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29.06.2016 11:35

Integration. Gesetz. Expertise.

Julia Wandt Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Konstanz

    Neuer Medienservice: Online-Plattform mit Expertenbeiträgen zum
    Integrationsgesetz des Konstanzer Exzellenzclusters „Kulturelle
    Grundlagen von Integration“

    Noch vor der Sommerpause steht das Integrationsgesetz in Bundestag und
    Bundesrat zur Entscheidung. An dem Entwurf scheiden sich die Geister –
    vom Kabinett wird er als „großer Wurf“ gelobt, von Sozialverbänden wie
    PRO ASYL als „Desintegrationsgesetz“ abgelehnt. Auf einer neuen
    Online-Plattform „Integration. Gesetz. Expertise“ nehmen Forscherinnen
    und Forscher des Exzellenzclusters „Kulturelle Grundlagen von
    Integration“ der Universität Konstanz Stellung zum Gesetzesentwurf. Als
    großer, interdisziplinärer Forschungsverbund an der Universität Konstanz
    trägt der Exzellenzcluster juristische und politikwissenschaftliche
    Expertisen, ethnologische und soziologische Betrachtungen und
    kulturwissenschaftliche Perspektiven zur Debatte um das
    Integrationsgesetz bei.

    Die Universität Konstanz wendet sich mit diesem Medienservice an
    Journalistinnen und Journalisten und bietet ihnen für ihre Recherche und
    Berichterstattung wissenschaftliche Expertisen zum Integrationsgesetz.
    Wird das „Integrationsgesetz“ seinem Namen gerecht? Welche Aspekte von
    Integration berücksichtigt es, welche ignoriert es? Inwiefern sind
    einige Regelungen aus juristischer Sicht umstritten? In Interviews,
    Hintergrundtexten und Kommentaren schlüsseln die Wissenschaftlerinnen
    und Wissenschaftler das komplexe Gesetz auf oder hinterfragen es
    kritisch. „Die Beiträge offenbaren die Vielfalt an Perspektiven, die auf
    Integration gerichtet werden können. Die des Gesetzgebers ist nur eine
    unter mehreren; bei Integration haben wir es mit vielschichtigen
    Gemengelagen und sich überlagernden, nicht zuletzt auch
    desintegrierenden Prozessen zu tun“, erklärt Christopher Möllmann,
    wissenschaftlicher Geschäftsführer des Exzellenzclusters „Kulturelle
    Grundlagen von Integration“.

    Der Exzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen von Integration“ untersucht
    Prozesse von Integration und Desintegration epochenübergreifend und auf
    allen sozialen Ebenen – von den Anforderungen familiären und
    nachbarschaftlichen Zusammenlebens bis hin zu politischen Fragen in
    globalem Maßstab. Als Verbund für kulturwissenschaftliche Forschung an
    der Universität Konstanz wird er seit 2006 von der Deutschen
    Forschungsgemeinschaft (DFG) im Rahmen der Exzellenzinitiative
    gefördert, die aus Mitteln des Bundes und der Länder getragen wird.

    *****

    Themenübersicht und Zitate
    Die vollständigen Expertisen sind nachzulesen unter:
    https://www.exzellenzcluster.uni-konstanz.de/integrationsgesetz-expertise.html

    „Das neue ‚Integrationsgesetz‘ weckt mit dem anspruchsvollen Titel eine
    Erwartung, die es kaum erfüllen kann. Gewiss enthält das Gesetz eine
    ganze Reihe an sinnvollen Detailregelungen, die letztlich aber genau das
    bleiben: Einzelheiten, die im Puzzle der Integrationspolitik manchen
    Akzent setzen, aber keinen neuen Weg vorgeben.“

    Daniel Thym, Professor für Öffentliches Recht, Europarecht und
    Völkerrecht sowie Kodirektor des Forschungszentrums Ausländer- und
    Asylrecht an der Universität Konstanz, über die juristische Tragweite
    des Integrationsgesetzes.

