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10.05.2017 13:40

Transplantationsimmunologie- und Forschung im Fokus

Philipp Kressirer Kommunikation und Medien
Klinikum der Universität München

    Das nach der Stifterin benannte und kürzlich errichtete Sigrid Siegmund-Haus am LMU-Medizin Campus Großhadern eröffnet mit seiner einzigartigen Konzeption eine zukunftsweisende Chance, durch die Umsetzung von Immunzelltherapien neue Behandlungsmöglichkeiten für Krebspatienten zu realisieren. Das neue Gebäude, das am 10. Mai 2017 im Rahmen einer Einweihungsfeier offiziell eröffnet wird, beherbergt neben dem Bereich Zelltherapeutika und der Zellseparation mit der Thrombozytenspende ein modernes Labor für Immungenetik und molekulare Diagnostik. Forschung und engmaschige Patientennachsorge stehen im Fokus der Einrichtung.

    Hochwertig ausgestattete Laborräume sowie ein Forschungslabor stehen den 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für den diagnostischen Schwerpunkt des Labors im Bereich der Transplantationsimmunologie zu Verfügung. „Mit den neuen Räumlichkeiten der Abteilung für Transfusionsmedizin, Zelltherapeutika und Hämostaseologie baut die LMU-Medizin die Spitzenstellung in der Onkologie und Transplantationsmedizin weiter aus“, betont der Prof. Dr. Karl-Walter Jauch, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Klinikums der Universität München.

    Das Labor für Immungenetik und molekulare Diagnostik (LfIMD) unter der Leitung von Dr. Andrea Dick gehört zusammen mit den Bereichen Zelltherapeutika und der Zellseparationseinheit zur Abteilung für Transfusionsmedizin, Zelltherapeutika und Hämostaseologie des Klinikums der Universität München. Diese drei Bereiche haben im Frühjahr 2017 das am Campus Großhadern neu errichtete Gebäude namens Sigrid Siegmund-Haus bezogen, das dank der großzügigen Spende der Münchner Geschäftsfrau Sigrid Siegmund verwirklicht werden konnte.

    Transplantationsimmunologie auf höchstem Niveau

    Die spezifischen immunologischen Voraussetzungen von Spender und Empfänger zu ermitteln und auf ihre Kompatibilität zu prüfen, ist die Domäne der Histokompatibilitätsdiagnostik (Histokompatibilität = Gewebeverträglichkeit) und Hauptaufgabe des Labors für Immungenetik und molekulare Diagnostik (LfIMD) am Klinikum der Universität München: Hier werden alle Befunde erstellt, die die so wichtige immunologische Verträglichkeit von Spender und Empfänger gewährleisten. Dabei kommen modernste Untersuchungstechniken und Analysegeräte für die bestmögliche Organ- bzw. Stammzellenzuordnung zur Anwendung. Damit zählt das LfIMD deutschlandweit zu den führenden Einrichtungen. Als Regionallabor der Deutschen Stiftung für Organspende (DSO) und anerkanntes Eurotransplant HLA-Labor mit einem 24-Stunden-Rufdienst ist das LfIMD verantwortlich für die Organspenderdiagnostik in der gesamten Region Südbayerns. „Die hohe Qualität der immungenetischen Befunde des LfIMD, die weit über dem international üblichen Niveau liegen, sind für die Versorgung unserer Patienten, aber auch für die wissenschaftliche Weiterentwicklung der Transplantation von unschätzbarem Wert“, sagt der Leiter des Transplantationszentrums München der LMU, Prof. Dr. Bruno Meiser.

    Gewinnung und Herstellung von Thrombozytenkonzentraten

    Im Erdgeschoss des Sigrid Siegmund-Hauses ist seit Kurzem die Zellseparationseinheit der Abteilung für Transfusionsmedizin, Zelltherapeutika und Hämostaseologie (ATMZH) beheimatet. Die wichtigste Aufgabe: Durch die Thrombozytenspende werden individuell passende Thrombozytenkonzentrate für alle Patienten des Klinikums der Universität München gewonnen, die auf Thrombozyten-transfusionen angewiesen sind.
    Die Thrombozyten sind nach der Spende maximal vier Tage haltbar. Umso wichtiger ist eine möglichst fortlaufende Herstellung der Thrombozytenkonzentrate, damit die Versorgung der Patienten praktisch rund um die Uhr gewährleistet ist. Mit 6.000 bis 9.000 hergestellten Einheiten gehört die Thrombozytenspende der ATMZH hierzulande zu den größeren Spendeeinheiten. „Dadurch sind wir flexibel und können gegebenenfalls Präparate kurzfristig und angepasst an den individuellen Bedarf unserer Patienten gewinnen“, betont Dr. Buhmann.

    Neue Behandlungsmöglichkeiten für Krebspatienten mittels Immunzelltherapie

    Die Zytapherese dient der Entnahme von bestimmten Zellen aus dem Blut mit Hilfe eines Gerätes, dem Zellseparator. Die Technik kann sowohl zur Therapie als auch zur Herstellung von Arzneimitteln aus Blutzellen, den sogenannten Zelltherapeutika, eingesetzt werden. Beispielsweise können bei der Sichelzellerkrankung, einer angeborenen Störung der Bildung des roten Blutfarbstoffs, kranke Blutzellen entfernt und gegen gesunde ausgetauscht werden. Andererseits können Zellen des Immunsystems oder nach einer Vorbehandlung des Spenders auch Zellen des blutbildenden Systems, die sog. Blutstammzellen, mit Zytapherese gewonnen werden. Sie werden zur Therapie z.B. zur Transplantation bei Leukämien oder anderen bösartigen Erkrankungen des blutbildenden oder Immunsystems verwendet.

    Fachliche Ansprechpartner:

    Dr. Andrea Dick (Apothekerin)
    Leiterin des Labors für Immungenetik und molekulare Diagnostik (LfIMD) der Abteilung für Transfusionsmedizin, Zelltherapeutika und Hämostaseologie
    Klinikum der Universität München (LMU)
    Campus Großhadern
    Tel: (0)89/4400-77403
    E-Mail: Andrea.Dick@med.uni-muenchen.de

    Dr. Raymund Buhmann
    Spendeeinheit – Zellseparation der Abteilung für Transfusionsmedizin, Zelltherapeutika und Hämostaseologie
    Klinikum der Universität München (LMU)
    Campus Großhadern
    Tel: (0)89/4400-74408
    E-Mail: Raymund.Buhmann@med.uni-muenchen.de

    Dr. med. Beate Wagner
    Leiterin Bereich Zelltherapeutika der Abteilung Transfusionsmedizin, Zelltherapeutika & Hämostaseologie
    Klinikum der Universität München (LMU)
    Campus Großhadern
    Tel: (0)89/4400-76713
    E-Mail: Beate.Wagner@med.uni-muenchen.de


    Weitere Informationen:

    http://www.klinikum.uni-muenchen.de/de/das_klinikum/zentrale-bereiche/weitere-in...


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Kooperationen, Organisatorisches
    Deutsch


     

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