Die Hochschule Fresenius, Fachbereich Wirtschaft & Medien, hat zwei neue Professorinnen: Auf Antrag der Hochschule Fresenius hat das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst Dr. Christine Gömöry zur Professorin für Wirtschaftsrecht und Dr. Adelheid Schulz zur Professorin für Psychologie berufen. Letzte Woche stellten sie sich in ihren Antrittsvorlesungen der Öffentlichkeit vor.
Prof. Dr. Gömöry hielt ihre Antrittsvorlesung zum Thema „Von der Hochschule ins Berufsleben – Praktikum, Befristung, Arbeitnehmer-überlassung, Arbeiten 4.0“. Darin stellte sie heraus, dass es für viele Hochschulabsolventen zum Start ins Berufsleben keinen unbefristeten Arbeitsvertrag geben werde, sondern andere Modelle zunehmend an Bedeutung gewinnen. Nach dem Abschluss erwarte sie beispielsweise häufig zunächst ein Praktikum oder ein befristeter Arbeitsvertrag, so Gömöry. In diesem Zusammenhang ging sie auf die Frage ein, ob für ein Praktikum der gesetzliche Mindestlohn gezahlt werden müsse und erläuterte die wichtigsten rechtlichen Rahmenbedingungen. Ihren Vortrag beendete sie mit der rechtlichen Darstellung von zwei neuartigen Arbeitsmodellen: Service on Demand und Mobile Office. Mit Service on Demand ist die Vermittlung von Dienstleistungen über Plattformen oder Apps gemeint. Je nach Bedarf stellen Unternehmen Aufträge ein, die von selbstständigen Dienstleister abgerufen werden können. Dieses Modell ermöglicht ein flexibleres Zusammenbringen von Ressourcen und Bedarf. Im Zusammenhang mit dem Mobile Office ging Frau Gömöry insbesondere auf die Frage ein, welche Beschränkungen des deutschen Arbeitszeitgesetzes bei der Arbeit im Homeoffice zu berücksichtigen sind. Hingewiesen hat sie z.B. auf die nach dem Gesetz einzuhaltende elfstündige Ruhezeit zwischen Beendigung der Arbeit und Wiederaufnahme der Tätigkeit. So darf der Arbeitnehmer beispielsweise abends nicht bis 23 Uhr noch am heimischen Schreibtisch arbeiten und gleich um 8 Uhr die Arbeit wieder aufnehmen.
Der Titel der Vorlesung von Prof. Dr. Adelheid Schulz lautete „Die Sucht nach Anerkennung – Die Auswirkungen von Persönlichkeitsstörungen in der Arbeitswelt“. Jeder Mensch habe zentrale Grundbedürfnisse wie das Bedürfnis nach Anerkennung, Wertschätzung, Wichtigkeit, Autonomie sowie das Respektieren eigener Grenzen, die er in sozialen Beziehungen befriedigen wolle, so Schulz. Menschen mit Persönlichkeitsstörungen erfahren in ihrer frühen Biographie eine Frustration dieser zentralen Grundbedürfnisse und bilden daraufhin negative Selbst- und Beziehungsschemata aus. So glauben sie, dass sie andere Rollen spielen müssten, um überhaupt anerkannt zu werden. Im Laufe ihres Lebens eignen sie sich deshalb entsprechende Strategien an, um ihr Bedürfnis oder ihre Sucht nach Anerkennung zumindest teilweise zu befriedigen. Je nach Störungsbild kann dies z.B. das Manipulieren ihrer Arbeitskollegen sein, das Bemühen, im Mittelpunkt zu stehen, oder die ständige Suche nach aufregenden Aktivitäten. Diese Verhaltensweisen kosten Zeit und viel Energie – nicht nur für den, der anerkennungssüchtig ist, sondern auch für das Umfeld, die Kollegen und die Vorgesetzten.
Prof. Schulz empfiehlt abschließend: „Personaler sollten sich bereits in Bewerbungsprozessen mit der Persönlichkeitsstruktur der Bewerber auseinandersetzen. Damit kann man vermeiden, Arbeitnehmer einzustellen, die das Betriebsklima zu stark belasten.“
Zu den Professoren:
Prof. Dr. jur. Christine Gömöry studierte Jura an den Universitäten Göttingen und Münster. Anschließend verfasste sie ihre Dissertation an der Universität Bremen zur gesellschaftsrechtlichen Problematik von Beratungsverträgen mit Aufsichtsratsmitgliedern. Nach dem Referendariat am Oberlandesgericht Düsseldorf mit Stationen unter anderem bei der Kammer für Handelssachen des Landgerichts Duisburg und internationalen Wirtschaftskanzleien arbeitete Prof. Dr. Gömöry einige Jahre in einer namhaften amerikanischen Kanzlei im Bereich M & A als Rechtsanwältin. Seit 2014 ist sie als Dozentin an der Hochschule Fresenius an den Standorten Köln und Düsseldorf tätig, seit 2016 als Professorin. Prof. Dr. Gömöry leitet den Bachelor-Studiengang Wirtschaftsrecht und den Master-Studiengang Human Resources Management.
Prof. Dr. rer. nat. Adelheid Schulz studierte Psychologie an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf. Ihr Studium schloss sie mit Auszeichnung ab. An der Ruhr-Universität in Bochum verfasste sie ihre Dissertation, die sie 2003 mit magna cum laude abschloss. Anschließend erfolgte eine Ausbildung zur Psychologischen Psychotherapeutin, Vertiefungsgebiet Verhaltenstherapie (Approbation). Von 2013 bis 2014 absolvierte sie den Master-Studiengang “Psychotherapie mit Schwerpunkt Verhaltenstherapie” an der Universität Bern. Nach verschiedenen beruflichen Stationen ist sie seit 2015 für die Hochschule Fresenius als Hochschuldozierende im Studiengang Angewandte Psychologie und seit 2016 als Prodekanin für den Fachbereich Wirtschaft & Medien in Düsseldorf tätig.
http://Forschungsbereiche: www.hs-fresenius.de/forschung/
http://Website: www.hs-fresenius.de
Neue Professorinnen an der Hochschule Fresenius
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Psychologie, Recht
überregional
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Deutsch
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