    https://www.exzellenzcluster.uni-konstanz.de/intg-kommentar-thym.html

    *****

    „Deutschland – ein weltoffenes Land mit einem Arbeitsmarkt, der,
    demographisch bedingt, Zuzug braucht: Das ist die eine, keineswegs
    unegoistische story, die das Gesetz erzählt. Die andere handelt von den
    Migranten. Ihrer Notsituation wird verbales Verständnis
    entgegengebracht, aber der Tenor der Vorschriften selbst ist von
    Vorbehalten geprägt.“

    Albrecht Koschorke, Professor für Neuere Deutsche Literatur und
    Allgemeine Literaturwissenschaft, über die Erzählungen, die sich hinter
    den Paragraphen verbergen.

    https://www.exzellenzcluster.uni-konstanz.de/intg-kommentar-koschorke.html

    *****

    „Alles in allem atmet dieses Integrationsgesetz den Geist einer
    Feuerwehrmaßnahme. Es ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber man
    darf sich keine Illusionen machen: Zu einer nachhaltigen Integration
    wird das Gesetz nur einen relativ bescheidenen Beitrag leisten.“

    Wolfgang Seibel, Professor für Innenpolitik und öffentliche Verwaltung,
    unterscheidet zwischen dem Integrations- und einem umfassenden
    Einwanderungsgesetz.

    https://www.exzellenzcluster.uni-konstanz.de/intg-interview-seibel.html

    *****

    „Was in dem Gesetz fehlt, ist eine Projektion: Wohin führt das und warum
    machen wir das? Es geht in diesem Gesetz immer nur um die ersten fünf
    Jahre. Nur ist Integration etwas anderes: Integration ist
    Langzeitperspektive. Es muss gezeigt werden: Diese Gesellschaft ist ein
    Möglichkeitsraum, der mitgestaltet werden kann.“

    Özkan Ezli, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Projektleiter im
    Exzellenzcluster, über die fehlenden Dimensionen des Integrationsgesetzes.

    https://www.exzellenzcluster.uni-konstanz.de/intg-interview-ezli.html

    *****

    „Obschon die Öffnung der Integrationsangebote für Flüchtlinge
    begrüßenswert ist, setzt das Integrationsgesetz sich auch bedenkliche
    Anliegen zum Ziel. Die praktische Umsetzung dieser Vorhaben kann zu
    negativen Auswirkungen für die Durchführung der Integrationskurse
    führen, die es eigentlich zu optimieren sucht.“

    Anna Louban, Doktorandin der Ethnologie mit Schwerpunkt Migrations- und
    Bürokratieforschung, über das Integrationskurssystem.

    https://www.exzellenzcluster.uni-konstanz.de/intg-kommentar-louban.html

    *****

    „Aufgrund des Fakts, dass Maßnahmen im Bereich der Arbeitsmarktförderung
    am effektivsten sind, ergibt es Sinn, dass sich der Staat bei seinen
    integrativen Maßnahmen hauptsächlich auf Sprache und Arbeit konzentriert.“

    Thomas Wöhler, Doktorand der Soziologie mit Schwerpunkt empirische
    Sozialforschung, über die Bedeutung von Arbeit für den Integrationserfolg.

    https://www.exzellenzcluster.uni-konstanz.de/intg-kommentar-woehler.html

    *****

    „Die Forschungen im Exzellenzcluster haben in einer Vielzahl von Fällen
    und Aspekten gezeigt, dass Verschiedenheit überhaupt die Voraussetzung
    für die Bildung und Stabilisierung differenzierter sozialer Strukturen
    ist.“

    Rudolf Schlögl, Professor der Neueren Geschichte und Sprecher des
    Exzellenzclusters, über die Konstanzer Integrationsforschung.

    https://www.exzellenzcluster.uni-konstanz.de/intg-editorial.html

    ********************************

    Kontakt:
    Universität Konstanz
    Kommunikation und Marketing
    Telefon: 07531 88-3603
    E-Mail: kum@uni-konstanz.de

    Claudia Marion Voigtmann
    Exzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen von Integration“ an der
    Universität Konstanz

    Telefon: 07531 88-4741
    E-Mail: claudia.voigtmann@uni-konstanz.de

    - uni.kn


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Recht
    überregional
    Forschungsergebnisse, Pressetermine
    Deutsch


     

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