderne Spielanalyse umfasst mittlerweile mehr als die Auswertung von Zweikampfquote oder zurückgelegten Kilometern – denn es hat sich herausgestellt, dass diese Daten nicht über Sieg oder Niederlage entscheiden. Die genaue Erfassung der Positionsdaten jedes Spielers und des Balles ermöglicht deutlich komplexere Analysen mit neuartigen Key Performance Indizes.

    Das Institut für Kognitions- und Sportspielforschung der Deutschen Sporthochschule Köln analysierte in einem von der Deutschen Fußball Liga geförderten Projekt die Positionsdaten von 50 Spielen der Fußballbundesligasaison 2014/15. Die so erzeugten 11.160 Leistungswerte wurden mit dem eigens entwickelten Analyse-Tool SOCCER ausgewertet. SOCCER kombiniert konventionelle Datenanalyse, dynamische Zustand-Ereignis-Modellierung und künstliche Neuronale Netze. Ereignisse wie Ballgewinn oder Ballverlust werden dabei aus den Spieler- und Ballpositionen berechnet.

    Beachtliche Ergebnisse lieferte hierbei u.a. die Auswertung der Raumkontrolle. Nimmt man nur die Spiele, die mit einem Abstand von mindestens zwei Toren gewonnen wurden, zeigt sich, dass die siegreichen Teams besonders im Spielaufbau deutlich höhere Werte erzielen. Zudem haben sie mehr überspielte Gegenspieler vorzuweisen, verdichten schneller nach Ballverlust, und auch bei Pässen im Angriff haben sie mehr Raum in Angriffszone und gegnerischem Strafraum gewonnen.

    Verglichen wurden auch die Leistungen aller siegreichen und unterlegenen Mannschaften. In allen Pässen zwischen und innerhalb von Defensivzone und Mittelfeld weisen siegreiche Teams deutliche Vorteile im Positionsspiel auf, ebenso bei Vertikal-Pässen in der Angriffszone. Im Schnitt stehen ihnen weniger Gegenspieler gegenüber. Die Gewinner überspielen zudem mehr Gegner bei Pässen von der Verteidigung ins Mittelfeld.

    Verglichen wurden zudem Teams aus dem oberen und unteren Tabellendrittel. Die erfolgreicheren Teams kontrollierten mehr Raum in der Angriffszone und im Mittelfeld. Dabei spielte besonders der Spielaufbau eine entscheidende Rolle. Folge eines guten Spielaufbaus sind mehr überspielte Gegenspieler sowie mehr Raumgewinn und eine höhere Raumkontrolle in der Angriffszone. Erfolgreichere Teams verdichten zudem schneller nach Ballverlust.

    Die neuen Ergebnisse dienen als Unterstützung der Arbeit von Profikadern der Bundesliga, der Nachwuchsförderung in Nachwuchsleistungszentren und in der Trainerausbildung.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Daniel Memmert
    Institut für Kognitions- und Sportspielforschung
    E-Mail: d.memmert@dshs-koeln.de
    Tel.: +49 (0)221 4982-4330
    web: www.dshs-koeln.de/iks


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Informationstechnik, Sportwissenschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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