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17.04.2025 11:09

Neue Studie zu Krisen: Wie manche Unternehmen in schweren Zeiten wachsen können

Abteilung 2, Referat 21 Abteilung 2
Universität Hamburg

    Forschende an der University of Hamburg Business School, der University of Queensland und der Jonköping International Business School haben herausgefunden, dass widrige Umstände in Krisenzeiten das Wachstum von Unternehmen mit bestimmten Geschäftsmodellen extrem anregen können, was unter normalen Bedingungen nicht realisierbar wäre. Wie das gelingen kann, beschreiben sie in der Fachzeitschrift „Academy of Management Review“.

    Prof. Dr. Jan Recker, Professor für Information Systems and Digital Innovation an der University of Hamburg Business School, Prof. Dr. Frederik von Briel, University of Queensland, und Prof. Dr. Per Davidsson, Jonköping International Business School, erklären mit ihrer neuen Theorie, warum große, gesellschaftliche Krisen dazu führen können, dass Unternehmen außergewöhnliches Wachstum erzielen. Die Arbeit wurde in der renommierten Fachzeitschrift „Academy of Management Review“ publiziert und untersucht die großen Krisen der Vergangenheit und Gegenwart.

    Dafür haben die Forschenden die Literatur über die großen gesellschaftlichen Krisen seit dem Industrialisierungszeitalter untersucht und die Entwicklungspfade von Firmen verglichen, die während dieser Krisen entstanden oder gewachsen sind.

    Aus der Studie geht hervor, dass Krisen, die für viele Unternehmen schlecht sind, auch immer einige wenige Firmen durch verstärkte Nachfrage, positive Presse und Umverteilung von Ressourcen substanziell begünstigen. Beispiele sind unter anderem Walt Disney während der Großen Depression, Honda während der Ölkrise, Airbnb während der globalen Finanzkrise oder Zoom während der Covid-Pandemie.

    „Krisen verstärken die Nachfrage nach Angeboten, die die Umstände der Krise mildern – wie kürzlich Videokonferenzsysteme während der Lockdowns – was dann jene Unternehmen begünstigt, die schnell und medial verstärkt als Kernanbieter auftreten. Daraus entsteht eine sich selbst verstärkende Spirale aus Nachfrage, positiver Berichterstattung und Akquise, die am Ende das Wachstum dieser wenigen Firmen stark antreibt“, erklärt Prof. Dr. Recker.

    Um in gesellschaftlichen Krisen mit plötzlichem Ausbruch, breiten Umfang und substanzieller Dauer ein solches Wachstum zu realisieren, müssen die Unternehmen den neuen Forschungsergebnissen zufolge jedoch intern besonders flexibel und anpassungsfähig sein. „Firmen müssen auch auf die neuen Chancen reagieren, indem sie zum Beispiel ihre Produktion ankurbeln, freigewordene Talente auf dem Markt finden und binden oder auch schnell in neue Märkte vordringen. Die bloße Möglichkeit des Wachstums durch das richtige Produkt reicht nicht“, so Recker.

    Die Ergebnisse dieser Studie sind wichtig für das Verständnis darüber, wie Organisationen in Krisenzeiten florieren können – insbesondere auch im Zeitalter multipler Krisenherde wie Klimawandel, Krieg und Zollstreit.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Jan Recker
    Universität Hamburg
    University of Hamburg Business School
    Tel.: +49 40 42838-2044
    E-Mail: jan.christof.recker@uni-hamburg.de


    Originalpublikation:

    von Briel, F., Davidsson, P., Recker, J. (2025): Why and How Societal Crises Give Rise to Extreme Growth Outliers: A Theory of External Enablement. Academy of Management Review, https://doi.org/10.5465/amr.2023.0072.


    Weitere Informationen:

    https://doi.org/10.5465/amr.2023.0072


    Bilder

    Prof. Dr. Jan Recker, University of Hamburg Business School
    Prof. Dr. Jan Recker, University of Hamburg Business School
    Mina Esfandiari
    UHH/Esfandiari


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Gesellschaft, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Jan Recker, University of Hamburg Business School


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