Darauf hat die Fachwelt lange gewartet: Unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) wird jetzt die S2k-Leitlinie „Sicherheit der diagnostischen flexiblen Bronchoskopie bei Erwachsenen“ erstmals veröffentlicht. „Die Bronchoskopie gehört zu den sichersten Verfahren in der Pneumologie. Aber wir stehen vor einer neuen Umstrukturierung im Gesundheitssystem, vor allem durch die Ambulantisierung.
Deswegen ist es sehr wichtig, dass die Strukturvoraussetzungen genau definiert werden. Diese neue Leitlinie leistet dazu einen wesentlichen Beitrag“, erklärt Privatdozent Dr. Ralf-Harto Hübner, Standortleiter der Klinik für Pneumologie, Beatmungsmedizin und Intensivmedizin mit dem Arbeitsbereich Schlafmedizin der Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin. Hübner hat die Leitlinie koordiniert – gemeinsam mit Professor Jürgen Hetzel, Leiter Bronchoskopie und leitender Arzt in der Pneumologie am Universitätsspital Basel, und Privatdozent Dr. Lars Hagmeyer, Chefarzt am Lungenfachkrankenhaus Bethanien in Solingen. Insgesamt zwölf Fachgesellschaften und -organisationen waren an dem dreijährigen Arbeitsprozess beteiligt.
Das neue Werk richtet sich an alle stationär und ambulant ärztlich und pflegerisch Tätigen in der Pneumologie, Anästhesie, Intensivmedizin, Thoraxchirurgie und Krankenhaushygiene. Definiert wurden zum einen die räumlichen, strukturellen und personellen Voraussetzungen der diagnostischen flexiblen Bronchoskopie. „In intensiven Diskussionen sind wir zu dem Schluss gekommen, dass man die eine Bronchoskopie mit der anderen nicht vergleichen kann. Deswegen haben wir zum Beispiel auch Risiko-Patientinnen und -Patienten unter Berücksichtigung ihres funktionellen Zustandes definiert. Diese Betroffenen benötigen mehr Fachpersonal und auch mehr apparative und strukturelle Voraussetzungen“, erklärt Hübner.
Genaue Definitionen der Prozeduren und eigenes Hygiene-Kapitel
Genau definiert wurden ebenso die einzelnen Prozeduren im Rahmen der Untersuchung. Dazu zählen die schon seit rund 40 Jahren etablierte bronchoalveoläre Lavage, aber auch Schleimhautproben, periphere Proben im Lungengewebe und Biopsie-Verfahren von Lymphknoten. „Wir haben uns vor allem darauf fokussiert, wie wir gutes Probenmaterial bekommen, um auch eine ertragreiche Bronchoskopie zu gewährleisten, sodass weitere Bronchoskopien im Anschluss möglichst vermieden werden“, so Hübner. Den Abschluss der neuen Leitlinie bildet zudem ein eigenes Kapitel zu hygienischen Standards, um den Schutz für die Patientinnen und Patienten und die Behandelnden zu sichern.
„In vielen Gesprächen mit Kolleginnen und Kollegen merken wir, dass der Wunsch und das Interesse nach einer solchen Leitlinie groß sind. Nun haben wir ein Werk geschaffen, in dem die wichtigsten Expertinnen und Experten in Deutschland eine klare und sehr praktisch ausgerichtete Orientierungshilfe geben. Wir sind sehr zuversichtlich, dass die neue Leitlinie entsprechend wahrgenommen, geteilt und auch angewendet wird“, sagt Hübner.
Hier ist die S2k-Leitlinie „Sicherheit der diagnostischen flexiblen Bronchoskopie bei Erwachsenen“ online abrufbar: https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/020-034
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Haben die Bronchoskopie-Leitlinie koordiniert (v.l.): Privatdozent Dr. Ralf-Harto Hübner (privat), P ...
privat und Mike Auerbach
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
Haben die Bronchoskopie-Leitlinie koordiniert (v.l.): Privatdozent Dr. Ralf-Harto Hübner (privat), P ...
privat und Mike Auerbach
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